Ausblick

Gigaset will DECT-Telefone zu Haus-Alarmanlagen machen

DECT-Telefone sollen auf Android basieren und videotelefonieren
Von Thorsten Neuhetzki

Mit Telefonen wie dem SL910 sorgt Gigaset für Innovationen im sonst eher trockenen Festnetzmarkt Mit Telefonen wie dem SL910 sorgt Gigaset für Innovationen im sonst eher trockenen Festnetzmarkt
Foto: Gigaset
Gigaset will seine Festnetztelefone um Funktionen erweiterten, die es so bislang für Privatkunden nicht gab. Damit will das Unternehmen, das inzwischen vollständig von Siemens abgespalten ist, dem sinkenden Festnetzmarkt entgegen treten. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) gab der Gigaset-Chef Charles Fränkl einen Ausblick, auf das, was da kommen soll. Fränkl hat vor etwa einem Jahr das Ruder bei Gigaset übernommen. Davor leitete der Manager unter anderem Click&Buy, aber auch den Internetprovider AOL.

Mit Telefonen wie dem SL910 sorgt Gigaset für Innovationen im sonst eher trockenen Festnetzmarkt Mit Telefonen wie dem SL910 sorgt Gigaset für Innovationen im sonst eher trockenen Festnetzmarkt
Foto: Gigaset
2013 wolle Gigaset Geräte aus dem Bereich Sicherheit auf den Markt bringen. Im Startpaket seien dann zwei Sensoren, die Temperatur und anwesende Personen erfassen können. Möglich sein soll darüber eine Auswertung, ob und wann eine Wohnung gelüftet werden müsse, aber auch, wenn sich Unbefugte in der Wohnung befinden. Der Kunde könne vorab entscheiden, ob das System in solchen Fällen Polizei oder Sicherheitsdienst, einen Nachbarn oder den eigentlichen Bewohner benachrichtigen soll. Der Grunddienst hinter dem System soll kostenlos sein.

DECT-Telefone mit Android sollen auch Videotelefonie können

Zusätzliche Kosten würden dann aber für weitere Dienste entstehen, kündigte Fränkl an. Das sei beispielsweise der Sicherheitsdienst, den Gigaset anbieten könne. Die Kosten sollen jedoch nicht hoch sein, da man einen Massenmarkt adressiere, der sich bisher keine Alarmanlage leisten konnte oder wollte. Das zeigt auch sein Preisvergleich: Während eine Alarmanlage bei etwa 2 500 Euro liege würde, werde Gigaset für das System einmalig 150 Euro in Rechnung stellen. Zudem sei die Installation ohne Handwerker zu machen. Vertrieben werden dürften die Systeme jedoch nur im autorisierten Handel. Gigaset hatte angekündigt, nicht mehr alle Händler beliefern zu wollen.

Künftig seien weitere Dienste auf Basis des Systems denkbar, sagte Fränkl der Zeitung. Man werde einen eigenen App-Store einrichten und Angebote aus den Bereichen Sicherheit, Pflege und Energie-Management bereitstellen. Auch Videotelefonie werden die Gigaset-Telefone künftig unterstützen, da künftig verstärkt Android auf den Geräten zum Einsatz kommen soll. Ein solches Gerät soll schon im kommenden Jahr auf dem Markt erscheinen. Fränkl sieht Steigerungsraten für die Videotelefonie von 40 Prozent pro Jahr und glaubt an den Trend, den die Verbraucher mit Skype "eingeübt" hätten. Ein solches Telefon hatte Gigaset schon auf der IFA vor zwei Monaten vorgestellt.

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