Internet: Jahrelang Millionen Daten von Flugreisenden ohne Schutz
Millionen Daten von Flugreisenden jahrelang ungeschützt im Internet
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Millionen personenbezogene Daten von Flugreisenden
standen wegen einer Datenschutzpanne beim Berliner Ticket-Großhändler
Aerticket jahrelang offen im Internet. Das Unternehmen habe die
inzwischen geschlossene Sicherheitslücke in der vergangenen Woche der
Behörde gemeldet, sagte ein Sprecher des Berliner Beauftragten für
Datenschutz und Informationsfreiheit heute der Deutschen
Presse-Agentur und bestätigte damit einen Bericht der Süddeutschen
Zeitung. Bei Aerticket war heute niemand für eine Stellungnahme
erreichbar.
Die Recherchen der Süddeutschen Zeitung hatten ergeben, dass es ohne technische Kenntnisse möglich war, Tickets, Reisepläne, Rechnungen, Name, Anschrift und teilweise auch Bankdaten einzusehen. Jeder konnte demnach die Informationen mit geringem Aufwand abfragen. Ersten Prüfungen zufolge sei das Datenleck nicht von Kriminellen ausgenutzt worden. Demnach haben Sicherheits-Experten bereits überprüft, ob es verhältnismäßig viele Zugriffe von einzelnen IP-Adressen aus gab. Derzeit werde der Fall auch vom Berliner Datenschutzbeauftragen bearbeitet - dies kann bis zu mehrere Monate andauern. Einen Verstoß von Aerticket haben die Datenschützer nicht festgestellt. So wurde offenbar zwar fahrlässig, aber nicht absichtlich gehandelt.
1,5 Millionen Kunden pro Jahr betroffen
Millionen Daten von Flugreisenden jahrelang ungeschützt im Internet
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Aerticket stellt Tickets für mehrere tausend Großkunden aus. Darunter
sind viele Reisebüros, aber auch Online-Reiseportale wie etwa die
Unister-Töchter Fluege.de, Ab-in-den-Urlaub und Flug 24 oder
Flugpreissuchmaschinen wie Tripado und Travel-Overland. Die Portale
sind für die Sicherheitslücke nicht verantwortlich. Es besteht auch
kein Zusammenhang mit der Insolvenz des Leipziger Unternehmens
Unister, das Webportale betreibt.
Aerticket erklärte der Süddeutschen Zeitung, von der Sicherheitslücke seien rund ein Viertel der Tickets betroffen gewesen, also rund 1,5 Millionen Buchungen pro Jahr. Das Problem habe seit Ende 2011 bestanden. Keiner der Flugreisenden hat anscheinend von der Sicherheitslücke gewusst.
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