DKB Banking App als "Falle" für Bestandskunden
Die DKB hat im September angekündigt, das grundsätzlich kostenlose Girokonto einzustellen. Wer keinen Aktivkunden-Status hat, zahlt als Neukunde seit Mitte September eine Monatsgebühr von 4,50 Euro. Darüber hinaus macht das in Berlin ansässige Kreditinstitut die Girocard neben Neukunden auch für Bestandskunden kostenpflichtig, und für Zusatzkonten fallen monatliche Extra-Gebühren an.
Offiziell muss die Bank von Bestandskunden die Zustimmung zu den Verschlechterungen einholen. Dafür sorgt ein Urteil des Bundesgerichtshofs. Theoretisch können Kunden demnach auf ihre aktuellen Vertragsbedingungen pochen. Dabei machte die DKB allerdings schon klar, dass die Zustimmung zu den neuen Konditionen als "Voraussetzung für eine längerfristige Zusammenarbeit" angesehen wird. Sprich: Die Bank könnte Kunden, die die Zustimmung verweigern, das Konto kündigen.
Banking App mit Vorschaltseite
DKB will Zustimmung für neue Konditionen
Foto/Montage: teltarif.de, Logo: DKB
Nun berichtet das Onlineportal Mobiflip, dass die DKB den Druck auf Kunden erhöht. Bei jedem Start der aktuellen Version der DKB Banking App ist mittlerweile eine Vorschaltseite zu sehen, auf der die Zustimmung zu den neuen Vertragsbedingungen erteilt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden kann. Während der Button für die Zustimmung - immerhin mit dem Zusatz "kostenpflichtig" - groß dargestellt wird, ist der Menüpunkt "später" eher klein und unscheinbar.
Intuitiv "will" man zustimmen, um zur Hauptseite der App zu gelangen. Im "Kleingedruckten" stellt die DKB zudem klar, dass die Zustimmung auch für das "Änderungsangebot" vom 25. Oktober 2021 gilt, falls der Kunde diese Neuerungen nicht ohnehin schon akzeptiert hat. Im Herbst vergangenen Jahres wurde unter anderem die Kreditkarte für alle Kunden kostenpflichtig (2,49 Euro monatlich). Eine Bepreisung der Girocard war seinerzeit nur für Neukunden vorgesehen. Jetzt wird diese auch für Bestandskunden eingeführt.
DKB korrigiert Doppelbuchungen
Vor wenigen Tagen machte die DKB erneut negative Schlagzeilen. So wurden die Konten zahlreicher Kunden mit Abbuchungen belastet, die eigentlich längst durchgeführt wurden. Einen Monat nach der ursprünglichen Buchung wurde das Konto erneut mit dem gleichen Betrag belastet. Die Bank hat bereits am Wochenende damit begonnen, die unrechtmäßig abgebuchten Beträge zurückzubuchen.
In manchen Fällen kann der Fehler seitens des Kreditinstituts dazu geführt haben, dass der Kontostand ins Minus gerutscht ist. Dispozinsen sollen nicht berechnet werden und Kunden, denen durch die Fehlbuchungen Kosten entstanden sind, können eine Einzelfall-Prüfung beantragen, wie die DKB auf ihrer Webseite erläutert. Weiter heißt es, der Fehler sei bei der Bank hausintern entstanden. Man habe bereits "alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, damit solche Doppelbuchungen ... künftig nicht mehr passieren". Näher wollte sich die DKB zum Vorfall nicht äußern.
In einer weiteren Meldung haben wir über die jüngsten Updates für die DKB Banking App berichtet.