Samsung Wave S8500 im Test: Das Warten hat sich gelohnt
Nach einer ganzen Reihe von günstigen Brot- und Butter-Touchscreen-Handys, wie etwa die Modelle der Corby-Familie, von denen Samsung weltweit über zehn Millionen Geräte verkauft hat, möchten die Koreaner nun auch technologisch ein Statement ablegen. Neues Betriebssystem Bada, neue Benutzeroberfläche, neue Display-Technologie stehen bei dem neuen Smartphone-Modell Samsung Wave S8500 für neue Ansprüche des "Smartphone 2.0". Schon zur Vorstellung des Geräts inszenierte Samsung eine eigene Show in einer Messehalle. Den Marktstart begleitet das Unternehmen nun mit einer umfangreichen Print-, TV- und Online-Offensive sowie einer "Word-of-Mouth-Campaign", bei der 500 ausgewählte Personen das Samsung Wave S8500 zum Testen erhalten. Auch wir hatten Gelegenheit, uns das Smartphone genauer anzuschauen. Unser Praxistest zeigt, ob sich der Entwicklungsaufwand für das Samsung Wave S8500 ausgezahlt hat.
Trotz Standardzutaten eine echte Perle
Samsung Wave S8500
Foto: Samsung
Rein optisch ist das Wave erst auf dem zweiten Blick eine echte Perle, denn die Designer haben es
bei den Standardzutaten großer Touchscreen und Barren-Formfaktor belassen. Als einzig typisches
Samsung-Merkmal haben die Macher dem zentralen Home-Button den derzeit angesagten
Edelstein-Look in Rauteform verpasst. Sobald man sich das Samsung Wave S8500 aber genauer
ansieht, wird klar, dass der Verarbeitungsaufwand größer ist als bei den bisherigen
Smartphone-Modellen. So besteht der Korpus nahezu komplett aus Metall. Die Besonderheit: Die
Oberschale ist umlaufend, so dass an den beiden Rändern keine Zwischenräume vorhanden sind –
der Begriff "Spaltmaße" ist beim Samsung Wave somit ein absolutes Fremdwort. Konsequenterweise
ist auch der Akku-Deckel umlaufend eingefasst, statt wie so häufig
erst am Rand abzuschließen. Richtig edel wird diese Bauweise vor allem durch den Bronzeton des
gebürsteten Aluminiums. Unter dem Strich bietet das Samsung Wave somit optisch ein angenehm
edles Understatement mit einer sehr guten Verarbeitungsqualität.
Das zweite Aha-Erlebnis ergibt sich geradezu zwangsläufig, sobald man das Wave in Betrieb nimmt, denn der Touchscreen mit der von Samsung entwickelten Super-AMOLED-Technologie ist einfach toll: Was hier an Brillanz, satter Farbintensität und Tiefschwarzwiedergabe geboten wird, ist ohne Zweifel derzeit der Maßstab im Mobiltelefonbereich. Im Zusammenspiel mit der imponierenden Auflösung von 800 mal 480 Pixel sehen Videoclips und 3D-Games auf dem Display mit 8,4 Zentimetern Bildschirmdiagonale geradezu plastisch aus.
Hinzu kommt, dass die Super-AMOLED-Technologie die bekannten OLED-Stärken optimiert. So ist der Stromverbrauch nochmals geringer, was vor allem an der verbesserten Lichtdurchlässigkeit liegt. Weiterer Vorteil dadurch: Selbst bei direktem Lichteinfall werden Reflexionen dermaßen minimiert, dass ein Ablesen keine größere Herausforderung mehr darstellt. Aber auch optisch hat die Super-AMOLED-Technologie Vorteile. Da das AMOLED-Panel nun direkt auf dem Glas liegt, ist eine noch flachere Gestaltung möglich. Dadurch vermittelt das Display zudem einen schicken, rahmenlosen Look.
Üppige Ausstattung bis auf die mäßige Kamera
Testfoto, aufgenommen mit Kamera des Samsung Wave S8500
Foto: teltarif.de
Die integrierte Kamera ermöglicht zwar "nur" eine
5-Megapixel-Auflösung, doch laut Samsung war das ein bewusster Schritt. Mittlerweile dürfte es
sich nämlich herumgesprochen haben, dass eine hohe Megapixelzahl zwar immer für eine
Schlagzeile gut ist, aber allein nicht für eine gute Bildqualität bürgt. Die Krux ist: Klein und scharf
passt nicht zusammen - das erklären wir ausführlich in unserem
Hintergrundartikel. Unser nebenstehendes Testfoto bei Tageslicht
zeigt dann auch: Unterstützt durch Autofokus und eine ganze Garde an Konfigurationsmöglichkeiten
knipst die Kamera des knapp 11 Millimeter flachen Handys im Automatikmodus zwar farbenreiche,
farbtreue und durchaus Fotoalbum-taugliche Schnappschüsse. Wer die Aufnahme jedoch auf die
tatsächliche Pixelzahl vergrößert, erkennt schnell, dass es den Aufnahmen an Schärfe fehlt und in
hellen Bereichen kaum Details zu erkennen sind.
Vergleichsweise stark ist auch die Performance im Camcorder-Modus, denn hier sind Clips im HD-Format möglich (maximal 1 280 mal 720 Pixel). Zumindest auf dem Display des Wave sind die Videos ein beeindruckender Hingucker.
Ansonsten ist die Ausstattung in allen Bereichen üppig: WLAN n und HSPA für den Internetzugriff mit schnelleren Datenübertragungen, E-Mail-Push über Exchange ActiveSync, ein A-GPS-Empfänger plus Testversion für den kostenpflichtigen Route-66-Routenplaner, ein UKW-Radio, 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss für handelsübliche Kopfhörer und Bluetooth 3.0 mit Stereo-Streaming (A2DP), ein digitaler Kompass sowie allerlei Apps und Widgets. Der interne Speicher fasste beim Testgerät 2 GB, wobei auch Versionen mit bis zu 8 GB angekündigt waren. Auf jeden Fall kann jedoch per microSD-Speicherkarte der Speicher um bis zu 32 GB erweitert werden. Fehlt irgendetwas? Ja, Business-Anwendungen wie Office Mobile sowie Sprachwahl und -steuerung.
Ein besonders spannendes Kapitel beim Wave ist das Kapitel Handhabung, denn hier hat sich eine Menge getan - mehr dazu lesen Sie auf der folgenden Seite.