Handy-Test

Blackberry Torch 9800 im Smartphone-Test

Hersteller RIM bleibt Konstruktionsprinzipien treu
Von Björn Brodersen

Weitere Neuerung gegenüber den vorherigen Blackberry-Modellen ist die Funktion MediaSync: Mit den PC-Programmen iTunes oder Windows Media Player lassen sich innerhalb des heimischen Drahtlosnetzwerks Musiktitel ohne Kopierschutz, Fotos und Videos drahtlos per WLAN zwischen dem Rechner und dem Blackberry Torch 9800 synchronisieren. Der Datenabgleich gelingt natürlich auch über eine USB-Kabel-Verbindung. Bei aktiver USB-Verbindung erkennt der PC den Blackberry Torch als Massenspeicher und der Nutzer kann über den Windows Explorer die Dateien per Drag and Drop in den gewünschten Ordner verschieben.

Stabiles System mit manchmal überlastetem Prozessor

Blackberry Torch 9800 im Smartphone-Test Blackberry Torch
Foto: teltarif.de
Im Innern des Blackberry Torch werkelt ein 624-MHz-Prozessor von Marvell mit 512 MB Arbeitsspeicher und 512 MB Programmspeicher. Das klingt nach wenig Leistung gegenüber Smartphone-Flaggschiffen, die mit einer 1-GHz-CPU ausgerüstet sind. Im Test erlebten wir erst nach längerer Nutzung manchmal Verzögerungen beim Wechsel zwischen zwei Anwendungen, oder die verschiedenen Schnellstart-Screens ließen sich nicht flüssig ausklappen. Wirkt der Prozessor überlastet, kann ein zwischenzeitliches Herausnehmen des Akkus mit Neustart des Geräts wieder für schnelleres Arbeitstempo sorgen - Blackberry-Fans kennen das. Komplette Systemabstürze registrierten wir dagegen gar nicht.

Für die Stromversorgung ist ein austauschbarer 1 300 mAh starker Lithium-Akku zuständig. Research in Motion gibt die Sprechzeit des Blackberry Torch mit bis zu 5,5 Stunden im GSM-Betrieb oder etwas länger im UMTS-Modus an. Bei moderater Nutzung kommt der Blackberry Torch knapp zwei Tage lang mit einer Akku-Ladung aus. Die Gesprächsqualität ist gut, sowohl die eigene Stimme als auch die des Gesprächspartners werden klar und ohne Nebenrauschen übermittelt. Auch die Empfangsqualität der Blackberry-Smartphones ist bekannterweise generell gut.

Weitere Telefonfunktionen umfassen Sprachwahl, Freisprecheinrichtung, Telefonkonferenzen, Visual Voicemail und Bluetooth 2.1 mit Unterstützung von Freisprechanlagen (mit Bluetooth-Message-Access-Profil) und Stereo-Headsets.

Neuerungen liegen im Detail

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 3
  • Bedienung, Handling, Software: 2
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 3
  • Basis-Feature des Handys: 2
  • Einschätzung des Redakteurs: 3
  • Gesamtnote: 2,6
Neuer Browser und überarbeitetes Betriebssystem mit neuen Social-Media- und Multimedia-Features sowie veränderter Benutzeroberfläche - die von RIM am Blackberry Torch vorgenommenen Neuerungen liegen im Detail. In Sachen Hardware-Leistung hinkt der Blackberry den Highend-Smartphones anderer Hersteller hinterher, das Display des Torch löst zum Beispiel vergleichsweise gering auf, der Prozessor weist eine niedrige Taktrate auf. Dennoch löst der Blackberry Torch seine Aufgaben in der Regel zügig und flüssig. Dazu bietet das Smartphone des kanadischen Herstellers eine gute Sprechqualität, einen ausdauernden Akku und nützliche Features für den Business-Anwender.

Auch dem Blackberry Torch merkt man an: RIM möchte über das Thema Multimedia und Social Networking mehr private Anwender für seine Smartphones begeistern, bleibt dabei jedoch grundlegenden Konstruktionsprinzipien treu. So bleibt der Blackberry bislang deutlich erkennbar ein Blackberry. Dadurch steht sich der Hersteller in einigen Bereichen aber auch selbst im Wege. Zurzeit ist der Blackberry Torch 9800 ohne Mobilfunkvertrag für Preise ab 560 Euro im freien Handel erhältlich und damit günstiger als das iPhone 4. Konkurrenzmodelle wie das Nokia N8 oder das Samsung Galaxy S finden sich dagegen in den Läden für geringere Kaufpreise ohne Vertrag. Auf dem selben preislichzen Nivau wie der Blackberry Torch liegt nach derzeitigem Stand das Windows-Phone7-Smartphone HTC HD7.

Video: Research in Motion zeigt Blackberry OS 6.0

Weitere Handy-Tests bei teltarif.de