Google News: Brasilianische Zeitungen steigen aus
Suchmaschinen-Gigant Google
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In Brasilien haben sich 154 Zeitungen aus der Nachrichtenseite des Internet-Suchmaschinenanbieters Google zurückgezogen. Sie folgten damit einer
Aufforderung des nationalen Zeitungsverbandes ANJ, wie Medien unter Berufung auf ein exklusives E-Mail-Interview des Knight Center for Journalism
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der Universität Texas in Austin mit Verbandschefs Carlos Fernando Lindenberg Neto berichteten. Hintergrund sei ein langer Streit mit dem US-Unternehmen Google, das sich weigere, die Zeitungen für Inhalte zu honorieren.
Suchmaschinen-Gigant Google
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Google News habe kommerziellen Nutzen von den Qualitätsinhalten,
wolle aber nicht über ein Vergütungsmodell diskutieren, wird der
Präsident der "Associação Nacional de Jornais" (ANJ) zitiert. "Wir
sind zu dem Schluss gekommen (...), dass uns ein Verbleib bei Google
News nicht dabei geholfen hat, unseren digitalen Empfängerkreis zu
vergrößern." Das Gegenteil sei der Fall: Oft verringere die kurze
Darstellung bei Google mit nur einigen Zeilen die Chance, dass
Internet-Nutzer die ganze Geschichte auf der Zeitungswebseite läsen.
Probleme mit Google News schon seit Längerem
Bereits in der Vergangenheit hatten die Zeitungsverlage einige Probleme mit Google News. So wollten die Verlage ihre bisher kostenlos im Internet verfügbaren Inhalte künftig gegen Gebühr anbieten. Dabei warfen die Verlage Google vor, dass die Artikel auf Google News weiterhin kostenlos zur Verfügung gestellt werden würden. Daraufhin versuchte Google die erregten Verlage mit einem Kompromiss über "Testclicks" zu besänftigen.
Hierzulande setzen sich einige der Verlage ebenfalls stark für künftige kostenpflichtige Inhalte ein. Demnach hat die Bundesregierung das Leistungsschutzrecht für Presseverlage im Internet verabschiedet. Sollte die Reform Gesetz werden, könnten somit Verlage für ihre Inhalte künftig von Google Lizenzgebühren verlangen. Der Suchmaschinen-Gigant hat diesen Schritt stark kritisiert.