So viele Millionen bezahlt Google jährlich für News-Inhalte
Google zahlt an Presseverlage für Google News
Bild: Google Blog
Google wird der Verwertungsgesellschaft Corint Media
vorläufig 3,2 Millionen Euro jährlich für die Nutzung von
Presseerzeugnissen in Deutschland zahlen. Das teilte der
Internet-Konzern heute in Hamburg mit. Man habe sich mit der
Verwertungsgesellschaft Corint Media auf eine "mehrjährige
Interimsvereinbarung geeinigt", heißt es in einem Blog-Eintrag von
Google.
Die Zahlungen an Corint Media entsprechen dem Interimsvorschlag der zuständigen Schiedsstelle beim Deutschen Patent- und Markenamt, die im vergangenen März veröffentlicht worden war. Die Summe ist weit von der ursprünglichen Forderung der Verwertungsgesellschaft entfernt. Corint Media hatte ursprünglich als angemessene Vergütung von Google eine Zahlung in Höhe von 420 Millionen Euro gefordert. Das Repertoire der Verwertungsgesellschaft vereint rund ein Drittel der deutschen Presseleistungsschutzrechte. Zu den Verlagen, die sich von Corint Media vertreten lassen, gehören auch das größte europäische Medienhaus Axel Springer ("Bild", "Welt"), aber auch etliche Regionalverlage.
Schiedsstellenverfahren aber noch nicht beendet
Mit der Zwischenlösung ist der Konflikt um eine angemessene Vergütung der Mediennutzung durch Google in Deutschland noch nicht beendet. Das Schiedsstellenverfahren beim Deutschen Patent- und Markenamt läuft in der Hauptsache weiter. Corint erwartet in diesem Hauptverfahren eine deutlich höhere Summe. Google geht dagegen davon aus, dass die nun vereinbarten 3,2 Millionen Euro im Jahr final sind und ausreichen.
Google zahlt an Presseverlage für Google News
Bild: Google Blog
Google verwies darauf, dass man zwei Jahre nach Inkrafttreten des
Leistungsschutzrechtes für Presseverlage bereits direkte
Lizenzverträge mit mehr als 470 Publikationen abgeschlossen habe.
Dazu gehörten unter anderem "Der Spiegel", "Die Zeit", die
"Frankfurter Allgemeine Zeitung" sowie die Mediengruppen Funke,
Madsack sowie die Medienhäuser RTL Deutschland, Ströer (T-Online),
die Südwestdeutsche Medienholding und der "Tagesspiegel" in Berlin.
Gerrit Rabenstein, Head of News Partnerships Google in Deutschland, Österreich und der Schweiz erklärte, die mehrjährige Interimsvereinbarung über die Lizenzierung der von Corint Media wahrgenommenen Presseleistungsschutzrechte folge dem Vorschlag der Schiedsstelle, den beide Parteien akzeptiert hätten.
Corint Media erklärte, mit der Interimsvereinbarung ende eine langjährige Phase, in der Google die von der Verwertungsgesellschaft vertretenen Presseinhalte rechtswidrig genutzt habe, ohne dafür eine Vergütung zu zahlen. "Im weiterhin laufenden Hauptsacheverfahren vor der Schiedsstelle tritt Corint Media weiterhin dafür ein, dass diese von Google zu zahlende Vergütung noch deutlich steigt."
In Google News Showcase werden Nachrichten-Inhalte prominent dargestellt. Überwiegend lokal tätige Medienhäuser fühlen sich dadurch diskriminiert. Auch dazu hagelte es seinerzeit Beschwerden.