Supermarkt: Rückgabe von Elektroschrott wird kaum genutzt
Seit dem 1. Juli vergangenen Jahres können Verbraucherinnen und Verbraucher alte Elektro-Kleingeräte auch in den meisten Supermärkten und Discounter-Filialen zurückgegeben. Doch auch ein Jahr danach wird von dieser Möglichkeit nur selten Gebrauch gemacht, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den großen Handelsketten ergab.
Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka berichtete, die
Rückgabemöglichkeit werde "eher vereinzelt genutzt". Auch beim
Konkurrenten Rewe, zu dem auch die Discountkette Penny gehört, hieß
es: "Von dem Angebot wurde bisher in unseren Märkten wenig Gebrauch
gemacht."
Elektroschrott kann seit Juli 2022 auch an der Supermarktkasse abgegeben werden
Bild: picture alliance / Julian Stratenschulte/dpa
Der Discounter Lidl teilte mit, dass das Angebot nur "verhalten
angenommen wird". Und auch bei Aldi Nord hieß es, die Möglichkeit
werde "nur in Maßen genutzt". Lediglich Kaufland berichtete, die
Kundinnen und Kunden nähmen "die Möglichkeit zur Rückgabe von
Elektrogeräten bisher gerne an". Der zur Edeka-Gruppe gehörende
Discounter Netto teilte mit, die Nachfrage nach der
Rückgabemöglichkeit variiere je nach Filialstandort.
Diese Supermärkte sind verpflichtet, Elektrogeräte zurückzunehmen
Eigentlich sollte die im vergangenen Sommer eingeführte Neuregelung die Entsorgung von ausgedienten Handys, Rasierern und ähnlichem Kleingerät in Deutschland viel einfacher machen. "Alte Elektrogeräte kann man nun gleich beim Wocheneinkauf zurückgeben", schwärmte damals der Präsident des Umweltbundesamtes Dirk Messner. Durch die Neuregelung gebe es auf einen Schlag 25.000 zusätzliche Rückgabestellen für Elektroaltgeräte in der Bundesrepublik.
Die Neuregelung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes verpflichtet seit dem 1. Juli 2022 auch Supermärkte, Discounter und Drogeriemärkte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern, alte Elektrogeräte bis zu 25 Zentimeter Kantenlänge zurückzunehmen, wenn sie mehrmals im Jahr oder dauerhaft Elektro- und Elektronikgeräte verkaufen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, reichen schon elektrische Zahnbürsten im Angebot.
In einer weiteren Meldung geht es um: Verbraucher sollen "Recht auf Reparatur" bekommen.