Kleinanzeige: Fake-Mails von Lieferdienst, Bank & Polizei
Auf eBay Kleinanzeigen findet eine neue Betrugsmasche statt. Dass Hochstapler E-Mails von Banken oder Bezahldiensten wie PayPal fälschen, ist nichts Neues. Allerdings bauen sie für mehr "Glaubwürdigkeit" jetzt eine ganze Infrastruktur an vermeintlichen Beteiligten auf. Transportdienstleister und sogar die Polizei werden als elektronische Post nachgeahmt. Das LKA Niedersachsen beschreibt die Masche, die es vor wenigen Tagen von einer Verkäuferin geschildert bekam. In diesem Beispiel ging es um ein teures Möbelstück, für welches die Dame hohe Speditionskosten zahlen sollte.
LKA Niedersachsen warnt vor neuer Betrugsmasche
eBay Kleinanzeigen lockt Betrüger an
eBay
Wo im Internet Geld im Spiel ist, sind auch Betrüger oft nicht weit. Kontinuierlich erhöht sich der Aufwand, den diese Kriminellen betreiben, um Opfer in die Falle zu locken. So gibt es mittlerweile nicht nur gefälschte E-Mails und SMS, sondern auch Webseiten, die den originalen Plattformen verdächtig ähnlich sehen. Das Landeskriminalamt Niedersachsen verweist auf eine neue Methode, welche durch aufeinander abgestimmte E-Mails erfolgt. Im folgenden Beispiel bot eine Verkäuferin auf eBay Kleinanzeigen ein Möbelstück für 970 Euro feil.
Eine ordentliche Summe, die der vermeintliche Käufer um weitere 380 Euro für eine Spedition samt Abbauservice aufstockte. Zumindest wurde die Dame von einer gefälschten E-Mail der Royal Bank drüber informiert, dass die insgesamt 1350 Euro überwiesen seien. Allerdings müsse sie zunächst die 380 Euro Transportkosten tilgen. Schon allein die dubiose E-Mail-Adresse rbcgelduberweisung92@gmail.com lässt erahnen, dass es sich um einen Betrug handelt. Weiter ging es schließlich mit einer E-Mail des angeblichen Transportunternehmens SSR Logistics. Dieses gab an, das Möbelstück abholen zu wollen, aber noch auf das Geld zu warten.
Österreichisches Polizeipräsidium aus Oberdeutschland
Wer kennt sie nicht, die gute alte Stadt Hörsching im deutschen Österreich. Zumindest glaubten die Betrüger, die allem Anschein nach aus dem Ausland agieren, dass sich ein „Regionales Polizeipräsidium Oberdeutschland“, ansässig in der Flughafenstraße 1 in Hörsching, glaubhaft in ihrer E-Mail macht. Besagte Nachricht fand die Verkäuferin aus eBay Kleinanzeigen in ihrem Postfach vor. Um nicht gegen Bankregeln zu verstoßen, solle sie die 380 Euro für den Transport des Möbelstücks an das Versandunternehmen leisten.
Anscheinend wird auch mit einer Verhaftung gedroht, wenn wir die Botschaft aus gebrochenem Deutsch richtig analysieren. Generell ist der ganze Schriftverkehr ein grammatisches Chaos, was oftmals ein Zeichen für dubiose Absender ist. Die neuen Betrugsversuche sollten leicht zu identifizieren sein. Sind Sie oder jemand aus Ihrem Bekanntenkreis bereits Opfer einer derartigen Masche geworden, wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle.
Ebenfalls Vorsicht ist beim sogenannten Vishing geboten.