Vergleich

Der Tarifcheck: VoIP-Tarif DUStel60 an der 1-Cent-Grenze

Anbieter berechnet 0,99 Cent pro Minute für Anrufe ins deutsche Festnetz
Von Björn Brodersen

Über 10,3 Millionen Nutzer der Internet-Telefonie (VoIP) in Deutschland zählte zuletzt der Branchenverband Bitkom. Unter den erfassten Nutzern befinden sich sowohl Kunden der (NGN-)Vollanschlussanbieter als auch die der klassischen VoIP-Provider wie sipgate, bellSIP oder dus.net, deren VoIP-Tarife auch an Breitband-Anschlüssen anderer Internetprovider genutzt werden können. Als Argument für die Nutzung von VoIP-Tarifen werden häufig die kostenlosen netzinternen Gespräche sowie die niedrigen Minutenpreise für die übrigen Telefonate vorgebracht. Ob dieses Argument immer noch zieht, untersuchen wir beispielhaft in diesem Tarifcheck am Tarif DUStel60 des VoIP-Providers dus.net.

Der DUStel60-Tarif im Detail

Telefonieren Foto: Doreen Salcher - Fotolia.com Der VoIP-Tarif DUStel 60 kann ohne lange Mindestvertragslaufzeit an jedem beliebigen Breitband-Internet-Anschluss genutzt werden. Wer sich für den grundkosten- und mindestumsatzfreien Tarif anmeldet, erhält einmalig 30 Freiminuten für Gespräche ins deutsche Festnetz und zahlt ansonsten 0,99 Cent pro Minute für diese Verbindungen. Anrufe in die deutschen Mobilfunknetze kosten im DUStel60-Tarif meist 13,9 Cent pro Minute, nur Verbindungen zu Mobilfunkanschlüssen der virtuellen Netzbetreibers vistream und Callax im E-Plus-Netz rechnet dus.net mit teuren 24,9 Cent pro Minute ab. Für Anrufe zu anderen VoIP-Anschlüssen mit 032-Vorwahl zahlen DSUtel60-Nutzer sogar 29,5 Cent pro Minute, während Gespräche unter dus.net-VoIP-Kunden keine weiteren Kosten nach sich ziehen. Alle Telefonate rechnet der VoIP-Provider im Minutentakt ab, die Minutenpreise werden dem Nutzer vor Gesprächsbeginn angesagt.

Auch wenn die erstmalige Einrichtung des VoIP-Anschlusses mit jeweils zwei ausgehenden und zwei eingehenden Leitungen kostenfrei ist, können durchaus Einmalkosten für den Neukunden von dus.net zukommen. Der Provider lässt sich beispielsweise die Bereitstellung einer neuen Rufnummer mit einmalig 9,90 Euro und jährlich 4,90 Euro vergüten. dus.net bietet aus allen 5 200 Ortsnetzen in Deutschland herkömmliche Ortsnetzvorwahlnummern an. Wer diese Rufnummern-Kosten umgehen möchte, muss eine bestehenden Telefonnummer auf den neuen VoIP-Anschluss von dus.net portieren lassen.

Um über den VoIP-Anschluss telefonieren zu können, müssen die angemeldeten Kunden zunächst ausreichend Gesprächsguthaben auf Prepaid-Konto aufbuchen - das ist auch über eine automatische Account-Aufladung per Lastschriftverfahren möglich. Weitere Bezahlvarianten sind die Banküberweisung, die Kreditkarte oder PayPal. Der Mindestbetrag für Neuaufladungen liegt bei 10 Euro, bestehendes Guthaben verfällt auch bei längerer Nichtnutzung nicht.

DUStel60 als Alternative für Telefonkunden der Deutschen Telekom

Vergleicht man die Gesprächspreise im DUStel60-Tarif mit denen in anderen grundgebührfreien Telefontarifen wie etwa sipgate basic (auch VoIP) oder 01098 (Call by Call am Telefonanschluss der Deutschen Telekom), so schlägt sich das dus.net-Angebot sowohl bei Gesprächen ins deutsche Festnetz, in die deutschen Mobilfunknetze und ins Ausland achtbar. Im DUStel60-Tarif telefoniert der Nutzer günstiger als im sipgate-basic-Tarif ins deutsche Festnetz und in die Mobilfunknetze. Dienste für Anrufe ins deutsche Festnetz für knapp 1 Cent pro Minute finden sich selbst im anbieterreichen Call-by-Call-Markt nur selten.

Nur bei Gesprächen vom Telekom-Telefonanschluss in die deutschen Mobilfunknetze liegen die Minutenpreise der Call-by-Call-Dienste mit ab 7 Cent pro Minute deutlich niedriger als bei Anrufen über den VoIP-Anschluss von dus.net. Nachteil von vielen Call-by-Call-Angeboten sind dagegen die häufigeren und kurzfristigen Preiswechsel. So sollte der Call-by-Call-Nutzer am besten täglich die aktuellen Preise der Anbieter überprüfen, beispielsweise mit Hilfe unseres Tarifrechners.

Auf der folgenden Seite vergleichen wir die DUStel60-Gesprächspreise mit denen bei alternativen Anschlussanbietern wie HanseNet und Kabel Deutschland. Außerdem wir alle Tarife noch einmal in einer tabellarischen Übersicht gegenüber.

Weitere Tarife auf dem Prüfstand