Google I/O 2017

Erinnerungen und Telefonieren für Google Home

Der Kampf der künstlichen Intelligenz in den eigenen vier Wänden ist längst entbrannt und Google Home soll dabei ein großes Wörtchen mitreden. Unter anderem mit dem aktiven Erinnern an anstehende Termine.
Von Stefan Kirchner

Google Home Kann demnächst auch Telefonieren: Der Google Home Lautsprecher
Bild: Google
Nahezu jeder digitale Assistent muss heutzutage erst mit einem speziellen Codewort aktiviert werden. Hey Siri, Alexa, Cortana und Okay, Google sind diese magischen Worte, die einen Lautsprecher oder die jeweiligen Apps zum Leben erwecken. Geht es nach Google, dann wird das bei Google Home unter bestimmten Voraussetzungen nicht mehr nötig sein.

Während der Google I/O 2017 Keynote drehte sich ein Teil um den WLAN-Lautsprecher, dass dieser mit einem einfachen Update in Zukunft selbst aktiv werden kann. Genauer gesagt soll bei Erinnerungen und Terminen der Google Assistant von sich aus an das jeweilige Ereignis erinnern und das man doch bitte langsam losgehen sollte. Google bezeichnet die Funktion als Proactive Assistant.

Das dabei auf die verknüpfte Google-Cloud gesetzt wird, verwundert nicht. Immerhin wird alles mit den persönlichen Daten erkauft, das alle Google-Dienste überwiegend reibungslos zusammen arbeiten. Allerdings plappert Google Home nicht gleich ungefragt los, sondern leuchtet auf, wenn der Assistent die Aufmerksamkeit des Nutzers will.

Schöne neue Digital-Welt

Google Home Kann demnächst auch Telefonieren: Der Google Home Lautsprecher
Bild: Google
Fragt man bei der optischen Signalisierung mit "Hey Google, was ist los?", dann werden vom System erfasste Erinnerungen vorgelesen. Dabei wird der Verkehr auf dem Weg zu einem Termin berücksichtigt, Wetterwarnungen, andere Termine und so weiter. Die Erinnerungen müssen dabei nicht zwingend auf dem Google Home Lautsprecher selbst angelegt sein: Google spricht explizit davon, dass auch Erinnerungen von anderen Geräten mit berücksichtigt werden. Natürlich nur, solange auf denen dasselbe Google-Konto aktiv ist.

Dennoch ist die größte Neuerung des kommenden Updates, dass man Erinnerungen direkt auf dem Google Home erstellen kann. Eine Sache, die Amazon Echo und Alexa schon länger beherrschen.

Ob Google allerdings auch eine akustische Signalisierung geplant hat, oder nur bei der optischen bleibt, ist offen. Immerhin wird nicht jeder unbedingt immer auf seinen intelligenten Lautsprecher schauen, ob da nun eine neue Benachrichtigung auf das Abhören wartet oder nicht.

Telefonieren ohne Smartphone

Neben Erinnerungen hat Google aber noch eine weitere Sache für Google Home vorgestellt: Telefonieren. Ganz wie mit den Echo-Lautsprechern von Amazon werden Besitzer eines Google Home Lautsprechers eine beliebige Festnetz- oder Mobilfunknummer anrufen können. Da Google Home erkennt wer da gerade mit dem Dienst spricht, kann man - sofern das entsprechende Google-Konto eingerichtet ist - auf die eigenen Kontakte zugreifen und diese anrufen. Ganz ohne Smartphone oder Festnetztelefon.

Wie immer ist die neue Funktion vorerst nur für Nutzer in den USA freigeschaltet, wobei auch kanadische Nutzer und Rufnummern unterstützt werden. Vielleicht wird Google nach einer ersten Testphase die Funktion auch zeitnah in Deutschland freischalten, wenn Google Home offiziell bei uns erhältlich ist. Noch im Mai soll der smarte Lautsprecher in Großbritannien zu haben sein, was einem Verkauf in Kontinentaleuropa nicht mehr ausschließt.

Bleibt nur zu hoffen, dass das Problem mit der versteckten oder ungewollten Werbung effektiv eingeschränkt wird.

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