Forschungsprojekt

Idee: WLAN-Router sollen Einbrecher-Handys erfassen

Wie wäre es, wenn der WLAN-Router zu Hause einen Einbre­cher anhand dessen Smart­phone erkennt und der Polizei anschlie­ßend sogar bei der Verfol­gung hilft? Ein derar­tiges Szenario wird gerade erforscht.
Von dpa /

Projekt Wachmann Projekt Wachmann
Bild: Christian Doll, Universität Bonn
In einem zwei­jäh­rigen Projekt unter­sucht die Univer­sität Bonn gemeinsam mit der Poli­zei­direk­tion Osna­brück und dem Karls­ruher Institut für Tech­nologie (KIT), inwie­weit sich herkömm­liche Internet-WLAN-Router gegen Einbruchs­kri­mina­lität nutzen lassen.

Im Kern geht es darum, Handy- oder Smart­phone-Signale der Täter über einen weiter­ent­wickelten Router zu erfassen und eine Warn­nach­richt an Haus­eigen­tümer oder Polizei zu schi­cken. "Damit sollen unbe­fugte Eindring­linge erkannt und Alar­mie­rungen auto­matisch ausge­löst werden", sagte Michael Meier, Inhaber des Infor­matik-Lehr­stuhls für IT-Sicher­heit an der Univer­sität Bonn.

Ausge­feilte Geräte-Konfi­gura­tion fürs WLAN zu Hause

Projekt Wachmann Projekt Wachmann
Bild: Christian Doll, Universität Bonn
Das mit 1,1 Millionen Euro vom Bundes­minis­terium für Bildung und Forschung geför­derte Projekt mit dem Namen Wach­mann arbeitet nicht mit Echt­daten, sondern Szena­rien. Die WLAN-Systeme erkennen anhand der Signale der jewei­ligen mobilen Endge­räte auch, ob der Wohnungs­eigen­tümer anwe­send ist. Zudem können Handy-Daten von Nach­barn oder Freunden ange­geben werden, die etwa zum Blumen­gießen in das Haus oder die Wohnung kommen. "Dann lässt sich vorher einstellen, dass ihr Handy von Wach­mann als bekannt einge­stuft wird und keine Alar­mie­rung erfolgt", teilte die Poli­zei­direk­tion Osna­brück mit.

Dagegen lasse sich mit der Smart­phone-Kennung des Einbre­chers ein unbe­fugtes Eindringen und unter Umständen sogar sein Fluchtweg rekon­stru­ieren. Unbe­schol­tene Bürger und Nach­barn sollten nicht erfasst werden. Deshalb solle der zu über­wachende persön­liche Bereich räum­lich indi­viduell fest­gelegt und einge­grenzt werden können.

Derzeit befindet sich eine troja­nische SMS in Umlauf, die über den enthal­tenen Link hohe Kosten verur­sachen kann. Wer schon geklickt hat, kann das Smart­phone aller­dings wieder sicher machen.

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