Smartphone

Der Blackberry Storm2 9520 im Smartphone-Test

Die wesentlichen Unterschiede zum ersten Storm-Modell 9500
Von Björn Brodersen

Für mobile Datenübertragungen unterstützt der Blackberry Storm2 9520 neben GPRS und EDGE auch UMTS und sogar HSDPA mit bis zu 7,2 MBit/s beim Datenempfang. Der Geschwindigkeitsvorteil bei der mobilen Datenübertragung kommt aber erst zum Tragen, wenn beispielsweise der Nutzer nicht über den vorinstallierten Blackberry-Browser im Internet surft sondern über einen alternativen Browser. Bei Nutzung des Blackberry-Browsers und des Blackberry-APN werden - so wie bei der Übermittlung von E-Mails - die Daten bei der Übertragung durch den Blackberry-Server so stark komprimiert, dass UMTS kaum spürbar die Ladezeiten von Webseiten gegenüber der GPRS- oder EDGE-Übertragung verkürzt. Andererseits: Bei einem Alternativ-Browser wie dem Opera Mini werden die Daten nicht über den Blackberry-Server sondern browserseitig komprimiert. Den Upload-Turbo HSUPA unterstützt das Quadband-GSM-Smartphone nicht. Blackberry Storm2 9520 Blackberry Storm2 9520
Foto: teltarif.de

RIM BB Storm2 9520

Wer Akku-Kapazität sparen will, kann die Mobilfunk-Nutzung auch auf das GSM-Netz beschränken. Dann steht immerhin noch EDGE für die Datenübertragung zur Verfügung. Zusätzlich zur automatischen Netzstandard-Wahl und dem GSM-Modus kann der Blackberry Storm2 9520 auch ausschließlich im UMTS-Netz betrieben werden.

Neu gegenüber dem Blackberry Storm 9500 ist am Storm2 die integrierte WLAN-Schnittstelle (IEEE 802.11b/g) für den Internet-Zugang an Hotspots. Auch ein A-GPS-Empfänger zur Nutzung von Navigationsdiensten oder fürs Geotagging beim Fotografieren ist im Blackberry Storm2 9520 eingebaut. Die hauseigene Navigations-Software Blackberry Maps ist auf dem Smartphone vorinstalliert, Google Maps steht als Alternative zum kostenfreien Download in der AppWorld bereit.

Internet-Browser und mobile E-Mail

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Der Internet-Browser ist nicht so komfortabel zu bedienen wie manch andere Surf-Programme und bietet teilweise einen trägen Seitenaufbau. Der Nutzer kann zwischen einer Seiten- und einer Spaltenansicht sowie zwischen einem Cursor- und einem Schwenk-Modus wechseln. Zudem steht in der unteren Tool-Leiste im Browser eine Zoom-Funktion bereit - das Vergrößern oder Verkleinern von Webseiten-Anzeigen ist beim Storm2 auch per Doppel-Tippen auf die Display-Oberfläche möglich. Texte auf Webseiten können mit Hilfe von zwei Fingern markiert und kopiert bzw. ausgeschnitten und an anderer Stelle wieder eingefügt werden. Zudem erkennt der Browser Feeds automatisch. Flash unterstützt er dagegen nicht. Auf künftigen Blackberry-Smartphones soll ein leistungsfähigerer Web-Browser der aufgekauften Software-Schmiede Torch Mobile zum Einsatz kommen.

Natürlich gelangen auch mit dem Blackberry Storm2 E-Mails automatisch und ohne Verzögerung auf das Handy (E-Mail-Push). Zur Einrichtung eines E-Mail-Kontos muss der Nutzer nur seine E-Mail-Adresse und das Zugangs-Passwort eingeben, die restlichen Einstellungen erkennt das Smartphone selbständig. Ein Blinken der roten LED-Leuchte signalisiert jede im Posteingang neu eingetroffene Nachricht. Zum Öffnen und auch Bearbeiten von E-Mail-Anhängen im Word-, Excel- oder Powerpoint-Format steht das Office-Paket Documents to Go von DataViz bereit. PDF-Anhänge lassen sich zumindest öffnen und lesen.

Für das Synchronisieren von Adressdaten, Terminen, Aufgaben und Notizen zwischen Smartphone und PC liefert RIM den Storm2 mit der Software Blackberry Desktop Manager aus, für den Austausch von Musik- und Foto-Dateien mit dem Roxio Media Manager. Immer mehr kostenlose und kostenpflichtige Zusatzprogramme für die Blackberry-Smartphones gibt es im AppStore AppWorld.

Schwache Bildqualität, ausreichender Musik-Klang

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Die 3,2-Megapixel-Kamera besitzt neben einem Autofokus und einem LED-Blitz auch einen Bildstabilisator und kann Videos mit einer Auflösung von nur 480 mal 352 Pixel aufnehmen. Die Länge der Videoclips sind nur durch den zur Verfügung stehenden Speicherplatz begrenzt. Weder Einzelbild- noch Bewegtbild-Aufnahmen bereiten dem Betrachter große Freude, den Bildern fehlt es auch bei Außenaufnahmen an Schärfe, zudem sind sie von Farbrauschen geprägt.

Der Musikplayer spielt MP3-Titel ohne Kopierschutz ab und ermöglicht dem Nutzer das Anlegen von eigenen Wiedergabelisten. Der Klang des Musikplayers ist relativ natürlich und genügt normalen Ansprüchen, zum Anpassen des Klangs stehen zwölf Equalizer-Voreinstellungen zur Auswahl. Dank Bluetooth v2.1 und über eine Freisprecheinrichtung können die Nutzer des Blackberry Storm2 9520 auch Musik aufs Autoradio streamen, per sogenanntem "Remote Stereo Gateway" die auf dem Blackberry gespeicherte Musik auch über die heimische Stereo-Anlage abspielen. Zudem ist die Synchronisation von MP3-Titeln mit dem Windows Media Player auf dem Windows-PC möglich. Ein UKW-Radio findet sich auf dem Blackberry Storm2 nicht.

Typisches Blackberry-Menü mit einem Homescreen

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Der Prozessor arbeitet mit einer Taktfrequenz von 524 MHz, ausgeliefert wird der Blackberry Storm2 9520 mit der neuen Betriebssystemversion Blackberry OS 5.0. Das Hauptmenü und die Anwendungs-Icons sind im Blackberry-typischen Design gehalten. Mehrere Homescreens wie beispielsweise beim iPhone, bei den Omnia-Handys von Samsung oder bei den auf Google-Dienste ausgerichteten Android-Smartphones gibt es beim Blackberry Storm2 9520 nicht. Die Anordnung der Icons lässt sich verändern, auch können Icons von Ordner zu Ordner verschoben werden. Die acht obersten Icons werden auf dem Standby-Bildschirm zum Direktzugriff angezeigt.

Kursierende Berichte über Software-Abstürze und Abbrüche von Telefonverbindungen können wir nach unserem Test des Blackberry Storm2 9520 nicht bestätigen, ebenso wenig merkliche Schwächen bei Empfangs- und Gesprächsqualität und Akku-Ausdauer. RIM bescheinigt dem Storm2 eine Sprechzeit von bis zu sechs Stunden im GSM-Modus und bis zu fünf Stunden im UMTS-Modus.

Neuerungen sind wesentlich

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RIM hat am Blackberry Storm2 9520 wesentliche Verbesserungen gegenüber dem ersten Storm-Modell 9500 vorgenommen. Dazu gehören vor allem die WLAN-Schnittstelle und der neu konzipierte Touchscreen, der eine schnelle und fehlerfreie Nutzung beim Verfassen von Texten und beim mobilen Internetsurfen ermöglicht. So macht der Storm2 nicht nur einen wertigen Eindruck, sondern bietet auch eine komfortablere Nutzung unterwegs. Mit den für Business-Nutzer wichtigen Anwendungen ist der Storm2 ohnehin üppig ausgestattet. Abstriche müssen die Käufer des Blackberry-Smartphones bei den Multimedia-Anwendungen - vor allem die Kamera liefert keine gute Foto-Qualität ab - und beim Internet-Browser machen. Erhältlich ist der Blackberry Storm2 9520 bei Vodafone, ohne Vertrag kostet das Smartphone dort 549,90 Euro.
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