eBay verschiebt neue Zahlungsabwicklung bis 2013
eBay muss eigenes Bezahlsystem verschieben
Foto: teltarif.de
eBay verschiebt die Einführung seiner neuen
Zahlungsabwicklung voraussichtlich auf 2013. Bei dem neuen Verfahren
sollen über eBay gekaufte Artikel nicht direkt beim Verkäufer bezahlt
werden, sondern über die Online-Handelsplattform. Man werde erst eine
Lizenz der luxemburgischen Finanzaufsicht CSSF erwerben, kündigte die
deutsche Niederlassung des US-Unternehmens an. Die
deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) habe
dies gefordert. Die neue Zahlungsabwicklung war im Februar für diesen
Sommer angekündigt worden.
eBay muss eigenes Bezahlsystem verschieben
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eBay zeigte sich überrascht von der Bafin-Forderung. Die für die
Zahlungsabwicklung zuständige Unternehmensbereich hat seinen Sitz in
Luxemburg. Die luxemburgische Behörde habe eBay in vorherigen
Gesprächen bestätigt, dass für die geplante Zahlungsabwicklung keine
Lizenz notwendig sei. "Wir sind weiterhin der Auffassung, dass für
die von uns geplante Zahlungsabwicklung keine Lizenz nach dem
Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz notwendig ist, akzeptieren jedoch,
dass die Bafin eine andere Rechtsauffassung vertritt", erklärte der
Geschäftsführer der eBay GmbH, Dirk Weber.
Laufendes Projekt wird vorerst gestoppt
Bis zum Erwerb der Lizenz werde eBay ein seit vergangenem Herbst laufendes Pilotprojekt stoppen. Nach Angaben von Februar nutzten bereits mehr als 500 000 Verkäufer-Konten das neue Verfahren. Insgesamt hat eBay in Deutschland 16 Millionen aktive Nutzer.
eBay verspricht mit dem neuen Verfahren mehr Sicherheit für die Käufer. Private Verkäufer werden mit dem System sieben Tage auf ihr Geld warten müssen, für gewerbliche Verkäufer wird eine zusätzliche Gebühr von zwei Prozent eingeführt. Als Bezahlwege sind Banküberweisung, Kreditkarte oder Lastschrift vorgesehen sowie der hauseigene Zahlungsdienstleister PayPal oder den ähnlichen Dienst Skrill (früher Moneybookers).
So soll das Bezahlverfahren funktionieren
Wenn das Geld an eBay bezahlt wurde, bekommt der Verkäufer bei dem neuen Verfahren Bescheid und muss den Artikel losschicken. Ab dem Moment, wo er als versendet markiert wurde, starten die unterschiedlichen Auszahlungsfristen. Für gewerbliche Verkäufer, die schon länger auf eBay aktiv sind und den Mindeststandards der Plattform genügen, liegt sie bei einem Tag.
Alle anderen gewerblichen Anbieter werden auf ihr Geld sieben Tage plus die erwartete Versanddauer warten müssen. Mit der zusätzlichen Gebühr sind alle Zahlungswege abgedeckt - das heißt, auch die heutige separate PayPal-Gebühr entfällt. Auf private Verkäufer kommen keine zusätzlichen Kosten zu, und auch sie werden die bisherige PayPal-Gebühr nicht bezahlen müssen. Die Umstellung war bei etlichen Verkäufern auf Kritik gestoßen, die befürchten, länger auf ihr Geld warten zu müssen.