Halbjahres-Bilanz

Telekom im Festnetz weiterhin unter Druck

Zuwächse im Mobilfunk, vor allem mit mobilen Daten
Von Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom legt heute ihre Geschäftszahlen für das erste Halbjahr dieses Jahres vor. Wie sich bereits im Vorfeld abgezeichnet hat, musste der Telekommunikationsriese sowohl beim Umsatz wie auch beim bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen, und Abschreibungen (EBITDA) Einbußen hinnehmen. In den ersten drei Monaten hatte das bereinigte operative Ergebnis bei 4,7 Milliarden Euro und der Umsatz bei 15,4 Milliarden Euro gelegen. Insbesondere im Festnetzgeschäft steht die Telekom unter Druck. Sie verliert weiterhin viele Festnetzkunden an die Konkurrenz. Experten rechnen auch im zweiten Quartal mit Einbußen.

In ihrer Pressemitteilung sieht sich die Deutsche Telekom allerdings auf einem guten Weg, sie habe im ersten Halbjahr sehr gute Fortschritte auf dem Weg erzielt, ihre Finanzziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Der ausgewiesene Umsatz verringerte sich um 3 Prozent auf 30,1 Milliarden Euro. Auf organischer Basis, also unter Annahme konstanter Wechselkurse und ohne Veränderungen des Konsolidierungskreises, wäre ein leichter Zuwachs um 0,3 Prozent auf 30,8 Milliarden Euro erzielt worden. Das bereinigte EBITDA des Konzerns lag mit 9,5 Milliarden Euro nur leicht um 0,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der bereinigte Konzernüberschuss verbesserte sich um 21,9 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Der Free Cash-Flow stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 um 58,2 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Zu der positiven Entwicklung der Ertragskraft haben laut Telekom vier Faktoren beigetragen:

  • Das inländische Festnetzgeschäft der T-Home konnte das bereinigte EBITDA gegenüber Vorjahr leicht steigern, angetrieben vor allem durch Kosteneinsparungen aus dem Programm Save for Service und eine deutliche Reduzierung der Umsatzrückgänge im zweiten Quartal. Dadurch verbesserte sich die EBITDA-Marge um 2 Prozentpunkte auf 34,8 Prozent.
  • T-Mobile Deutschland hat im Halbjahr das bereinigte EBITDA steigern können, die Marge legte von 36,4 Prozent im ersten Halbjahr 2007 auf 38,2 Prozent zu.
  • In den USA konnte T-Mobile USA die Ertragskraft durch eine im ersten Halbjahr gesteigerte EBITDA-Marge von 28,7 Prozent gegenüber 28 Prozent weiter ausbauen.
  • Die Mobilfunkgesellschaften in Polen, Tschechien und der Slowakei haben sowohl beim Umsatz als auch beim bereinigten EBITDA jeweils zweistellige Wachstumsraten erreicht.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, René Obermann sagt dazu: "Wir haben im ersten Halbjahr bei unseren strategischen Zielsetzungen sowohl im operativen Geschäft als auch mit unseren Kosteneinsparungen gute Fortschritte erzielt. Daher gehen wir weiter davon aus, dass wir unsere Finanzziele im Geschäftsjahr 2008 erreichen." Für den Konzern plant der Vorstand, das bereinigte EBITDA mit rund 19,3 Milliarden Euro und den Free Cash-Flow vor Ausschüttung mit rund 6,6 Milliarden Euro jeweils auf dem Niveau des Vorjahres zu halten.

Save for Service

Gute Fortschritte macht die Umsetzung des Programms Save for Service. Rund zwei Jahre nach der Implementierung der ersten Maßnahmen liegen die Einsparungen aus Save for Service zur Jahresmitte 2008 bei brutto rund 3 Milliarden Euro, zum Jahresende 2007 hatte die entsprechende Vergleichszahl bei 2,3 Milliarden Euro gelegen. Die Kostensenkungen aus Save for Service von rund 0,7 Milliarden Euro im ersten Halbjahr stammten dabei mit 0,35 Milliarden Euro zur Hälfte aus dem operativen Segment Breitband/Festnetz. Mit Save for Service will der Konzern die Kostenbasis von 2010 an dauerhaft um jährlich mindestens 4,2 bis 4,7 Milliarden Euro absenken. Auf der nächsten Seite erfahren Sie Einzelheiten zu der Entwicklung der unterschiedlichen Geschäftsbereiche.

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