Nokia erwägt laut einem Medienbericht einen Verkauf
seines Kartendienstes Here. Unter den potenziellen Käufern sei der
Fahrdienstvermittler Uber, berichtete die Finanznachrichtenagentur
Bloomberg am späten Freitag. Außerdem habe eine Gruppe deutscher
Autohersteller Interesse gezeigt, hieß es unter Berufung auf
informierte Personen. Gebote würden noch in diesem Monat erwartet.
Mit einem Verkauf des Kartendienstes würde sich Nokia auf das
Geschäft als Netzwerkausrüster konzentrieren.
Here verbuchte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 969 Millionen
Euro. Es ist damit deutlich kleiner als das Netzwerk-Geschäft, das
11,2 Milliarden Euro umsetzte. Wegen einer Abschreibung von
1,2 Milliarden Euro verbuchte der Kartendienst einen operativen Verlust
von 1,24 Milliarden Euro.
Nokia hat für Here eine Bewertung von rund zwei Milliarden Euro in
den Büchern. Wenn die Gebote aus Sicht des Konzerns zu niedrig
ausfallen, könnte der Verkauf abgeblasen werden, schrieb Bloomberg.
Here Maps ist unter anderem für seine kostenlose Smartphone-Navi-Software
bekannt, die neben Windows Phone inzwischen auch für Android und
iOS zur Verfügung steht.
Ausprobiert
Nokia Here Maps für iPhone: Kostenloses Onboard-Navi im Kurz-Test
Nokia Here Maps ist jetzt auch für iOS erhältlich. Wir haben das kostenlose Onboard-Navi auf dem iPhone 6 Plus getestet. In unserer Meldung lesen Sie, wie die App eingerichtet wird und welche Erfahrungen wir bei der Navigation gemacht haben.
Nokia Here Maps war noch vor wenigen Monaten ein Argument
für den Kauf eines Windows Phones. Schließlich handelt es sich um eine der
wenigen kostenlosen Navigations-Apps, die auch das Speichern der Landkarten und
demnach die Offline-Nutzung zulassen. Das ist ein echtes Argument für Auslandsreisen,
aber auch für Anwender, die nur ein kleines Datenpaket nutzen oder oft in Gegenden
mit schwankender Funkversorgung unterwegs sind.
Schon seit Ende vergangenen Jahres sind die Nokia Here Maps nicht mehr exklusiv für
Windows Phone erhältlich. Stattdessen gibt es die App seitdem auch für Android,
wo die zunächst erhältliche Beta-Version inzwischen in die erste offizielle Variante
überführt wurde. Wie berichtet steht die Anwendung ab sofort
auch für iOS zur Verfügung. Wir haben das Angebot auf dem
iPhone 6 Plus einem kurzen Test
unterzogen.
So gelingt die Ersteinrichtung der App
Here Maps auf dem iPhone im Test Foto: teltarif.de
Nach der Installation und dem ersten Start der Anwendung wird der Nutzer zunächst
aufgefordert, ein kostenloses Here-Konto anzulegen. Dieses ist erforderlich, wenn
der Kunde das Kartenmaterial nicht nur online nutzen, sondern auch herunterladen
möchte, so dass sich die App auch ohne aktive Datenverbindung nutzen lässt. Im
Hauptmenü wird zunächst ein Kartenausschnitt rund um den eigenen Standort angezeigt.
Über das Menü sind dann weitere Optionen verfügbar.
Hier lassen sich Einstellungen vornehmen wie zum Beispiel das Umschalten der Einheiten
(Metrisch, Imperial GB und Imperial US), das Berücksichtigen der aktuellen
Verkehrslage bei der Navigation und die Navigationsstimme.
So kann unter anderem neben der vorinstallierten deutschen Stimme auch eine Stimme
mit verbesserter Übertragungsqualität heruntergeladen werden. Zudem lassen sich
die Tag- und Nachtansicht einrichten, Geschwindigkeitswarnungen können ein- und
ausgeschaltet werden.
Kartenmaterial aus fast aller Herren Länder
Blick ins Hauptmenü der App Foto: teltarif.de
Kartenmaterial aus zahlreichen Ländern aller Kontinente steht zum Download zur
Verfügung. Dabei zeigt die App auch an, wie viel Speicherplatz auf dem iPhone noch
frei ist. Wer ganz Europa herunterladen möchte, muss etwas mehr als 9 GB
Speicherplatz dafür einplanen. Deutschland alleine nimmt rund 960 MB
Speicherkapazität in Anspruch. Es ist auf Wunsch auch möglich, nur die Karten
einzelner Bundesländer herunterzuladen.
Für die Navigation stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung. So kann der Anwender
Mautstraßen oder Fähren, Autoreisezüge und unbefestigte Straßen ausschließen.
Nicht möglich ist allerdings der Wechsel in einen Modus für Fußgänger, Fahrrad- oder
Motorradfahrer. Die Navigation ist ausschließlich für Autofahrer bestimmt.
Angeboten wird über das Menü auch ein Energiesparmodus, der den Akkuverbrauch
reduziert, wenn die Here Maps im Hintergrund laufen und die Navigation gerade
nicht genutzt wird.