Vorschlag

EU: Handys und Tablets sollen Energielabel bekommen

Das vor allem von Haus­halts­geräten bekannte Ener­gie­label soll auf Handys und Tablets ausge­weitet werden - zumin­dest nach dem Willen der EU-Kommis­sion. Zudem sollen dort weitere Angaben stehen, anhand derer Verbrau­cher ihre Kauf­ent­schei­dung treffen können.
Von dpa /

Ein Energielabel wie für Haushaltsgeräte soll auch für Handys und Tablets kommen Ein Energielabel wie für Haushaltsgeräte soll auch für Handys und Tablets kommen
picture alliance/dpa
Bei Handys und Tablets soll nach dem Willen der EU-Kommis­sion künftig schon beim Kauf deut­lich zu sehen sein, wie repa­ratur­freund­lich und ener­gie­effi­zient sie sind. Wie aus einem Gesetz­ent­wurf der Brüs­seler Behörde hervor­geht, könnte künftig vorge­schrieben werden, entspre­chende Geräte - ähnlich wie bereits Wasch­maschinen, Fern­seher oder Geschirr­spüler - mit einem Label auszu­zeichnen. Mithilfe einer Skala von Grün bis Rot soll sofort zu erkennen sein, wie effi­zient die Geräte sind. Zuvor hatte das Wirt­schafts­magazin "Busi­ness Insider" darüber berichtet.

Zudem können Nutzer anhand der Buch­staben "A" für beson­ders effi­ziente bis "G" für ener­gie­inten­sive Geräte den Strom­ver­brauch erkennen. Robust­heit und Repa­ratur­freund­lich­keit würden auf einer Skala von "A" bis "E" ange­geben. Auch soll ersicht­lich sein, wie viele Stunden ein Akku hält, bis er geladen ist bezie­hungs­weise nach wie vielen Lade­zyklen dessen Leis­tung merk­lich abge­nommen hat.

Repa­ratur­index für alle Geräte?

Ein Energielabel wie für Haushaltsgeräte soll auch für Handys und Tablets kommen Ein Energielabel wie für Haushaltsgeräte soll auch für Handys und Tablets kommen
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Die EU-Kommis­sion holt nun Rück­mel­dungen zu dem Entwurf ein. Bis ein entspre­chendes Label Realität wird, dauert es aber voraus­sicht­lich noch länger. Sollte der Entwurf wie vorge­schlagen verab­schiedet werden, ist eine Über­gangs­frist von 18 Monaten vorge­sehen. Sobald die Kommis­sion den Rechtsakt verab­schiedet hat, könnte eine Mehr­heit des Parla­ments oder der EU-Staaten aber theo­retisch noch inner­halb von zwei Monaten Einwände erheben.

Grund­sätz­lich begrüßt aber etwa die Vorsit­zende des Binnen­markt­aus­schusses Anna Cavazzini den Vorschlag. "Endlich schlägt die Euro­päi­sche Kommis­sion ein Ener­gie­label mit Angaben zur Repa­rier­bar­keit vor", teilte die Grünen-Poli­tikerin mit. Ihrer Ansicht nach gehen die neuen Regeln aller­dings nicht weit genug. "Denn ein echter Repa­ratur­index darf sich nicht auf Smart­phones und Tablets beschränken, sondern muss für alle Geräte gelten." Zudem müssten Verbrau­che­rinnen und Verbrau­cher Zugang zu Ersatz­teilen und Anlei­tungen haben.

Sicher­heits­updates für mindes­tens fünf Jahre

Der euro­päi­sche Verbrau­cher­ver­band Beuc lobte den Vorstoß: "Die Vorschläge der Euro­päi­schen Kommis­sion enthalten viele Vorteile für die Verbrau­cher", so Beuc-Nach­hal­tig­keits­expertin Isabel Lopez-Neira. Dazu gehörten unter anderem Akkus mit längerer Lebens­dauer, Sicher­heits­updates für mindes­tens fünf Jahre, leich­tere Demon­tage und Ersatz­teil­ver­füg­bar­keit.

Bereits im März hatte die EU-Kommis­sion grund­sätz­liche Vorschläge zu Umwelt­vor­gaben für zahl­reiche Produkte gemacht. Neben Handys und Tablets waren davon so gut wie alle Produkte erfasst, etwa Klei­dung, Ruck­säcke und Möbel. Diesem Vorhaben müssen EU-Staaten und Euro­papar­lament aber noch explizit zustimmen und einen Kompro­miss aushan­deln. Mit den nun präsen­tierten Vorschlägen werden Pläne für eine umwelt­freund­lichere Wirt­schaft konkreter.

Ihr Handy ist kaputt? Das Display hat einen Sprung? Auf unserer Ratgeber­seite zeigen wir Ihnen, was Sie selbst repa­rieren können und was ein Fall für eine Repa­ratur durch den Hersteller ist.

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