Weihnachtsgeschenke

Moderne Foto-Geschenke: So verschenken Sie Erinnerungen

Ob Hoch­zeits­porträt, Baby­shoo­ting oder Schnapp­schuss aus dem Urlaub: Foto­geschenke zu Weih­nachten sind beliebt. Dienst­leister wie Cewe und Vista­print verdienen gut daran. Ein Test zeigt. Die Bücher werden besser.
Von dpa /

Sie sind persön­lich, indi­viduell und für viele ein beliebtes Weih­nachts­geschenk: Foto­bücher. Millio­nenfach stellen Bastler ihre besten Bilder des Jahres zusammen und lassen sie drucken - vorzugs­weise im Herbst. Für die Foto­anbieter bedeutet das: Das Geschäft mit den Bildern schwankt saisonal stark. Und auch das Wetter beein­flusst die Geschäfts­zahlen. Was die inhalt­lichen Trends zum dies­jährigen Weih­nachts­geschäft angeht, ob edles Gold oder doch der unbe­arbei­tete Schnapp­schuss am meisten zieht, da gehen die Meinungen ausein­ander.

Einer der führenden Anbieter von Foto­büchern in Deutsch­land ist Cewe aus Olden­burg. Rund 6,18 Millionen Foto­bücher verkaufte der Konzern im vergan­genen Jahr. Ganze 40 Prozent davon entfielen auf das vierte Quartal. In den ersten drei Quar­talen 2019 nun hat Cewe die Zahl verkaufter Exem­plare von 3,69 Millionen auf 3,97 Millionen gestei­gert - und Spre­cher Chris­tian Stamerjo­hanns sagt: "Wir hoffen natür­lich, dass wir auch im vierten Quartal zulegen können." Fotobücher sind ein beliebtes Weihnachtsgeschenk Fotobücher sind ein beliebtes Weihnachtsgeschenk
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Kalender, Karten, Tassen, T-Shirts und Foto­bücher beliebt

Auch Wett­bewerber Vista­print sieht Foto­geschenke zu Weih­nachten als "großen und wach­senden Trend". Der Verkauf selbst­gestal­teter Foto­bücher bewege sich in Deutsch­land bei Vista­print derzeit auf demselben Level wie im Vorjahr - aber das sei nur eine Zwischen­bilanz, ausschlag­gebend sei der Dezember.

Kalender, Karten, Tassen, T-Shirts: Es gibt kaum etwas, was sich heute nicht mit wenigen Klicks online mit den eigenen Fotos "veredeln" lässt. Zahlen von Google belegen, wie der Such­begriff "Foto­buch" jedes Jahr vor Weih­nachten nach oben schnellt. Die selbst­geklebte Collage droht hingegen auszu­sterben.

Doch das digi­tale Foto­geschäft unter­liegt auch äußeren Einflüssen. "Das Wetter spielt tatsäch­lich eine große Rolle für die Bestel­lungen", erklärt Cewe-Spre­cher Stamerjo­hanns. Ideal sei es, wenn die Kunden erst bei gutem Wetter viele Fotos machen, und dann bei schlechtem Wetter die Muße haben, daraus ein Buch zu gestalten.

Mobile Bestel­lungen über das Smart­phone

Als Beispiel verweist Stamerjo­hanns auf das anhal­tend trockene Wetter 2018, als Deutsch­land über Hitze und Dürre klagte. Das habe das Geschäft von Cewe im zweiten und dritten Quartal spürbar belastet. Eine Ausnahme sei wiederum das vierte Quartal: "Für Weih­nachten gilt aber: Die Bedeu­tung des Anlasses über­trifft den Wetter­effekt. Im Dezember wird bestellt, auch bei gutem Wetter."

Gelingt es Cewe, seine Vorjah­resmarke von 2,49 Millionen verkauften Foto­büchern im vierten Quartal zu über­treffen, dürfte auch die Ziel­vorgabe für das Gesamt­jahr einge­halten werden. Nach einem Nach­steu­erergebnis von 36,3 Millionen Euro im Jahr 2018 peilt das Unter­nehmen für 2019 einen Gewinn von 35 bis 39 Millionen Euro an. Um nicht ausschließ­lich von Weih­nachten zu leben, will Cewe auch Anlässe wie Valen­tinstag und Ostern stärker ins Visier nehmen.

Und Cewe setzt zuneh­mend auf mobile Bestel­lungen über das Handy. Nicht nur viele Fotos, "sondern vermehrt auch die Bestel­lungen" kämen direkt vom Smart­phone, sagt Vorstands­chef Chris­tian Friege. Nach Angaben von Vista­print bestellen die Kunden Foto­produkte vor allem dann per Smart­phone, wenn der Gestal­tungs­aufwand gering ist, etwa bei Nach­bestel­lungen bereits fertiger Layouts.

Bei der Gestal­tung der Foto­bücher sehen die beiden Wett­bewerber jedoch unter­schied­liche Trends. So hat Cewe-Chef Friege eine Tendenz zu hoch­wertigen Geschenken fest­gestellt, etwa "die Cover­verede­lung mit erha­benem Gold-, Silber-, Roségold- oder Effekt­lack". Ganz anders argu­mentiert der Country-Manager von Vista­print Deutsch­land, Georg Treugut. "Großer Foto­trend sind aktuell 'authen­tische Fotos': unbe­arbeitet, ohne Insze­nierung, natür­lich, persön­lich, nahbar", sagt er. Vielen Menschen gehe es nicht um eine perfekte Szenerie, sondern darum, "die eigene Persön­lich­keit in den Fokus zu rücken".

Druck­dienste-Test: Foto­bücher machen Quali­täts­sprung

Die gute Nach­richt zuerst: Die Druck- und Ferti­gungs­qualität bei Foto­büchern hat anbie­terüber­grei­fend deut­lich zuge­legt. Zu diesem Ergebnis kam "Chip.de" in einem Test von 20 Produkten von elf Anbie­tern. 2018 hatte das Portal auch schon Dienst­leister für Foto­druck vergli­chen. Aller­dings gibt es deut­liche Unter­schiede in der Bedien­barkeit der Soft­ware und bei den Preisen.

Der Test-Waren­korb bei jedem Anbieter bestand aus jeweils zehn großen Echt­foto­papier- sowie Digi­taldruck-Vari­anten mit Hard­cover - unge­fähr im DIN-A4-Format und mit rund 25 Seiten. Ohne Versand starten die Preise für ein solches Foto­buch im Digi­taldruck bei rund 15 Euro und bei unge­fähr 20 Euro für ein Foto­papier-Exem­plar.

Güns­tige Bücher geizen nicht bei der Qualität

Der Unter­schied zwischen den Vari­anten: Beim güns­tigeren Digi­taldruck ist bei den Bildern eine Raste­rung sichtbar, die aber oft nur auffällt, wenn man ganz genau hinschaut oder eine Vergrö­ßerung betrachtet. Der Aufpreis für Foto­papier lohne sich insbe­sondere bei wich­tigen Büchern, raten die Experten.

Billig muss ganz und gar nicht schlecht bedeuten: Discounter etwa konnten in beiden Test­kate­gorien quali­tativ mit der Konkur­renz mithalten oder sich sogar auf den vordersten Plätzen behaupten - ihren güns­tigen Ange­boten zum Trotz. Produktion von Fotobüchern bei Cewe in Oldenburg Produktion von Fotobüchern bei Cewe in Oldenburg
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So manche Foto­buch-Soft­ware ist ein Ärgernis

Während manche Konfi­gura­toren den Nutzer intuitiv und flott zum fertigen Foto­buch führen, stellten andere ein regel­rechtes Ärgernis dar. Ein Anbieter hatte etwa nur Soft­ware für Mac-Rechner im Angebot, die oben­drein noch viele gestal­teri­sche Einschrän­kungen in sich barg. An der Produkt­güte dieses Dienstes hatten die Tester aber wohl­gemerkt nichts zu bean­standen - im Gegen­teil hier gab es die Best­note für Bild­qualität.

Um eine Vergleich­barkeit herzu­stellen, über­nahmen die Tester die Stan­dard­einstel­lungen der jewei­ligen Foto­buch-Soft­ware. Das eigent­liche Test­verfahren umfasste drei Diszi­plinen mit unter­schied­licher Gewich­tung: Bild­qualität (50 Prozent), Verar­beitung (25 Prozent) sowie Soft­ware und Service (25 Prozent) mit entspre­chenden Unter­kate­gorien.

Foto­buch-Services gibt es viele - wir geben nicht nur Tipps zur Auswahl des Anbie­ters, sondern auch zu Gestal­tung und Bestel­lung des Buchs. Außerdem verraten wir, wie man in einem Tag zu einem Foto­buch kommt.

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