Here: Digitale Navi-Karten bald in Echtzeit aktualisiert
Der Karten-Dienstleister Here, der unter anderem für seine kostenlose Navigations-Software bekannt ist, hat anlässlich der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas neue Dienste vorgestellt. Dazu gehört mit UniMap eine Technologie, die die Erstellung, Aktualisierung und Nutzung digitaler Karten verbessern soll. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde die Technik in den vergangenen drei Jahren in Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie entwickelt. Für ausgewählte Kunden soll der Service noch in diesem Jahr eingeführt werden. Ab 2024 will Here die Verbesserung für alle Nutzer zur Verfügung stellen.
UniMap soll die Datenverarbeitung und Erstellung von Karten automatisieren, sodass Veränderungen innerhalb von 24 Stunden für die Nutzer sichtbar werden. Beispiele sind Baustellen und veränderte Tempolimits, neu eröffnete oder kurzfristig gesperrte Straßen oder auch neue Bezeichnungen für bestimmte Wege. Das neue System von Here greift auf eine Vielzahl von Datenquellen zu, etwa Fahrzeugkameras und LiDAR bis hin zu Luftaufnahmen und IoT-Daten. Jede Stunde sollen 500 Millionen Kilometer an GPS-Datenpunkten und Sensor-Daten verarbeitet werden.
Here will digitale Navi-Karten schneller aktualisieren
Grafik/Logo: here, Montage: teltarif.de
Giovanni Lanfranchi, Senior Vice President und Chief Product & Technology Officer bei Here Technologies, sagte: "Seit wir Mitte der 1980er angefangen haben, Kalifornien zu kartieren, haben wir nach Wegen gesucht, Änderungen in der realen Welt schneller zu erfassen, sie in der Karte abzubilden und an unsere Kunden zu liefern. Die Dauer dieses Prozesses wird in unserer Branche normalerweise immer noch in Monaten gemessen. Mit UniMap bieten wir ständigen Zugang zu einer einheitlichen Karte, die sich binnen Stunden, Minuten oder Sekunden aktualisieren lässt. Für alle, die Anwendungen mit ortsbezogenen Daten erstellen, ist dies ein riesiger Schritt nach vorne."
Prognose zu freien E-Ladesäulen
Durch den Boom von E-Fahrzeugen steigt zwangsläufig die Nachfrage nach Ladeinfrastruktur. Here Technologies hat anlässlich der CES ein Angebot vorgestellt, das es Nutzern ermöglichen soll, ihre Fahr- und Ladezeiten besser zu planen. Mit künstlicher Intelligenz soll der Autofahrer die Wahrscheinlichkeit angezeigt bekommen, ob eine öffentliche Ladesäule demnächst frei sein wird.
Here aggregiert nach eigenen Angaben Daten von mehr als 90 Prozent aller Anbieter öffentlicher Ladesäulen. Auch die tatsächliche Nachfrage der Nutzer wird berücksichtigt. Dazu kommen Faktoren wie Wetter, Verkehrsfluss, Wochentag und Tageszeit. So will Here eine granulare Einsicht in die Nutzungsmuster von Ladestationen und die umliegenden Verkehrsbedingungen bekommen. Die vielen verfügbaren Praxisdaten seien die ideale Grundlage für das Training des Machine-Learning-Algorithmus, um die Vorhersage kontinuierlich zu verbessern.
Die Vorhersage zu freien Ladestationen sollen den Dienst Here EV Charge Points ergänzen, der nach Anbieter-Angaben bei vielen Automobilherstellern zum Einsatz kommt. Abzuwarten bleibt, ob die Details perspektivisch auch in der Gratis-Software Here we go zu finden sein werden, die für iOS und Android angeboten wird.