Digitalradio

DAB+: Hier werden die Sendernetze ausgebaut

In mehreren Regionen wurden in den vergan­genen Wochen die DAB+-Sender­netze ausge­baut oder die Inbe­trieb­nahme neuer Sender steht bevor. Wir fassen alle Entwick­lungen zusammen.
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Der Netz­betreiber On Air Support hat für die Privat­radios in Baden-Würt­tem­berg eine neue Sende­anlage im Digi­tal­radio DAB+ aufge­schaltet. Das Allgäu wird über den auf baye­rischem Terri­torium gele­genen Sender Blender bei Kempten im Kanal 11B versorgt. Der Sender strahlt im Endausbau mit einer Leis­tung von 10 kW.

Die neue Sende­anlage füllt den Bereich zwischen dem Sender Ulm und dem Sender Pfänder auf. Insbe­son­dere die Stadt Memmingen, aber auch die Auto­bahn A7 Rich­tung Füssen, profi­tieren vom Sender Blender. Im Gesamt­netz füllt der Sender Blender laut Netz­betreiber viele kleine Täler und Abschat­tungen sowie Tröge und Durch­fahrten im Allgäu.

Neuer DAB+-Sender vom NDR

Besserer Empfang mit DAB+-Radios in mehreren Regionen Besserer Empfang mit DAB+-Radios in mehreren Regionen
Bild: MangoKit
Mit der Inbe­trieb­nahme eines weiteren DAB+-Senders können Radio­hörer in und um Papen­burg an der Ems in Nieder­sachsen die Hörfunk­pro­gramme des NDR in noch besserer Qualität empfangen. Der neue DAB+-Sender am 75. Sender­standort des NDR versorgt die Region zwischen Surwold, Dörpen, Rhede, Weener und Sater­land und ist auf Kanal 10A zu empfangen.

DAB+: Privates Sender­netz in Thüringen wird im Sommer ausge­baut

Das DAB+-Sender­netz für Privat­radios in Thüringen soll in diesem Sommer ausge­baut werden. "Zum 1. Juli oder 1. August dieses Jahres sollen der Sender Insel­sberg und weitere Sender in das private DAB+-Sender­netz einge­bunden werden", heißt es von der Thüringer Landes­medi­enan­stalt (TLM) auf Anfrage eines Hörers, die in der Face­book-Gruppe "UKW & DAB+ Rund­funk" veröf­fent­licht wurde.

Bisher ist das Ensemble im Kanal 12B ledig­lich im Groß­raum Erfurt/Weimar digital-terres­trisch zu hören.

DAB+-Multi­plex in Ostbel­gien kann starten

Der geplante DAB+-Multi­plex in der Deutsch­spra­chigen Gemein­schaft (DG) in Ostbel­gien kann starten. Wie aus einer Aufstel­lung der deut­schen Bundes­netz­agentur hervor­geht, wurden die fünf Sende­stand­orte des Muxes im Kanal 8A nun koor­diniert. Nach früheren Angaben soll der Multi­plex zunächst über die beiden stär­keren Sender in Amel-Wallerode und Raeren-Peter­gens­feld in Betrieb gehen.

Bei Bedarf können Füll­sender in Eupen, Stef­fes­hausen und Recht das Netz später noch ergänzen. Offen ist noch, wann der Mux startet und welche Programm­anbieter mitma­chen. Als gesetzt gelten die beiden Programme des öffent­lich-recht­lichen Belgi­schen Rund­funks (BRF) sowie der Privat­sender 100'5 - Das Hitradio.

Groß­bri­tan­nien: DAB-Nutzung erst­mals rück­läufig

In Groß­bri­tan­nien zeichnet sich unter­dessen ein immer stär­kerer Trend hin zum Radio­hören über Internet ab. Der Markt­anteil von UKW und Mittel­welle ging im vergan­genen Jahr laut den Zahlen des Forschungs­insti­tuts Rajar weiter von 36 auf 33 Prozent zurück.

Bemer­kens­wert ist zugleich, dass der Anteil von Online-Radio im Jahres­ver­gleich von 17 auf 24,1 Prozent stieg, während die Nutzung über das digital-terres­tri­sche Radio DAB/DAB+ erst­mals von 42 auf 38,8 Prozent zurück­ging, nach Jahren stetigen Wachs­tums. Die rest­lichen 3,7 Prozent hören Radio übers Fern­seh­gerät (minus 1 Prozent). Smart Speaker - die erst seit 2022 separat gemessen werden - sind mit 20 Prozent digi­talem Hören der stärkste Aufsteiger.

Das Netz des zweiten Bundesmux soll in diesem und nächstem Jahr massiv ausge­baut werden.

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