T-Systems

Telekom will Geschäftskundensparte komplett umbauen

Nur noch Großkunden, kleine und mittlere Kunden sollen zu T-Home
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom plant einen umfassenden Umbau ihrer Geschäftskundensparte T-Systems. Es werde geprüft, rund 160 000 kleinere und mittelständische Kunden an die Privatkundensparte T-Home zu verlagern, sagte Sparten-Vorstand Reinhard Clemens in München. Konzernkreisen zufolge macht die Telekom-Tochter mit diesen einen jährlichen Umsatz von rund vier Milliarden Euro. Bei T-Systems sollen nach der Umstrukturierung nur noch Großkunden wie die Deutsche Post und Daimler verbleiben.

Der Umstrukturierung muss der Aufsichtsrat im November noch zustimmen. Nach Angaben von Clemens sind von dem Umbau rund 8 000 Mitarbeiter betroffen, die zu unveränderten Konditionen für T-Home arbeiten sollen. Für die Beschäftigten werde sich nichts ändern, sie würden an ihrer Arbeitsstelle bleiben, sagte Clemens. Nach Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX könnten allerdings einige hundert Stellen wegfallen, da es im Vertrieb einige Überschneidungen gäbe.

Bei den rund 160 000 Kunden, die künftig von T-Home betreut werden sollen, handelt es sich vor allem um kleinere Geschäfte wie Metzgereien oder Steuerbüros. Diese benötigen vor allem Telekom- und keine IT-Dienstleistungen. Bei der Kundengruppe steht die Telekom unter starkem Konkurrenzdruck, was Umsätze und Margen schmälert.

Das macht sich bemerkbar: Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Clemens mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Der um die abgegebenen Bereiche bereinigte Umsatz werde allerdings nur leicht zurückgehen und sich damit besser als erwartet präsentieren. Den Rückgang begründete Clemens mit geringen Hardware-Verkäufen sowie dem Wettbewerb auf dem Telekommarkt. Operativ entwickele sich das Geschäft besser als erwartet, was der T-Systems-Chef mit Einsparungen begründete.

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