Schwache Zahlen

Preisdruck und Netzausbau: Weniger Umsatz & Gewinn bei E-Plus

Dirks: Investitionen in die Zukunft - nun knapp 24 Millionen Kunden
Von Marc Kessler

E-Plus E-Plus: Weniger Umsatz und Gewinn
Foto: E-Plus-Gruppe
E-Plus hat im ersten Quartal dieses Jahres deutliche Einbußen bei Umsatz und Gewinn hinnehmen müssen. Zwar konnte das Unternehmen seine Kundenzahl (aktivierte SIM-Karten im Mobilfunk-Netz der E-Plus-Gruppe) um gut eine halbe Million steigern, der durchschnittliche Umsatz pro Kunde hingegen sank erneut ab. Der Gesamt­umsatz der E-Plus-Gruppe betrug im ersten Quartal 760 Millionen Euro (minus 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahres­zeitraum), der Umsatz aus Mobilfunk­dienst­leistungen ("Service-Umsatz") lag bei 714 Millionen Euro (minus 6,9 Prozent). Das Düsseldorfer Unternehmen erreichte ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von nur noch 195 Millionen Euro (minus 36 Prozent).

E-Plus: Preisdruck und Regulierung verantwortlich für geringeren Service-Umsatz

E-Plus E-Plus: Weniger Umsatz und Gewinn
Foto: E-Plus-Gruppe
Das stark gesunkene EBITDA erklärt E-Plus mit höheren Betriebs­ausgaben zur Kunden­gewinnung und für Marketing­aktivitäten sowie mit Regulierungs­effekten, dem zurück­gegangenen Service-Umsatz sowie den Kosten des "massiven Ausbaus des Datennetzes". Der gesunkene Mobilfunk-Umsatz sei auf "den steigenden Preisdruck im Markt", einen anhaltenden Wettbewerb im Prepaid-Bereich und "Tarif- und Nutzungs­optimierungen auf Kundenseite" zurückzuführen. Vor allem aber habe die Absenkung der Terminierungs­entgelte durch die Bundes­netz­agentur "maßgeblich für den ausgewiesenen Service­umsatz­rückgang gesorgt": Ohne diesen Effekt hätte der Umsatz­rückgang nur 2,5 Prozent betragen, so E-Plus.

Weiter angestiegen ist der Anteil der Datendienste (inklusive SMS) am durch­schnittlichen Monats­umsatz pro Kunde (ARPU) - er liegt mittlerweile bei 45 Prozent (Vorjahres­zeitraum: 39 Prozent). Der ARPU selbst ist jedoch erneut gesunken: Im Schnitt machte ein Postpaid-Kunde bei E-Plus 20 Euro Umsatz (1. Quartal 2012: 21 Euro), ein Prepaid-Kunde nur 5 Euro (Vorjahres­zeitraum: 6 Euro).

CEO Thorsten Dirks: Investitionen in die Zukunft

"Die Branche befindet sich in einer grund­legenden Trans­formations­phase hin zu einem daten­zentrierten Markt. Wir wollen diesen Umbruch und unsere gesteigerte Netz­performance nutzen, um über zusätzliche Markt­investitionen unsere Position auszubauen. Dafür sind wir bereit, zeitweise wie im abgelaufenen Quartal Rückgänge in der Profi­tabilität hinzunehmen, um damit aber die Basis für künftiges Umsatz­wachstum zu legen", sagte E-Plus-Chef Thorsten Dirks.

Dirks erklärte, mit einem "verbesserten Datennetz im Rücken und den erhöhten Investitionen in den Markt" wolle man "in diesem Geschäfts­jahr die Basis für nachhaltiges und profitables Wachstum und damit den weiteren Erfolg der E-Plus-Gruppe legen". Die derzeitige maximale Datenrate von 21,6 MBit/s im Downstream, schreibt das Unternehmen, könne man im bestehenden Netz technisch noch einmal verdoppeln.

Kundenzahl ist wieder angestiegen

Die Gesamtkundenzahl (definiert nach Zahl aktiver SIM-Karten) stieg auf 23,947 Millionen Kunden - davon 7,92 Millionen Vertrags­kunden. Der Zuwachs im ersten Quartal habe damit bei 547 000 Kunden gelegen - zum Jahreswechsel waren es noch 23,4 Millionen.

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