Transparenz: Appstores müssen mehr auf Datenschutz achten
Appstores müssen mehr auf Datenschutz achten
Logos: Anbieter, Montage: teltarif.de
Apps für Smartphones und Tablets dürfen
keine heimlichen Datensauger mehr sein. Die kalifornische
Generalstaatsanwältin Kamala Harris setzte bei den sechs größten
App-Store-Betreibern wie Apple und Google schärfere
Datenschutz-Regeln durch. Davon würden auch Nutzer in anderen Ländern
profitieren, betonte sie.
Harris verkündete am Mittwoch eine Vereinbarung mit Apple als Betreiber des App Store für iPhone und iPad, Google mit seiner Android-Plattform, Microsoft, dem Blackberry-Anbieter RIM, Hewlett-Packard sowie Amazon. Demnach müssen künftig alle Apps strengere Datenschutz-Standards erfüllen. Dazu gehört vor allem, dass der Nutzer darüber aufgeklärt wird, welche Daten von ihm gesammelt werden und was damit geschieht.Bislang passiere dies nur in den seltensten Fällen, betonte Harris. Laut einer Studie würden momentan nur fünf Prozent aller Apps eine Erklärung zum Datenschutz enthalten.
Datenschutzerklärung muss vor App-Download angezeigt werden
Appstores müssen mehr auf Datenschutz achten
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Zukünftig muss ein Smartphone-Nutzer die Möglichkeit haben, die Datenschutzhinweise einer App vor dem Download zu Gesicht zu bekommen und nicht erst hinterher. Auf den Downloadseiten soll es dafür zukünftig einen festen Platz geben, wo der Anwender die Hinweise zum Datenschutz abrufen kann. Entwickler, die sich nicht an die datenschutzrechtlichen Vorgaben des Staates Kalifornien halten, können dafür bald rechtlich belangt werden. Die Appstore-Betreiber müssen die Entwickler zukünftig über ihre Pflichten in Bezug auf Datenschutz unterrichten.
Zudem müssen die Plattform-Betreiber einen Kanal für Nutzer-Beschwerden über mangelnden Datenschutz einrichten. In einem halben Jahr will sie mit den beteiligten Unternehmen über die bis dahin vorgenommene Umsetzung der neuen Vorgaben sprechen.
Erst kürzlich war aufgeflogen, dass die App des Online-Netzwerks Path die Adressbücher von iPhones anzapfte und die Daten zum Server des Unternehmens übertrug - ohne Wissen des Nutzers. Auch weitere Apps gerieten nachfolgend in Verruf. Apple kündigte an, den Zugriff auf Kontaktlisten künftig nur noch mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers zu ermöglichen.
Außerdem will das Weiße Haus die Datenschutz-Bestimmungen in den USA insgesamt verschärfen, die bislang deutlich lascher als etwa in Europa sind. Die Verbraucher sollen unter anderem mehr Kontrolle über ihre Daten bekommen. Außerdem sollen Unternehmen verpflichtet werden, nur solche Informationen abzugreifen, die für das Funktionieren ihrer Dienste notwendig sind. Dem Wall Street Journal zufolge stimmten Internet-Schwergewichte wie Apple und Google bereits zu, Nutzern den Verzicht auf sogenannte "Tracking-Cookies" zu ermöglichen - das sind Dateien, mit denen der Weg im Internet nachverfolgt werden kann.