Themenspezial: Verbraucher & Service Unwetter

Blitzeinschlag bei Weingarten: Handy-Netz und Radio tot

Handy-Masten werden gerne von mehreren Netz­betrei­bern geteilt - und dann teil­weise auch noch für Radio oder gar Behör­den­funk genutzt. Wenn dann der Blitz einschlägt und ein Feuer ausbricht, sind aber auch alle davon betroffen - wie im Land­kreis Ravens­burg.
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Die aktuell über einige Regionen Deutsch­lands hinweg ziehenden Unwetter richten teils starke Schäden an. Was es bedeutet, wenn ganze Regionen vom Mobil­funk­netz abge­schnitten sind, haben wir am Beispiel von Brun­storf gezeigt, wo es sich aller­dings um eine Brand­kata­strophe gehan­delt hatte.

Für die Betreiber ist es gene­rell sinn­voll, wenn mehrere Tech­niken wie Mobil­funk, Radio oder Behör­den­funk gemeinsam auf einem Masten genutzt werden können. Doch wenn dieser beschä­digt wird, sind dann auch meist mehrere Über­tra­gungs­tech­niken gleich­zeitig betroffen.

Zahl­reiche Nutzer auf einem Mast

Blitzeinschläge treffen mitunter auch Sendemasten (Symbolbild) Blitzeinschläge treffen mitunter auch Sendemasten (Symbolbild)
picture alliance / dpa
Die Schwä­bische Zeitung berichtet über einen weit­rei­chenden Blitz­ein­schlag in einen Masten nahe der Gemeinde Berg bei Wein­garten (Land­kreis Ravens­burg) am späten Mitt­woch­abend.

Aus dem Bericht geht hervor, dass der Mast für zahl­reiche Anwen­dungen genutzt wurde. Voda­fone ist der Haupt­nutzer im Bereich Mobil­funk, hat diesen aber auch an andere Betreiber vermietet, beispiels­weise an Telefónica. Zwei­tens handelte es sich bei dem Mast nahe Berg um eine Richt­funk­sta­tion, die andere Masten in der Umge­bung mitver­sorgt hatte. Dem Bericht zufolge seien darum drei weitere Sende­masten im Raum Wein­garten/Ravens­burg ohne Netz­ver­sor­gung.

Als dritter nutzte der SWR den Mast für Radio­über­tra­gungen. Der SWR teilte dem Blatt mit, durch den Schaden am Masten gebe es Sende­aus­fälle in SWR-Programmen. Betroffen seien SWR1 BW, SWR3, "das Ding" und das Digi­tal­radio DAB+. Schließ­lich kamen als vierter Nutzer noch die Behörden dazu: Auf den Poli­zei­funk habe der Ausfall des Masts aller­dings keine so gravie­renden Auswir­kungen gehabt. Für diesen Fall gebe es nämlich ein Rück­fall-Szenario: Die Funk­geräte der Polizei könnten sich dann in nahe­gele­gene Funk­masten einwählen.

"Bren­nende Fackel" nach Blitz­ein­schlag

Voda­fone will laut einer Aussage gegen­über der Zeitung nun versu­chen, die drei bislang über Richt­funk ange­bun­dene Masten über andere Stationen zu versorgen. Wenn diese wieder am Netz sind, könne man auch das Gebiet um Berg dadurch abde­cken, sagte ein Spre­cher. Der Sende­mast bei Berg soll durch den Brand aber komplett beschä­digt worden sein. Man arbeite "mit Hoch­druck" daran, die Einschrän­kungen für Voda­fone-Kunden schnell zu mini­mieren oder ganz zu beheben. Wie lange das dauert, könne man derzeit aber noch nicht absehen.

Feuer­wehr und Einsatz­kräfte berichten, dass das Feuer etwa auf der Hälfte des Masts ausge­bro­chen sei, nachdem dort der Blitz einge­schlagen hatte. Bei Nacht habe der Mast wie eine bren­nende Fackel ausge­sehen. Mit der Dreh­leiter habe man das Feuer aber schnell eindämmen können.

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