Der Blackberry Storm2 9520 im Smartphone-Test
Wer in der Bahn sein Handy mit eingeschalteten Tastentönen nutzt, zieht den Unmut der Mitfahrer auf sich. Auch Nutzer eines Blackberry-Smartphones der Storm-Reihe ernten schnell genervte Blicke, auch wenn dieser Touchscreen-Handheld gar nicht über eine echte Ziffern- oder Voll-Tastatur verfügt. Dafür "knackt" das Display bei Eingaben des Nutzers per Fingerdruck. Dieses Knacken deutet nicht auf einen fehlerhaft verarbeiteten Bildschirm hin, sondern ist eine vom Hersteller bewusst geschaffene Eigenschaft, die sowohl beim Blackberry Storm 9500 als auch beim Blackberry Storm2 9520 die Touchscreen-Nutzung erleichtert. Über welche weiteren Merkmale sich Nutzer des neuen Modells Storm2 freuen dürfen, haben wir im Test herausgefunden.
Wichtige Neuerungen gegenüber dem ersten Blackberry Storm
Blackberry Storm2 und Blackberry Storm
Fotos: RIM
Äußerlich gibt es nur wenige Unterschiede zwischen Blackberry Storm2 9520 und dem
Vorgänger Blackberry Storm 9500. Auffälligste Abweichung des aktuellen
Handhelds sind die vier in den Touchscreen integrierten Hörer- und Menü-Tasten zum
Annehmen und Beenden von Anrufen, zum Öffnen des Hauptmenüs und zum Zurückgehen auf die
vorherige Menü-Seite. Dazu kommen beim Blackberry Storm2 ein zweiter Lautsprecher sowie
eine integrierte Rückschale. Auf den ersten Blick nicht sichtbar sind das eingebaute
WLAN-Modul für den Internetzugriff an Hotspots unterwegs sowie die
neue Aufhängung des Displays. Bei Öffnen des Hauptmenüs zeigen sich zudem fast doppelt
so viele Anwendungs-Icons wie beim Storm 9500.
Weitere Neuerungen sind eine überarbeitete SurePress-Eingabe, ein schnellerer
E-Mail-Versand ohne Umweg über die Menütaste sowie eine automatische Touchscreen-Sperre
beim Telefonieren mit dem Blackberry am Ohr. Einige dieser neuen Features bleiben nicht
nur dem neuen Blackberry Storm2 9520 vorbehalten, sondern erhält der Blackberry
Storm 9500 auch per Software-Update. Auch andere Blackberry-Modelle, die nicht per
Touchscreen bedient werden, aber über mindestens 64 MB internen Speicherplatz
verfügen, erhalten mit einem Software-Upgrade auf Blackberry OS 5.0 zusätzliche
Funktionen.
Blackberry Storm2 9520
Foto: teltarif.de
Ansonsten zeigt sich der Storm2 im Blackberry-typischen Formfaktor und sauber verarbeiteten Gehäuse, ist allerdings mit einem Gewicht von 160 Gramm etwas schwerer als der alte Storm-Handheld 9500. Mechanische (Kunststoff-)Taste finden sich nur noch an den Gehäuseseiten fürs Auslösen der integrierten Kamera und fürs Regulieren der Hörer-Lautstärke sowie eine frei belegbare Anwendungstaste. Seitlich angebracht sitzen auch der Micro-USB-Anschluss sowie der 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss für ein Headset. Der Steckplatz für eine microSD-Karte mit bis zu 32 GB sitzt unter der Rückschale, der Akku muss zum Wechseln der Speicherkarte aber nicht herausgenommen werden. Eine 2 GB große Speicherkarte ist im Lieferumfang enthalten. Der interne Speicherplatz des Handys zur Ablage von Fotos, Musiktiteln oder anderen Daten umfasst 256 MB.
Kapazitiver Touchscreen mit "mechanischem" Feedback
Blackberry Storm2 9520
Foto: teltarif.de
Der kapazitive Touchscreen des Blackberry Storm2 9520 löst 260 mal 480 Pixel
bei einer Bildschirmdiagonalen von 8,26 Zentimetern auf und zeigt Inhalte mit 65 536 Farben kontrastreich an. Bei Eingaben fühlt der Nutzer zwar eine Art
mechanisches Feedback, das mit dem Druckpunkt von herkömmlichen Tasten vergleichbar
ist, umgesetzt werden die Eingaben aber elektrostatisch. Während der Nutzer des ersten
Storm-Handhelds mit gefedert gelagertem Touchscreen noch echtes haptisches Feedback
erfuhr, sorgen beim Storm2 Piezo-Kristalle zwischen zwei Folien unter der
Display-Oberfläche für Rückmeldung bei Eingaben. Diese Piezo-Kristalle werden unter
Spannung weich und formbar, im ausgeschaltetem Zustand des Handys bleiben sie
hart.
So lässt sich das Handy schneller und kontrollierter bedienen als der alte Storm: Der Nutzer kann zum Scrollen unbesorgt mit dem Finger über die Display-Oberfläche fahren, Anwendungen öffnen sich erst auf kurzen bewussten Druck. Kinetisches Scrollen erfolgt auf diese Weise flüssig wie auf dem Apple iPhone. Hinsichtlich Bildschärfe, Helligkeit und Farbkraft gibt es am Display des Storm2 nichts zu beanstanden.
Zuverlässig reagierender Bewegungssensor
Blackberry Storm2 9520
Foto: teltarif.de
Für die Eingabe von Text über den Touchscreen stehen beim Schreiben im Hochformat drei
Tastatur-Varianten zur Auswahl: eine vollständige QWERTZ-Tastatur mit jeweils einem
Buchstaben oder Zeichen pro Taste, eine Ziffern-Tastatur mit mehrfach von Buchstaben
und Ziffern belegten Tastenfeldern sowie die Kompromiss-Lösung SureType-Tastatur mit
doppelt belegten Buchstaben-Tasten und hinterlegtem Wörterbuch. Im Querformat schaltet
dank des eingebauten Bewegungssensors des Blackberry Storm2 9520 auch der
Ansichtsmodus für die virtuelle Tastatur automatisch um und zeigt in jedem Fall eine
vollständige QWERTZ-Tastatur an.
Die Tastaturen sind wie bei allen Blackberry-Geräten auf das Tippen mit beiden Daumen ausgelegt, wobei die Finger dabei über die Display-Oberfläche gleiten können. Erstmals können Blackberry-Nutzer beispielsweise für die Großschreibung mit einem Daumen die Shift-Taste gedrückt halten und mit dem anderen Daumen auf einen Buchstaben tippen. Auch wenn die einzelnen Tastenfelder klein anmuten, so trifft man sie doch in der Regel zielgenau. Weitere Neuerung: E-Mails können direkt aus dem Textfeld heraus abgeschickt werden.
Der Bewegungssensor im Storm2 sorgt für ein zuverlässig zügiges Umschalten der Display-Ansicht zwischen Hoch- und Querformat. Wird das Gerät beim Telefonieren an das Gesicht gehalten, schaltet sich aufgrund eines Näherungssensors automatisch eine Touchscreen-Sperre ein. So gehören auch Verbindungsabbrüche durch versehentliches Berühren des Displays der Vergangenheit an.
Auf der folgenden Seite erfahren Sie mehr über das mobile Internetsurfen und die Multimedia-Funktionen des Blackberry Storm2 9520.