ausgespäht

Datenaffäre: Telekom beurlaubt vier Mitarbeiter

Unter anderem den Leiter der T-Mobile-Sicherheitsabteilung
Von ddp / Marie-Anne Winter

Der Datenskandal bei der Deutschen Telekom hat offenbar erste personelle Konsequenzen. Wie das Handelsblatt berichtet, hat der Bonner Konzern in den vergangenen Tagen vier Mitarbeiter der Sicherheitsabteilung der Tochter T-Mobile beurlaubt. Ihnen werde vorgeworfen, Verbindungsdaten von Aufsichtsräten, Journalisten und Mitarbeitern ausgespäht zu haben.

Knapp ein Jahr nach Bekanntwerden der Spitzelaffäre um den Abgleich von Gesprächen zwischen einem Aufsichtsratsmitglied und einem Journalisten reagiert die Telekom, obwohl ihr schon im Sommer bekannt gewesen sei, wer die Daten überprüft hatte. Bis vor kurzem hatte das Unternehmen jedoch argumentiert, dass es sich dabei um einen Einzelfall handele und der betroffene Mitarbeiter im Auftrag gehandelt habe, ohne zu wissen, wozu die Daten bestimmt waren.

Bei internen Ermittlungen zum Diebstahl von insgesamt 17 Millionen Kundendaten fand die Telekom dem Bericht zufolge nun aber heraus, dass der Sicherheitsmitarbeiter weitere Verbindungsdaten, darunter von Konzernmitarbeitern, ausgespäht hatte.

Neben dem Verdächtigen hat die Telekom auch einen Kollegen sowie deren Vorgesetzten und den Leiter der T-Mobile-Sicherheitsabteilung beurlaubt. Das Unternehmen wollte sich dazu vorerst nicht äußern und verwies auf eine für morgen geplante Pressekonferenz. Bislang habe die Telekom sieben Fälle von Datenmissbrauch bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

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