Vorsicht Falle

Abzocke im Amazon Marketplace

Die Verbraucherzentrale NRW warnt aktuell vor Betrügern, die falsche Schnäppchen-Angebote in seriöse Shops auf Amazon Marketplace einschleusen. Kunden würden damit in eine Falle gelockt.
Von Marie-Anne Winter

Betrüger platzieren falsche Schnäppchen in seriösen Shops Betrüger platzieren falsche Schnäppchen in seriösen Shops
Bild: dpa
Wer im Amazon Marketplace einkauft, sollte derzeit genauer hinsehen. Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor einer Betrugsmasche [Link entfernt] , bei der Abzocker angebliche Super-Schnäppchen in seriösen Shops einschleusen und Käufer in eine Überweisungsfalle locken.

Betrüger platzieren falsche Schnäppchen in seriösen Shops Betrüger platzieren falsche Schnäppchen in seriösen Shops
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Gerade bei Technik-Artikeln zu sensationellen Preisen, die nicht so richtig ins sonstige Sortiment des jeweiligen Shops passen, ist Vorsicht geboten, selbst wenn der Shop an sich durchaus seriös ist. Vor allem, wenn in der Beschreibung zum Zustand des Produkts der Hinweis zu finden ist, dass der Kaufinteressent unbedingt vor der Bestellung per E-Mail Kontakt zum Verkäufer aufnehmen solle.

Wie die Verbraucherzentrale NRW auf ihrer Internet-Seite beschreibt, würden interessierte Kunden dann per E-Mail aufgefordert, ihren Namen und eine Anschrift zu bestätigen. Diese Daten würden dann in eine falsche Amazon- "Bestellbestätigung" übertragen, mit der auch die Aufforderung kommt, den Kaufpreis als ungeschützte Vorkasse-Überweisung auf ein Konto in Polen zu überweisen. Spätestens hier sollten Kunden aber hellhörig werden.

Nur Bezahlungen im Amazon-System sind abgesichert

Normalerweise sind Kunden bei Einkäufen auf dem Amazon Marketplace durch den Versandriesen abgesichert. Die Sicherheit erlischt aber in diesem Fall, weil die Bezahlung nicht über das Amazon-System erfolgt. Einer solchen Zahlungssauforderung man auf keinen Fall folgen. Ansonsten entpuppt sich das vermeidliche Schnäppchen schnell als böse Überraschung - denn natürlich haben die Betrüger nicht vor, die versprochene und im Voraus bezahlte Ware auch zu liefern.

Amazon hat es hier laut Verbraucherzentrale mit einer cleveren Verfeinerung einer älteren Masche zu tun. Bereits vor zwei Jahren hatten die Verbraucherschützer gewarnt, dass immer wieder "Neue Verkäufer" tausende Billigangebote namhafter Technikprodukte in den Marketplace einschleusen - tatsächlich sind es aber oft dieselben Betrüger, die ihre Fallen neu auslegen. Amazon kennt diese Praktiken durchaus und versucht, die schwarzen Schafe auszusperren.

Die neue Betrugswelle geht vermutlich auf Verkaufsseminare zurück, die Shop-Betreibern angeboten werden. Allerdings ist der Anbieter gar nicht Amazon selbst - die Betrüger missbrauchen den Namen des Online-Händlers, um ihre Angebote zu platzieren. Amazon selbst stellt kostenlose Videos und Tutorials im Internet für Händler zur Verfügung.

Zwar bemühe sich Amazon, solche unseriösen Geschäfte zu unterbinden und entsprechende Treffer aus den Ergebnislisten der Suche zu löschen. Doch das sei die reinste Sisyphos-Arbeit: Die Betrüger stören die Löschungen offensichtlich nicht. Sie platzieren einfach immer neue Angebote in den Shops. Insofern bleibt Kunden nur, misstrauisch zu werden, wenn allzu verlockende Sonderangebote im Voraus bezahlt werden sollen.

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