Ausland

EU-Roaming: So setzen die Netz­betreiber die Regulierung um

Vor allem Telekom und Vodafone haben die künftige EU-Regulierung für viele Kunden schon jetzt fast umgesetzt. Größere Unterschiede zwischen bisheriger Option und reguliertem Tarif gibt es bei o2.
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Bei Vodafone gilt für Kunden in den aktuellen Red- und Easy-Tarifen sowie im Vodafone Smart L ähnliches wie für Telekom-Nutzer im aktuellen Vertrags-Portfolio: Das EU-Roaming ist schon jetzt inklusive. Anders als bei der Telekom bleibt für Vodafone-Kunden aber die Schweiz außen vor, so dass die Mitnahme des innerdeutschen Tarifs ins Ausland wirklich nur in den Staaten gilt, in denen auch die EU-Regulierung greift.

Auch bei Vodafone gibt es eine Einschränkung. Diese fällt allerdings deutlich moderater aus als beim Bonner Mitbewerber. So sind täglich maximal je 500 Gesprächsminuten und SMS inklusive. Diese Regelung gilt, um Missbrauch zu verhindern, wie die Pressestelle des Düsseldorfer Netzbetreibers gegenüber teltarif.de erklärte. Kunden, die das Limit überschreiten, droht anders als bei der Telekom keine Kündigung des Vertrags durch den Provider. Stattdessen fallen für den Rest des Tages 20 Cent pro weiterer Gesprächsminute und SMS an.

Ab 15. Juni gilt roam like home Ab 15. Juni gilt roam like home
Foto: Vodafone
Kunden, in Tarifen, in denen die Neuregelung der Roaming-Konditionen innerhalb der Europäischen Union noch nicht vorzeitig umgesetzt wurde, werden zum 15. Juni automatisch auf den regulierten Tarif umgestellt. Das betrifft beispielsweise Nutzer "kleinerer" Smart-Verträge, die ihren Inlandstarif bislang nur durch Buchung des ReisePakets Plus für 2,99 Euro pro Nutzugstag mit ins Ausland nehmen konnten.

EasyTravel Flat bleibt

Nutzer älterer Red-Tarife, die die EasyTravel Flat gebucht haben, behalten diese. Die Option schlägt mit einer zusätzlichen monatlichen Grundgebühr von 4,99 Euro zu Buche. Dafür kann der innerdeutsche Tarif zusätzlich zu den EU- und EWR-Staaten auch in die Schweiz, in die Türkei, in die USA und nach Kanada mitgenommen werden, ohne dass hierfür zusätzliche Kosten anfallen.

Die Easy Travel Flat kann zum Ende der Mindestlaufzeit gekündigt und durch den regulierten EU-Tarif ersetzt werden. Alternativ haben betroffene Kunden auch die Möglichkeit, in einen der aktuell vermarkteten Verträge zu wechseln, bei denen die EU-Flatrate enthalten ist. Dafür fallen dann Zusatzkosten für International Roaming in der Schweiz, in der Türkei, in den USA und in Kanada an.

Bislang keine Angaben hat Vodafone für den Fall gemacht, dass der Kunde einen längerfristigen Auslandsaufenthalt plant. Anders als die Telekom bietet Vodafone allerdings für Privatkunden keine Tarife mit echter Daten-Flat an. Zudem verfügt das Unternehmen über zahlreiche Schwesterfirmen im Ausland, so dass für die Abrechnung der Roaming-Entgelte untereinander vermutlich günstigere Konditionen gelten als in der EU-Verordnung vorgesehen. So betonte die Vodafone-Pressestelle auf Anfrage auch, der Konzern habe seit jeher zahlreiche internationale Kunden, die die Mobilfunkleistungen über die Ländergrenzen hinweg nutzen.

Auf der dritten und letzten Seite erfahren Sie, warum der regulierte EU-Tarif für o2-Kunden nicht nur Vorteile mit sich bringt.

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