Panne behoben: Navigations-Sytem Galileo wieder online
Panne behoben: Galileo ist wieder online
Grafik: ESA
Seit letztem Freitag kämpft das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo mit Funktionsstörungen, die praktisch in einen Totalausfall des Systems mündeten. Samstagabend teilte die zuständige europäische Satellitenagentur GSA in Prag mit, dass Galileo bis auf weiteres nicht mehr zur Verfügung stehe und die Satellitensignale nicht nutzbar seien. Lediglich ein Dienst zur Ortung von Menschen in Notlagen war noch online.
Problem gefixt
Panne behoben: Galileo ist wieder online
Grafik: ESA
Doch nun scheint Besserung in Sicht. Wie GSA heute erklärte, seien die Services wieder hergestellt. Kommerzielle Nutzer könnten bereits wieder auf Navigations- und Zeitgebungsdienste zugreifen, auch wenn es immer noch zu kleineren Problemen kommen könne.
Derzeit sind noch zwei der 26 Satelliten außer Betrieb, zwei weitere sind im Test-Modus, die Signale sind nur für einen Testbetrieb geeignet. Über den aktuellen Status informiert das European GNSS Service Centre auf einer eigenen Webseite. [Link entfernt]
Als Grund für den Ausfall gab die GSA eine Gerätestörung in den Galileo Kontrollzentren im bayerischen Oberpfaffenhofen und im italienischen Fucino an. Die Störung habe mehrere Geräte betroffen, die Zeitdaten für die Berechnung der Navigationssignale bereitstellen. Man arbeite rund um die Uhr, um die Probleme zu lösen und habe auch ein unabhängiges Untersuchungsgremium eingesetzt, um die Ursachen des Vorfalls zu untersuchen. Dabei geht es wohl auch um Redundanz. Denn eigentlich hätten die beiden Kontrollzentren vollkommen unabhängig voneinander die Kontrollaufgaben übernehmen müssen. Aber das hat scheinbar in diesem Fall nicht funktioniert.
Noch in der Erprobungsphase
Doch: Dass solche Probleme auftreten, ist nichts Ungewöhnliches. Das Galileo-System stellt seit Dezember 2016 seine Dienste bereit, befindet sich derzeit aber noch in einer sogenannten Initialphase. In einer solchen Erprobungsphase können durchaus immer wieder auch größere Ausfälle passieren.
Galileo ist als Gegenstück zu GPS geplant worden, es soll Europa unabhängig von Amerika machen. Doch die Verwirklichung des Projektes erwies sich als problematisch. Das System hätte eigentlich schon 2008 in Betrieb gehen sollen. Jetzt soll der Endausbau bis Ende 2020 verwirklicht werden. Bis dahin sollen Ariane-Raketen vier weitere Orbiter ins All bringen.
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