Handy-Test

Blackberry Torch 9800 im Smartphone-Test

Hersteller RIM bleibt Konstruktionsprinzipien treu
Von Björn Brodersen

Das englische Wort "Torch" bedeutet im Deutschen "Fackel" oder "Taschenlampe". In diesem Sinne könnte das neue Smartphone Blackberry Torch 9800 des Herstellers RIM andere Handsets überstrahlen. Andererseits kann der Namensbestandteil aber auch ein Hinweis auf den von der Software-Schmiede Torch Mobile entwickelten Webkit-Browser sein, der auf dem Blackberry Torch läuft. Vermutlich hatte der kanadische Smartphone-Hersteller bei der Namenssuche für das neue Smartphone beide Varianten im Sinn. Schließlich läuft der Blackberry Torch unter dem neuen Betriebssystem Blackberry OS 6.0, bei dem der Torch-Browser nur eine der Verbesserungen darstellt, und bietet dem Nutzer zudem eine Bedienung des Handys über einen großen Touchscreen und eine ausziehbare Volltastatur. Ob der Blackberry Torch 9800 die durch die Modellbezeichnung geweckten Erwartungen erfüllt, lesen Sie in diesem Handy-Testbericht.

Erstes Blackberry-Smartphone im Slider-Format

Blackberry Torch 9800 im Smartphone-Test Volltastatur des Blackberry Torch
Foto: teltarif.de
Der Blackberry Torch 9800 ist das este Smartphone des kanadischen Herstellers, das im Slider-Format daherkommt, und auch das erste Gerät, das sowohl einen Touchscreen als auch eine mechanische Volltastatur bietet. Ein genauerer Blick auf das Gehäuse lohnt sich daher: Mit 161 Gramm ist das Smartphone recht schwer und mit 14,5 Millimetern vergleichsweise hoch, lässt sich allerdings immer noch problemlos in der Hosentasche transportieren. Auf der Frontseite dominieren Chrom-Elemente, auf der Rückseite des Gehäuses Plastik mit Soft-Touch-Überzug. Wie von anderen Blackberry-Modellen gewohnt kann der Nutzer schnell durch Druck auf die oberen Gehäuseecken das Handy lautlos schalten oder die Bildschirmsperre aktivieren. An der rechten Seite sitzen eine Lautstärkewippe, eine frei belegbare Schnellstarttaste sowie eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse.

RIM BB Torch 9800

Der Schiebescharnier sorgt dafür, dass Ober- und Unterschale des Smartphones beim Aufschieben flüssig in ihre zugedachten Positionen gleiten. Beim geöffneten Slider schaltet der Ansichtsmodus auf dem Display selbständig ins Hochformat, beim geschlossenen Slider kippt der Bewegungssensor das Bild je nach Haltung des Handys entweder ins Hoch- oder ins Querformat. Zum Navigieren im Menü und zum Starten und Beenden von Anrufen stehen unterhalb des Displays vier Bedientasten, mit einem etwas zu weich geratenem Druckpunkt, sowie ein nützliches optisches Trackpad bereit. Die echte QWERTZ-Tastatur ist flacher in die Kunststofffläche eingebettet als beispielsweise beim Blackberry Curve 8900 - das erschwert das Tippen etwas.

Kapazitiver Touchscreen ohne SurePress-Technologie

Blackberry Torch 9800 im Smartphone-Test Rückseite des Gehäuses des Blackberry Torch mit Soft-Touch-Oberfläche
Foto: teltarif.de
Der kapazitive Touchscreen des Blackberry Torch 9800 misst in der Diagonale 8,1 Zentimeter und löst dabei nur 360 mal 480 Pixel auf. Dennoch: Bei entsprechender Aufnahmequalität werden Bilder und Videos in hellen, klaren und kräftigen Farben wiedergegeben. Im Gegensatz zum Blackberry Storm 9500 oder Blackberry Storm2 9520 setzt RIM beim Blackberry Torch nicht auf die sogenannte SurePress-Technologie mit ihrem quasi-mechanischem, dem Druckpunkt von herkömmlichen Tasten gleichenden Feedback bei Eingaben auf dem Touchscreen. Das ist angenehm: Klickgeräusche gibt es nicht und es muss kein Druck für Fingereingaben ausgeübt werden.

Der Touchscreen reagiert schnell und zuverlässig auf Berührungen der Glasoberfläche. Kinetisches Scrollen im Menü oder auf Webseiten erfolgt flüssig, Zoomen gelingt per Multitouch-Gesten oder per Doppel-Tippen aufs Display. Auch die virtuelle QWERTZ-Tastatur lässt sich für kurze Mitteilungen bequem bedienen. Hier kann der Nutzer zwischen der vollständigen Klaviatur und einer virtuellen Zifferntastatur mit Mehrfachtipp- oder SurePress-Eingabe wählen. Wird das Handy fürs Telefonieren ans Ohr geführt, schaltet ein Näherungssensor die Bildschirmsperre ein, damit die Verbindung nicht durch versehentliches Berühren des Displays abgebrochen wird.

Die Neuerungen des Blackberry OS 6.0

Blackberry Torch 9800 im Smartphone-Test Klassische Menüanschicht auch beim neuen Blackberry Torch
Foto: teltarif.de
Zu den Neuerungen des auf dem Blackberry Torch laufenden Betriebssystems Blackberry OS 6.0 zählen neben dem Webkit-Browser eine überarbeitete Benutzeroberfläche mit fünf Menübereichen und Widgets, erweiterte Messaging-Funktionen und eine auf dem Startbildschirm platzierte Suchfunktion für Kontakte, Nachrichten und Multimedia-Dateien auf dem Handy, für Inhalte im Internet sowie für Applikationen in der Blackberry App World. Zudem sind ein YouTube-Client, eine eigene Podcast-App und ein WiFi-MusicSync-Feature Bestandteil des Software-Pakets.

Die Menü-Ansicht ist Blackberry-typisch geblieben, sieht man von den verschiedenen Menübereichen ab, zwischen denen der Nutzer durch seitliches Scrollen hin- und herwechseln kann. Damit bleibt das Menü des Blackberry-Smartphones leicht verständlich, wenn auch weniger grafisch aufbereitet als bei den Benutzeroberflächen einiger anderer Smartphone-Hersteller. Ganz schlicht und textlastig wird es, wenn der Nutzer sich in die Niederungen der Anwendungs-Optionen begibt - da fühlt man sich schnell an Windows Mobile mit seinen kleinen Schaltflächen und Textfeldern erinnert und ist froh, dass man sich nicht nur auf dem Touchscreen sondern auch mit Hilfe des Touchpads bewegen kann.

Auf der folgenden Seite erfahren Sie mehr über den neuen Web-Browser sowie über die Multimedia-Funktionen des Blackberry Torch 9800.

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