Deutsche TV-Plattform sieht UHD als neuen TV-Standard
Wird UHD der neue Standard?
Foto: Sky
Die Deutsche TV-Plattform sieht die Ultra-HD-Technologie auf dem Weg zum neuen TV-Standard in Deutschland. Laut dem Zusammenschluss von privaten Programmanbietern, öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, Kommunikationsinfrastrukturbetreibern, Geräteherstellern, Universitäten und Forschungsinstituten, Bundesministerien, Landesregierungen und Landesmedienanstalten sind immer mehr UHD-Fernseher mit HDR-Technik in TV-Haushalten verfügbar: Seit 2015 wurden 14 Millionen UHD-HDR-Fernseher abgesetzt. 2,2 von 3,2 Millionen in Deutschland verkauften TV-Geräten im ersten Halbjahr 2020 sind Ultra-HD-Geräte. Nahezu alle der im ersten Halbjahr 2020 abgesetzten UHD-Displays unterstützen High Dynamic Range (HDR).
"Schon heute ist eine stetig wachsende Zahl von Zuschauern in Deutschland technisch in der Lage, UHD-Inhalte in hervorragender Bildqualität zu genießen", sagte Carine Chardon, Geschäftsführerin der Deutschen TV-Plattform und designierte Geschäftsführerin des ZVEI-Fachverbands Consumer Electronics.
70 Prozent der verkauften Fernseher mit UHD
Wird UHD der neue Standard?
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Im ersten Halbjahr 2020 wurden laut GfK Retail & Technology rund 3,2 Millionen Fernseher in Deutschland verkauft, knapp 70 Prozent (2,2 Millionen) davon waren UHD-Geräte. Nahezu alle (97 Prozent) der abgesetzten UHD-Displays unterstützen High Dynamic Range (HDR) und können Inhalte mit deutlich größerem Kontrastumfang und natürlicheren Farben in feineren Abstufungen darstellen.
Viele Geräte, wenig Inhalte
Allerdings lassen vor allem beim linearen Fernsehen die Inhalte weiter auf sich warten: Diese beschränken sich auf eine Handvoll Sender, die über Satellit, Kabel und IPTV zu sehen sind. Oft wird hierbei aber nicht einmal natives UHD-Material ausgestrahlt. Bei HD+ gibt es einen Mischkanal mit UHD-Inhalten (UHD1), der Pay-TV-Sender Sky oder RTL übertragen ausgewählte Events, Serien und Filme in ultra-hochauflösender Qualität. Nachdem die Öffentlich-Rechtlichen jüngst erst ihre SD-Kapazitäten verlängert haben, sind auch aus deren Lager zunächst kaum UHD-Aktivitäten zu erwarten. Lediglich bei Streaming und Video-on-Demand setzt sich UHD immer mehr durch. Bei Netflix beispielsweise ist die 4K-Auflösung im Premium-Abo enthalten.
"Daher ist es wünschenswert, dass die Produktion von Filmen, Serien, Shows, Dokumentationen und Live-Sport in UHD-HDR ebenfalls weiter an Fahrt aufnimmt, um die Schere zwischen der Anzahl der in den Haushalten befindlichen Geräte und der Content-Verfügbarkeit zu schließen", stellt auch Carine Chardon von der TV-Plattform fest.
Dynamische HDR-Verfahren setzen sich durch
Ein deutlicher Trend zeichnet sich zudem bei den unterstützten HDR-Verfahren ab: Bis 2017 waren bei HDR-fähigen Fernsehern fast ausschließlich sogenannte statische HDR-Verfahren wie HDR10 und HLG (Hybrid Log Gamma) integriert. Dabei werden die Eckdaten für Kontrast und Helligkeit einmal je Inhalt festgelegt.
Seit 2018 werden immer mehr UHD-Geräte ausgeliefert, die zudem dynamische HDR-Verfahren wie Dolby Vision oder HDR10+ beherrschen. Diese definieren pro Szene oder gar Einzelbild den gewünschten Bildeindruck. Im ersten Halbjahr 2020 wurden rund 1,6 Millionen UHD-HDR-Fernseher gekauft, die neben HDR10 und HLG auch dynamisches HDR unterstützen. 300.000 davon sind "HDR-Alleskönner", die mit allen genannten derzeit relevanten Verfahren umgehen können.
"Insgesamt wurden in den letzten fünf Jahren knapp 14 Millionen Ultra-HD-Fernseher mit HDR abgesetzt. Damit ist die Wachablösung im Gerätemarkt in vollem Gange. UHD-HDR entwickelt sich zum neuen Standard", zeigt sich Chardon optimistisch.