e.Go Mobility: Die digitale Autoproduktion
Die Präsentation des modernen e.Go Automobilwerks in Aachen (wir berichteten) gab einen ersten tieferen Einblick in die Zukunft der persönliche Mobilität und zeigte anschaulich, was man mit 5G wirklich anfangen kann.
Ein Professor, der Autos baut
der e.go wird von "innen nach außen" aufgebaut. Das vereinfacht die Konstruktion und spart Kosten. Alle Schritte sind digital erfasst und fälschungssicher gespeichert.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Prof. Günther Schuh, Miterfinder des "Streetscooter", dem Elektro-Lieferauto der Deutschen Post, und Chef der e.Go Mobile Automanufaktur in Aachen, weiß, um was es geht.
Der studierte Ingenieur Schuh ist seit 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Produktionssystematik an der RWTH (Universität) Aachen, daneben Direktor des Forschungsinstitut für Rationalisierung, Mitglied des Direktoriums des Werkzeugmaschinenlabors der RWTH und des Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie. Er ist Mitbegründer des Elektro-Fahrzeugherstellers Streetscooter (Deutsche Post), Geschäftsführer des Elektro-Fahrzeugherstellers e.GO Mobile und Finanzchef einer für die Entwicklung des "Silent Air Taxis" (Elektro-Flugtaxi) gegründeten Firma. An der Uni leitet er die RWTH Aachen Campus GmbH. Von 2008 bis 2012 war er Prorektor für Industrie und Wirtschaft der RWTH Aachen.
Mit viel Charisma erklärt Schuh "seine" Firma und wird dabei vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart unterstützt: "Elektromobilitat muss bezahlbar sein" und "5G hilft bei der Produktion".
Deutsche Mentalität: Selbstkritisch
Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Wirtschaftsminister in Nordrhein-Westfalen, hält die deutsche Selbstkritik für einen guten Antrieb
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Pinkwart, der BWL studiert hat, weiß, dass die "deutsche Mentalität bei etwas Neuem immer etwas selbstkritisch ist: Zunächst wird darauf geschaut, was wir alles noch nicht können", diese übertriebene Selbstkritik sei aber auch ein guter Antrieb. "Amerika konnte digital nicht punkten, die industrielle Kompetenz liegt hier in Deutschland. Die Digitalisierung hat unseren Alltag erreicht, das Smartphone gehört seit etwa 10 Jahren dazu. Bisher war unsere Entwicklung sehr Hardware-orientiert, heute läuft vieles virtuell als Software." Pinkwart sieht die Industrie auf einem guten Weg, konkrete Fortschritte zu erzielen, komplexere Anforderungen zu erfüllen. Schließlich solle die Entwicklung "uns allen helfen, das Leben besser zu machen."
Ob es 5G an jeder Milchkanne geben wird, lesen Sie auf der nächsten Seite.