Überraschung

Tech-Leaker Evan Blass: Twitter-Account @evleaks hört auf

Am Wochenende twitterte Evan Blass, dass der Twitter-Account @evleaks in Rente gehen wird. Der Twitter-Account war in den vergangenen Jahren eine zuverlässige Quelle für Tech-Leaks. Schuld an seinem Ende sind auch Werbeblocker.
Von Kaj-Sören Mossdorf

@evleaks geht in Rente. @evleaks geht in Rente
Bild: @evleaks
Wer sich als Technik-Redakteur oder Gadget-Begeisteter für kommende Smartphones und Tablets interessiert, der dürfte einen Twitter-Account besonders gut kennen: Die Rede ist von @evleaks. Am Sonntag twitterte Evan Blass, der Mann hinter dem Account, frei übersetzt: "Alle guten Dinge müssen enden. Danke für zwei wundervolle Jahre [Rente]". Damit endet eine der wohl bemerkenswertesten Leak-Karrieren. Zwar lag Blass nicht immer richtig, hatte aber eine erstaunliche Erfolgsquote. Es dürfte kaum ein Technik-Blog geben, der zur Berichterstattung nicht auf die Gerüchte aus dem Hause @evleaks zurück gegriffen hat.

Unsichere finanzielle Zukunft und schwere Krankheit

@evleaks geht in Rente. @evleaks geht in Rente
Bild: @evleaks
In einem Interview mit The Next Web gibt der ehemalige Mitarbeiter von Engadget und Pocketnow finanzielle und gesundheitliche Gründe an. Einen Twitter-Stream zu Geld zu machen sei ein sehr schwieriges Unterfangen: Monatliche und wöchentliche Sponsoren sowie einzelne gesponserte Tweets seien nicht sehr einträglich. Spenden, die Blass annahmen, fühlten sich für ihn wie Bettelei an.

Auch die eigene Internetseite evleaks.at [Link entfernt] brachte nicht den gewünschten Erfolg. Hieran sei der Twitter-Stream schuld. Dank der Verbreitung der Leaks auf Twitter hätte vielen Nutzern der Anreiz gefehlt, auch die Internetseite aufzusuchen. Viele Leser würden zudem Werbeblocker nutzen, was weitere Einnahmen verhindere. Die Zukunft der Website ist derzeit ungewiss. Den Twitter-Namen @evleaks wolle er als einen persönlichen Feed weiter nutzen.

Hinzu kommt, dass Blass seit 2004 an MS (Multiple Sklerosis) erkrankt ist, die sich in den vergangenen Jahren verschlimmert habe. Auf die Frage hin, ob er die Chance sieht, dass er sich es noch einmal anders überlegen werde, antwortete er, dass er jetzt eine andere Karriere starten wolle, um sich finanziell abzusichern.

Wer veröffentlicht kommende Geräte künftig?

Blass war im vergangenen Jahr durch das Tech-Magazin Wired zu einem der 101 Signals erklärt wurden. Mit der Liste ehrt das Magazin die besten Reporter und Denker im Internet. Sein favorisiertes Leak sei das HTC M8 Prime [Link entfernt] gewesen. Zwar ist das Gerät nie veröffentlicht wurden, die drehende 3D-Animation sei aber einfach schön und hypnotisierend. Technik-Fans rät er, sich die Internetseite TK Tech News [Link entfernt] einmal näher anzuschauen. Ihr Betreiber O'Connor sei ein Biest, wenn es um Leaks und Body Checks gehe, aber auch einer der freundlichsten Menschen, die man treffen werde.

Abseits seines künftigen Jobs freue er sich, Smartphones wieder genießen zu können. Er habe versucht Leidenschaft und Job in einer Tätigkeit zu kombinieren. Leider habe das ihm aber nach einer Weile den Spaß am Hobby genommen. Wir wünschen Blass, dass er künftig wieder Gefallen an Smartphones findet und bedanken uns für die vergangenen zwei Jahre.

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