Vergleich

Kartendienste im Vergleich: Dieser Anbieter hat die besten Karten

Wir haben Google Maps, Here Maps, Bing Maps und OpenstreetMap getestet und verraten Ihnen, wer das beste Gesamtpaket bietet.
Von Daniel Rottinger

Herkömmliche Atlaskarten zu wälzen gehört vielerorts der Vergangenheit an, schließlich gibt es im Netz zahlreiche Anlaufstellen um geeignetes Karten­material zu erhalten. Doch welcher Anbieter bietet die beste Qualität und eine komfortable Bedienung? Wir haben die Desktop-Varianten der großen Anbieter einem Vergleich unterzogen.

Mit Google Maps hat der Such­maschinenanbieter einen Dienst entwickelt, der auf vielen Firmenwebseiten zum Einsatz kommt, um Kunden den Weg zur nächsten Filiale zu zeigen. Es lohnt sich aber, einen Blick auf die Alternativen zu werfen: Der Kartenservice Here Maps ist neben der Handy-App auch im Web vertreten. Neben dem Abruf von Karten­material, kann der Nutzer den Dienst durch Angabe von Lieblingsorten personalisieren, allerdings ist dafür zunächst eine Anmeldung erforderlich. Auch Microsoft hat sich mit Bing Maps im Online-Kartenmarkt positioniert. Abseits der kommerziellen Platzhirsche ist mit OpenstreetMap auch eine Open-Source-Alternative auf dem Online-Maps-Sektor aktiv. Bei der "Karten-Wikipedia" wirkt die Community aktiv an der Gestaltung des Kartenmaterials. Daraus ergibt sich, dass aus dem Umfeld des Karten-Diensts regelmäßig neue Services entstehen. So ist etwa mit wheelmap eine Variante entstanden die sich speziell an Rollstuhlfahrer richtet.

Bing Maps

Die großen Online-Kartenanbieter im Vergleich Die großen Online-Kartenanbieter im Vergleich
Bild: Here, Bing Maps, Google Maps, Openstreet Map
Microsoft hat vor einiger Zeit eine neue Variante von Bing Maps als öffentliche Vorab-Version ins Rennen geschickt, die wir für diesen Vergleich im Einsatz hatten. Die Kartendaten bezieht der Microsoft-Dienst von Here Maps. Beim Interface und den Funktionen gibt es jedoch einige Unterschiede. Die Oberfläche ist klar und strukturiert gehalten und verzichtet auf über­flüssige Design-Schnörkel. Neben einem großen Suchfeld finden die Funktionen Routen­planer, Verkehr, Meine Orte, Drucken und Teilen ihren Platz.

Here Maps

Der ehemals zu Nokia gehörende Kartendienst Here Maps bietet seine Navigationslösungen nicht nur als Smartphone-App, sondern auch im Web an. Dabei lässt sich über das Suchfeld nach Orten weltweit suchen oder über den entsprechenden Button kann direkt eine Routen­planung gestartet werden. Nutzer, die direkt in die Suchmaske klicken, erhalten eine Auswahl an Point Of Interest (POI). Neben Sehenswürdigkeiten stehen hier auch Kinos, Bars und Hotels zur Auswahl.

Google Maps

Im Vergleich zu den Mitbewerbern wirkt das Aussehen von Google Maps wesentlich zurück­haltender und leicht angestaubt. Dennoch verstecken sich unter der Haube zahlreiche Funktionen, die von der einfachen Ortssuche bis zum StreetView-Feature reichen, mit dem Nutzer durch die Straßen­schluchten ausgewählter Städte fliegen.

OpenstreetMap

Im Unterschied zu den kommerziellen Anbietern, finanziert sich OpenstreetMap aus freiwilligen Spenden von Unterstützern. Auch das Kartenmaterial wird von der Nutzer-Community erstellt und um Geo-Daten von Gemeinden ergänzt, die sich daran beteiligen möchten. Entsprechend sind auch zahlreiche Hinweise auf der Webseite vorhanden, die auf die Bearbeiten-Funktion hinweisen. Durch den Wikipedia-Ansatz verfügt das Portal über ein riesiges POI-Portfolio, das von den anderen Test-Kandidaten nur schwer getoppt werden kann.

Bedienung und Interface

Von der Bedienung gibt es zwischen den Anbietern kaum Unterschiede, zumindest kurz nach dem Aufruf des Angebots. Bei fast allen Diensten werden die Eingaben in der Suchmaske durch eine Auto-Vervollständigung ergänzt. Nur OpenstreetMap tanzt aus der Reihe und bietet keine Suchvorschläge an. Hat der Nutzer den gewünschten Ort gefunden, kann er über das Scroll-Rädchen an der Maus festlegen, wie nah er am Geschehen ran zoomen möchte. Mit gedrückter linker Maustaste und Bewegungen in die jeweilige Richtung lässt sich durch die Straßenschluchten navigieren.

Bei nahezu allen Services können zu den jeweiligen POI weitere Informationen abgerufen werden, indem der Nutzer auf das entsprechende Icon klickt. Hier kann etwa die Telefonnummer eines Restaurants oder die Öffnungszeiten eines Ladens in Erfahrung gebracht werden. OpenstreetMap bietet dabei in nahezu allen Fällen die meisten interessanten Orte an, allerdings sind diese nicht klickbar. Stattdessen werden standardmäßig alle Icons auf der Karte eingeblendet und erschweren damit auch die Übersichtlichkeit. Als Komfort-Plus werden bei Here Maps zunächst nur POI-Icons eingeblendet, die erst nach einem Klick mit einer Beschriftung versehen werden.

Auf der nächsten Seite zeigen wir, wie sich das Kartenmaterial der Anbieter unterscheidet.

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