Ausland

EU-Roaming: So setzen die Netz­betreiber die Regulierung um

Vor allem Telekom und Vodafone haben die künftige EU-Regulierung für viele Kunden schon jetzt fast umgesetzt. Größere Unterschiede zwischen bisheriger Option und reguliertem Tarif gibt es bei o2.
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Telefónica hat in der vergangenen Woche Details zur Umsetzung der Roaming-Regulierung in der Europäischen Union bei o2 veröffentlicht. Bestandskunden haben die Wahl zwischen ihren bisherigen Konditionen für die Mobilfunk-Nutzung im Ausland und dem regulierten Tarif. Neukunden bekommen direkt die von der EU-Verordnung vorgesehenen Konditionen für den Einsatz ihres Mobilfunk-Vertrags im Ausland.

Anders als bei der Deutschen Telekom und bei Vodafone bringt der regulierte Tarif auch für die Kunden in den aktuellen Tarifen deutliche Änderungen im Vergleich zur EU Roaming Flat mit sich, die in den aktuellen Verträgen des Münchner Mobilfunk-Netzbetreibers als Standard voreingestellt wird. Dabei bringt die Regulierung Vorteile mit sich. Es dürfte aber auch Kunden geben, die mit der alten Roaming-Option besser fahren. Nicht immer ist der regulierte Tarif von Vorteil Nicht immer ist der regulierte Tarif von Vorteil
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EU Roaming Flat auch in der Schweiz nutzbar

Größter Vorteil der EU Roaming Flat, die o2 zu noch nicht bekannten Konditionen auch in Zukunft anbieten will: Der Tarif ist nicht nur in allen EU-Staaten sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein, sondern auch in der Schweiz gültig. Zudem wird das innerdeutsche Daten-Inklusivvolumen des Tarifs im Roaming nicht mitgenutzt. Stattdessen stehen bis zu 1 GB Extra-Volumen pro Monat für den mobilen Internet-Zugang im Ausland bereit - allerdings eben auch wirklich nur 1 GB, was je nach Länge des Auslandsaufenthalts und je nach Nutzung recht wenig sein kann. Wer mehr Datenvolumen braucht, zahlt extra.

In der EU Roaming Flat fehlt zudem der SMS-Versand, der mit 7 Cent je verschickter Kurzmitteilung berechnet wird. Anrufe sind nur innerhalb des Reiselandes und nach Deutschland inkludiert, anders als im regulierten Tarif aber nicht die Telefonate, die von einem EU-Land in ein anderes geführt werden.

Regulierter Tarif in Großbritannien künftig teuer

Im regulierten Tarif gilt die Allnet-Flat für Telefonate und SMS und das gesamte innerdeutsche Datenvolumen ist auch im Ausland verfügbar - allerdings zum Teil mit deutlich niedrigerer Übertragungsgeschwindigkeit, wie das Beispiel o2 Free zeigt, über das wir bereits berichtet haben. Der regulierte Tarif ist wiederum nicht in der Schweiz nutzbar und Länder, die die EU verlassen, sollen künftig gar ins Tarifgebiet Welt 3 einsortiert werden. Das betrifft beispielsweise Großbritannien, wo die Kunden in Zukunft 1,49 Euro pro Minute für Anrufe nach Deutschland zahlen müssten.

Deutlicher als die Telekom hat sich o2 auch schon zu einer längerfristigen Nutzung des Vertrags im Ausland geäußert. Die dafür vorgesehenen Extrakosten hat der Netzbetreiber - recht komplex - auf seiner Webseite dargestellt. Betroffen sind allerdings nur Kunden, die ihre SIM-Karte über einen Zeitraum von vier Monaten überwiegend im Ausland verwenden. Weitere Details zur Mobilfunk-Nutzung im Ausland haben wir in unserem Roaming-Ratgeber zusammengefasst.

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