Preisdruck und Netzausbau: Weniger Umsatz & Gewinn bei E-Plus
E-Plus: Weniger Umsatz und Gewinn
Foto: E-Plus-Gruppe
E-Plus hat im ersten Quartal dieses Jahres deutliche Einbußen bei Umsatz und
Gewinn hinnehmen müssen. Zwar konnte das Unternehmen seine Kundenzahl (aktivierte SIM-Karten im
Mobilfunk-Netz der E-Plus-Gruppe) um gut eine halbe Million steigern, der durchschnittliche Umsatz
pro Kunde hingegen sank erneut ab. Der Gesamtumsatz der E-Plus-Gruppe betrug im ersten Quartal
760 Millionen Euro (minus 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum), der Umsatz
aus Mobilfunkdienstleistungen ("Service-Umsatz") lag bei 714 Millionen Euro (minus
6,9 Prozent). Das Düsseldorfer Unternehmen erreichte ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA) von nur noch 195 Millionen Euro (minus 36 Prozent).
E-Plus: Preisdruck und Regulierung verantwortlich für geringeren Service-Umsatz
E-Plus: Weniger Umsatz und Gewinn
Foto: E-Plus-Gruppe
Das stark gesunkene EBITDA erklärt E-Plus mit höheren Betriebsausgaben zur Kundengewinnung
und für Marketingaktivitäten sowie mit Regulierungseffekten, dem zurückgegangenen
Service-Umsatz sowie den Kosten des "massiven Ausbaus des Datennetzes". Der gesunkene
Mobilfunk-Umsatz sei auf "den steigenden Preisdruck im Markt", einen anhaltenden Wettbewerb im
Prepaid-Bereich und "Tarif- und Nutzungsoptimierungen auf
Kundenseite" zurückzuführen. Vor allem aber habe die Absenkung der
Terminierungsentgelte durch die Bundesnetzagentur
"maßgeblich für den ausgewiesenen Serviceumsatzrückgang gesorgt": Ohne diesen Effekt hätte
der Umsatzrückgang nur 2,5 Prozent betragen, so E-Plus.
Weiter angestiegen ist der Anteil der Datendienste (inklusive SMS) am durchschnittlichen Monatsumsatz pro Kunde (ARPU) - er liegt mittlerweile bei 45 Prozent (Vorjahreszeitraum: 39 Prozent). Der ARPU selbst ist jedoch erneut gesunken: Im Schnitt machte ein Postpaid-Kunde bei E-Plus 20 Euro Umsatz (1. Quartal 2012: 21 Euro), ein Prepaid-Kunde nur 5 Euro (Vorjahreszeitraum: 6 Euro).
CEO Thorsten Dirks: Investitionen in die Zukunft
"Die Branche befindet sich in einer grundlegenden Transformationsphase hin zu einem datenzentrierten Markt. Wir wollen diesen Umbruch und unsere gesteigerte Netzperformance nutzen, um über zusätzliche Marktinvestitionen unsere Position auszubauen. Dafür sind wir bereit, zeitweise wie im abgelaufenen Quartal Rückgänge in der Profitabilität hinzunehmen, um damit aber die Basis für künftiges Umsatzwachstum zu legen", sagte E-Plus-Chef Thorsten Dirks.
Dirks erklärte, mit einem "verbesserten Datennetz im Rücken und den erhöhten Investitionen in den Markt" wolle man "in diesem Geschäftsjahr die Basis für nachhaltiges und profitables Wachstum und damit den weiteren Erfolg der E-Plus-Gruppe legen". Die derzeitige maximale Datenrate von 21,6 MBit/s im Downstream, schreibt das Unternehmen, könne man im bestehenden Netz technisch noch einmal verdoppeln.
Kundenzahl ist wieder angestiegen
Die Gesamtkundenzahl (definiert nach Zahl aktiver SIM-Karten) stieg auf 23,947 Millionen Kunden - davon 7,92 Millionen Vertragskunden. Der Zuwachs im ersten Quartal habe damit bei 547 000 Kunden gelegen - zum Jahreswechsel waren es noch 23,4 Millionen.