Gescheitert

Kostenloses WLAN: EU-Kommission annulliert Be­werbungen

Die EU hat ein System aufgesetzt, bei dem Kommunen sich für eine Förderung ihres WLAN-Hotspot-Netzes bewerben können. Wegen technischer Probleme müssen sich nun alle Kommunen erneut melden.
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Wegen technischer Probleme hat die EU-Kommission die erste Bewerbungsrunde für WLAN-Punkte an öffentlichen Orten in Europa annulliert. Einige Gemeinden hätten sich durch einen Fehler schon vor Beginn der offiziellen Frist bewerben können, teilte die zuständige EU-Kommissarin Mariya Gabriel in Brüssel mit. Weil sich jedoch jeder auf Grundlage der gleichen Bedingungen bewerben können sollte, erklärte sie die Bewerbungsrunde für ungültig. "Die Kommission steht fest zu den Prinzipien der Fairness, der Transparenz und der Zuverlässigkeit."

Nach Plänen der EU-Kommission sollen in der EU bis 2020 bis zu 8000 kostenlose WLAN-Zugänge an öffentlichen Plätzen, in Bibliotheken, Museen oder in Parks entstehen. Kommunen können sich um Gutscheine bewerben, mit denen sie die Einrichtung der WLAN-Hotspots bezahlen. 120 Millionen Euro stehen dafür bereit. Eigentlich sollten in der ersten Runde zunächst 1000 Gutscheine in Höhe von 15 000 Euro an die schnellsten Bewerber vergeben werden.

Diese Gutscheine sollen nun zusammen mit dem zweiten Aufruf im Herbst vergeben werden. Die Gemeinden müssen mindestens drei Jahre WLAN mit einer Geschwindigkeit von mindestens 30 MBit/s garantieren. Spätestens eineinhalb Jahre, nachdem der Gutschein vergeben wurde, muss der Internetzugang zur Verfügung stehen.


Gratis-Internet

EU fördert kostenloses WLAN - Deutschland profitiert

Kostenlose WLAN-Zugänge sind in vielen Ländern Standard. Deutschland hinkt da der Zeit noch hinterher. Ein EU-Förderprogramm könnte vor allem weiße Flecken in Kleinstädten und Dörfern tilgen - gerade auch in Mecklenburg-Vorpommern.
Von dpa /

Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern könnten von der WLAN-Initiative der EU profitieren Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern könnten von der WLAN-Initiative der EU profitieren
Bild: dpa
Das Innenministerium in Schwerin hat Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern ermuntert, Fördermöglichkeiten der EU für die Installation kostenloser Internet-Hotspots zu nutzen. Eine rasche Bewerbung steigere dabei die Chancen auf einen Zuschlag.

Dafür müssten sich interessierte Kommunen auf der Internetplattform WiFi4EU.eu anmelden, teilte das für EU-Angelegenheiten zuständige Ministerium in Schwerin mit. Mitte Mai erfolge dann die erste offizielle Ausschreibung.

Jedes EU-Land erhält mindestens 15 Förder-Gutscheine

Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern könnten von der WLAN-Initiative der EU profitieren Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern könnten von der WLAN-Initiative der EU profitieren
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Die EU-Kommission hatte 2017 die neue Initiative gestartet und mit einem Budget von 120 Millionen Euro ausgestattet. Mit dem Geld sollen Anschaffung und Installation moderner WLAN-Technologie in Zentren des öffentlichen Lebens unterstützt werden. Kommunen erhalten Gutscheine über jeweils 15 000 Euro für die Einrichtung von Wi-Fi-Hotspots, etwa in Bibliotheken, Museen, Parks und oder auf Plätzen.

In der ersten Vergaberunde werden europaweit 1000 Gutscheine vergeben. Die Verteilung erfolge regional ausgewogen, hieß es. Pro Staat gibt es mindestens 15 Gutscheine, mit mehr als 50 ist für Deutschland aber wohl nicht zu rechnen. Die Kosten für Betrieb und Wartung des Netzes tragen die Gemeinden.

Ziel der "WiFi4EU-Initiative" ist laut EU, dass bis 2020 jede Kommune in Europa über einen leicht zugänglichen kostenlosen WLAN-Zugang verfügt. WLAN-Hotspots seien ein wichtiger Schritt, "um die Attraktivität unserer Städte und Gemeinden für den Tourismus wie auch im Alltag zu steigern", erklärte Innenminister Lorenz Caffier (CDU).

Einer Erhebung zufolge verfügen im Nordosten knapp 100 Kommunen bereits über kostenlose Internet-Hotspots, unter anderem Rostock und Schwerin, aber auch viele Badeorte an der Küste. Teilweise geringe Bandbreite erschwert aber vielfach die Nutzung. Orte mit kostenlosen Internet-Hotspots können nicht mehr von der EU-Förderung profitieren.

In einem separaten Ratgeber beantworten wir wichtige Fragen zum Thema Sicherheit an öffentlichen WLAN-Hotspots.

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