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Oberflächlich: Sense, TouchWiz, Timescape und Vodafone 360

Was die Benutzeroberflächen für Smartphones bieten
Von Kaj-Sören Mossdorf

Viele Hersteller entwickeln mittlerweile eigene Benutzeroberflächen für Smartphones. Sie sollen beispielsweise einem Handy-Menü ein moderneres Aussehen verleihen, die Bedienung des Geräts vereinfachen, schnellen Zugriff auf beliebte Funktionen bieten oder auch dem Nutzer zusätzliche Personalisierungsmöglichkeiten bieten. Hoch im Kurs stehen zurzeit die Integration von Adressbuch- und Social-Networking-Kontakten sowie das Belegen mehrerer Startbildschirme mit sogenannten Widgets und Verknüpfungen, um vielgenutzte Handy-Anwendungen stets im Blick zu haben bzw. sofort starten zu können. Wir stellen Ihnen vier Benutzeroberflächen von Samsung, Sony Ericsson, HTC und Vodafone vor.

Vodafone 360

Die Vodafone-360-Oberfläche Vodafone-360
Bild: Samsung
Hinter der Bezeichnung "Vodafone 360" verbirgt sich nicht nur eine spezielle Benutzeroberfläche für Handys sondern auch ein komplettes Online-Portal ("My Web"). Registriert sich der Nutzer auf der Vodafone-360-Homepage [Link entfernt] , werden in seinem Account fortan alle Kontakte, Fotos, Chats und vieles anderes vom Handy aus gespeichert. Fotos können zur Betrachtung durch Freunde, Verwandte und Bekannte veröffentlicht werden, sämtliche Status-Updates aus sozialen Netzwerken laufen künftig auf der Plattform zusammen. Die Internetplattform ist außerdem der App- und Musik-Shop für Vodafone-360 Nutzer.

Auf dem Handy, zum Beispiel einem Samsung H1 oder Samsung M1, werden die Kontakte in der Kommunikationszentrale gespeichert und können mit Profilbildern und speziellen Klingeltönen versehen werden. Das "People" genannte Adressbuch ergänzt Informationen zu Kontakten ebenfalls aus sozialen Netzwerken und dem E-Mail-Konto des Kunden. So ist die Integration des Adressbuches zum Beispiel von einem Google-Mail- oder Windows-Live-Konto möglich. Die Kontakte selbst sind in einer 3D-Ansicht dargestellt, die einer Zeitleiste ähnelt. Durch spezielle Gesten mit dem Handy in der Hand bewegt sich der Nutzer in bzw. aus seinen Kontakten heraus - das sieht aus wie der bekannte Sternenhagel des Windows-Bildschirmschoners "Starfield". Gleiches gilt auch für die Darstellung von Status-Updates aus sozialen Netzwerken.

Ist ein Kontakt aus dem Adressbuch in einem sozialen Netzwerk eingeloggt, kann der Handy-Nutzer direkt aus dem Adressbuch heraus mit ihm chatten. Auch kann man den eigenen Standort für seine Bekannten in sozialen Netzwerken veröffentlichen oder mit fremden Personen in Kontakt treten. Ist im Handy die entsprechende Option aktiviert, werden in der Nähe befindliche Vodafone-360-Nutzer automatisch angezeigt.

HTC Sense

Ein Homescreen mit HTC Sense HTC Sense
Screenshot: teltarif.de
Die Sense-Oberfläche von HTC ist eine Weiterentwicklung der TouchFlo-3D-Oberfläche des taiwanesischen Herstellers, deren Konzept auf Widgets und einer intuitiven Gestensteuerung basiert. Die Oberfläche kommt mittlerweile auf vielen HTC-Smartphones zum Einsatz, sowohl auf Windows-Mobile-Geräten wie dem HTC HD2 als auch auf Android-Handys wie dem HTC Desire.

Bei HTC Sense lassen sich die verschiedenen Homescreens durch sogenannte Widgets personalisieren. Diese Widgets sind grafisch sehr aufwändig und machen so optisch etwas her. Bestes Beispiel hierfür ist das Wetter-Widget: Neben der aktuellen Temperatur werden Wolken, Sonne, Regen und Gewitter als Animationen präsentiert. Die Widgets lassen sich frei positionieren und löschen. Dabei wird nicht die eigentliche Anwendung gelöscht, sondern nur das Mini-Programm. Auf Wunsch kann ein gelöschtes Widget daher später wieder angezeigt werden - das ist vergleichbar mit den Verknüpfungen auf einem Windows-Desktop.

Mit Sense hat HTC auch die "Scenes" eingeführt. Sie lassen sich vielleicht am besten als Widget-Profile beschreiben. Einige liefert HTC bereits mit, andere lassen sich neu erstellen und frei benennen. Aktuelle Börsenkurse, Kalenderdaten und E-Mails beinhaltet die Scene "Arbeit". Auf dem Weg nach Hause ruft der Nutzer dann die "Freizeit-Scene" auf. Diese enthält dann zum Beispiel Twitter- und Facebook-Widgets. Zum schnellen Zugriff auf Programme stehen dem Nutzer entweder die Shortcuts in einer scrollbaren Liste am unteren Bildschirmrand oder Verknüpfungen auf einem der Homescreens zur Verfügung.

Ähnlich wie die Vodafone-360-Oberfläche ermöglicht Sense die Kombination und Integration verschiedener Kontaktdaten aus sozialen Netzwerken. So lassen sich Bilder aus Flickr neben Status-Updates aus Facebook anzeigen. Gleichzeitig zeigt die Historie die Gesprächsverläufe aus E-Mails oder SMS-Nachrichten. Was genau von welchen Kontakt angezeigt wird, lässt sich in den Optionen der Oberfläche festlegen.

Auf der zweiten Seite unseres Oberflächen-Überblicks stellen wir Ihnen die Timescape-Anwendung von Sony Ericsson sowie Samsungs TouchWiz vor.

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