Patent: Google will Umgebungsgeräusche für Werbung nutzen
Google meldet Werbe-Patent an
Bild: Google / Montage: teltarif.de
Google bastelt laut US-Medienberichten daran, die
Umgebungsgeräusche bei Handy-Telefonaten für gezielte Werbung
auszuwerten. Die Technologie dafür will sich der Suchmaschinengigant
patentieren lassen, berichtet das Technologie-Blog The Next Web.
Damit solle es möglich sein, zum Beispiel Hintergrundgeräusche wie
Regen zu registrieren und dann gezielt etwa Werbung für Regenschirme
einzublenden. Auch wenn der Nutzer Fotos mit seinem Handy aufnimmt,
könnte Google mit dieser Technologie die Hintergründe der Aufnahmen
auswerten. Die Daten könnten in Kombination mit den Schlüsselwörtern
einer Suchanfrage bessere Treffer und gezieltere Werbung ermöglichen.
Google meldet Werbe-Patent an
Bild: Google / Montage: teltarif.de
Ob und wann das Patent tatsächlich für eine konkrete Funktion
genutzt wird, bleibt abzuwarten. Google habe Tausende von Patenten
angemeldet, und es sei unklar, wann dieses erteilt würde, zitiert das
Technologie-Blog "C-Net" den Suchmaschinen-Spezialisten. Google gehe
sehr vielen Ideen seiner Mitarbeiter nach. Manche davon mündeten dann
tatsächlich in reale Produkte oder Services, manche aber auch nicht.
Datenschutzrechtliche Bedenken
Sollte Google diese Auswertungsmethode von privaten Anrufen, Bildern etc. für gezielte Werbeeinblendungen wirklich umsetzen wollen, stellt sich in jedem Fall die Frage nach dem Datenschutz. Der Internet-Konzern ist in der Vergangenheit immer wieder aufgrund seiner laxen Datenschutzregeln und der Verarbeitung von privaten Daten der Nutzer aufgefallen. Erst kürzlich kam Google ins Blickfeld der Regulierer, als der Konzern systematisch die Datenschutzeinstellungen des Safari-Browsers auf dem iPhone, aber auch auf dem PC oder Mac umgangen haben soll.
Sollte das Patent von Google umgesetzt werden, wird zwar ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Google die Telefonate nicht belauschen sondern lediglich die Geräusche technisch auswerten wird, aber allein der Einsatz einer "Echtzeit-Abhör-Anlage" macht skeptisch. Da der Konzern das besagte Patent gerade erst eingereicht hat, kann noch nicht mit Gewissheit gesagt werden, dass dieses auch genehmigt wird oder dass dieses auch zu Werbe-Zwecken verwendet wird. Rückblickend auf andere von Google bereits durchgesetzte Aktionen, scheint der Einsatz einer solchen Technologie allerdings nicht abwegig.