Jenseits der großen Marken: Die "anderen" Mobilfunk-Discounter

Wer es noch günstiger haben möchte, sollte sich das Angebot von solomo ansehen. Mit einem einheitlichen Preis von 8,5 Cent pro Gesprächsminute und pro SMS hat dieser Anbieter die Nase vorn. Dafür gibt es allerdings keine vergünstigten Community-Gespräche oder SMS. Abgerechnet wird im Minutentakt und - jetzt kommt der Wermutstropfen - für Verbindungen zur Mobilbox werden ebenfalls 8,5 Cent pro Minute berechnet. Netzpartner ist in diesem Fall vistream, letztlich wird das E-Plus-Netz genutzt. Das Startpaket befindet sich mit 9,95 Euro samt 5 Euro Startguthaben ebenfalls im unteren Bereich und für Daten werden 24 Cent pro Megabyte abgerechnet - allerdings in 100-kB-Schritten, wie das auch bei o2-Discounter Fonic der Fall ist. Dafür hat diese Karte einen entscheidenden Vorteil, wenn man gelegentlich ins Ausland telefoniert: Während die meisten hier genannten Discounter Preise von etwa zwei Euro pro Minute für Auslandsgespräche verlangen, sind diese bei solomo für 99 Cent pro Minute möglich.

Ein anderer noch ziemlich unbekannter Discounter im Netz von vistream ist Avantaje. Die SIM-Karte kostet 7,95 Euro, dafür gibt es nur 3 Euro Startguthaben. Gespräche vom Handy ins Festnetz kosten bei diesem Tarif nur 4 Cent, der gleiche Preis gilt auch zu anderen Avantaje-Karten. Dafür sind Gespräche zu anderen Handys mit 25 Cent relativ teuer, auch SMS sind mit 19 Cent pro Nachricht kein Schnäppchen. Ein bisschen erinnert dieses Tarifschema an die alten Professional-Tarife von E-Plus, nur ohne Grundgebühr.

Verbindungen zur Mobilbox kosten allerdings 19 Cent pro Minute. Abgerechnet wird im selten anzutreffenden 60/30-Takt, nach der ersten Minute wird also alle 30 Sekunden eine neue Einheit fällig. Für Daten hat sich dieser Anbieter etwas noch exotischeres einfallen lassen: Abgerechnet wird in 256-kB-Schritten zu jeweils 30 Cent, so dass pro Megabyte rund 1,20 Euro fällig werden.

Die Discount-Angebote im Vergleich

Bestimmte Vorteile werden mit entsprechenden Nachteilen erkauft

Fazit: Wie in anderen Bereichen auch, werden auch bei den Prepaid-Discountern bestimmte Vorteile mit entsprechenden Nachteilen erkauft: So liegt die Solomo-Karte preislich fast immer vorn, wer allerdings häufiger seine Mailbox abhört, sollte lieber zu einem Tarif mit kostenloser Mailboxabfrage greifen. In diesen Punkten können auch die Angebote von Viva oder Schwarzfunk interessant werden, insbesondere, wenn man auch MMS in die Betrachtung einbezieht. Wer nicht so eindeutige Vorlieben hat, sondern ein "Rund-um-günstig"-Paket wünscht, ist im Grunde mit allen Angeboten gut bedient, die einen möglichst niedrigen einheitlichen Minuten- und SMS-Preis bieten. Hier wird dann vermutlich eher den Ausschlag geben, bei welcher Supermarkt-Kette man ohnehin regelmäßig einkauft, weil man dort häufig auch die entsprechenden Nachladekarten bekommen kann, oder welches Netz man bevorzugt. Einen Nachteil haben bislang alle hier vorgestellten Prepaid-Discounter: Die bisherige Mobilfunknummer kann man nicht behalten. Wer seine Handy-Nummer behalten will, muss auf andere Angebote ausweichen, etwa auf simyo, Blau, callmobile oder simply.