Produktions-Ende

Wegbereiter der AVM FRITZ!Box feiert Abschied: Aus für ISDN-Karte B1

Die ISDN-Karte B1 ist eines der frühesten Produkte von AVM und ebnete quasi den Weg für die heute weit verbreiteten FRITZ!Boxen. Nach 25 Jahren hat AVM nun die Produktion des aktiven Controllers eingestellt. Der Support für die B1 läuft jedoch bis Ende 2014 weiter.
Von Rita Deutschbein

Wegbereiter der AVM FRITZ!Box feiert Abschied: Aus für ISDN-Karte B1 Aus für ISDN-Karte B1 von AVM
Bild: AVM
AVM gehört auf dem euro­päischen Markt zu den ganz großen Router-Herstellern. In Deutschland bedienen sich viele Provider der Hardware des Berliner Unternehmens und in den Elektro­fachmärkten findet man die FRITZ!Box zuhauf. Darüber hinaus liefert AVM seine Produkte auch in viele andere Länder Europas. Eine der weltweit meist­verkauften aktiven ISDN-Controller - die ISDN-Karte B1 - feierten nun ihren Abschied.

Wegbereiter der AVM FRITZ!Box feiert Abschied: Aus für ISDN-Karte B1 Aus für ISDN-Karte B1 von AVM
Bild: AVM
Die B1 ist eines der frühesten Produkte von AVM und ebnete quasi den Weg für die heute weit verbreiteten FRITZ!Boxen. In Zeiten, in denen das Internet lediglich ein Traum einiger Informatiker war und das erste Motorola-Handy namens DynaTAC die Zulassung der Aufsichts­behörde FCC erhielt, taten sich die vier Studenten Johannes Nill, Peter Faxel, Ulrich Müller-Albring und Jörg-Detlef Gebert in Berlin zusammen. Sie wollten die ISDN-Technologie nutzen, um den Bildschirm­text (BTX) der Deutschen Bundespost für den PC zugänglich zu machen. 1986 gründeten sie das Unternehmen AVM.

Zunächst entwickelte AVM im Auftrag von verschiedenen Unternehmen wie beispiels­weise Blaupunkt und Löwe Anwendungen für Online-Banking und Preisvergleiche. Ab 1988 folgten erste eigne Hardware-Produkte wie der passive ISDN-Controller A1. Ein Jahr später kam die B1 heraus, die im Gegensatz zur AVM A1 oder auch der FRITZ!Card über einen eigenen RISC-Prozessor verfügt, weshalb sie als aktive Karte bezeichnet wird.

Unternehmen wie die Steuer­beratungs­genossen­schaft DATEV oder die Postbank konnten dank des ISDN-Controllers B1 Weit­verkehrs­netze aufbauen und dadurch zwischen verschiedenen Filialen und Standorten faxen und ihre Daten austauschen. In den knapp 25 Jahren ihres Bestehens sind laut AVM über 400 000 der ISDN-Controller in Unternehmen zum Einsatz gekommen.

AVM B1 als Wegbereiter für Folgeentwicklungen

Der ISDN-Controller B1 trug maßgeblich zum Wachstum von AVM bei, so das Unternehmen rückblickend. In heutigen Zeiten, in denen die ISDN-Technologie den IP-basierten Übertragungs­wegen immer weiter weichen muss, wurde auch die Produktion der AVM B1 stetig zurück­gefahren. Heute gehört die B1 zu einer der letzten aktiven Karten auf dem Markt. Auch AVM bietet aktuell lediglich noch zwei ISDN-Controller an - die B1 PCI sowie die FRITZ!Card PCI. Letztere wird bald allein dastehen, denn AVM wird die ISDN-Karte B1 nicht länger produzieren. Der Support läuft jedoch bis Ende 2014 weiter.

Die B1 zeichnete sich durch ihre Flexibilität aus. Sie passte sich im Laufe der Jahre an alle neuen PC-Bussysteme an. So gab es die ISDN-Karte laut AVM in Adaptionen für ISA 8/16Bit, MCA, PCMCIA, PCI und USB. Heute gilt sie als Wegbereiter für viele Folge­entwicklungen aus dem Hause AVM. So hat die aktuelle FRITZ!Box 7490 beispiels­weise viele Gene der ersten ISDN-Produkte übernommen. Einen direkten Nachfolger für die ISDN-Produkt­familie wird es nach Aussage von AVM nicht geben.

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