Geprüft

Honor 9 im Handy-Test: So gut ist der Huawei-P10-Zwilling

Das Honor 9 bietet eine High-End-Ausstattung zum vergleichsweise günstigen Preis. Die technischen Daten sind nahezu identisch zu denen des Huawei P10. Doch kann das Smartphone ebenso gut im Test abschneiden?
Von Rita Deutschbein

Das Honor 9 ist das neueste Top-Smartphone der zu Huawei gehörenden Marke Honor. Es bietet eine nahezu identische Ausstattung zum Flaggschiff Huawei P10, zeigt sich aber in einem anderen Design und ist darüber hinaus mit 429 Euro (UVP) auch günstiger. Im Test des Honor 9 haben wir geprüft, ob das Smartphone mit dem sehr guten Ergebnis des Huawei P10 mithalten kann.

Honor 9: Hübsch anzusehen - wenn es sauber ist

Honor 9 im Handy-Test Honor 9 im Handy-Test
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Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Blickfang des Honor 9 ist die Rückseite, bei der der Hersteller 15 Schichten aus diamantgeschliffenem Glas übereinander gelegt hat. Das Glas fängt das Licht ein und gibt es mit einem - je nach Lichteinfall - immer wieder anderen Schimmer wieder. Die Oberfläche ist allerdings sehr glatt, rutschig und zieht Fingerabdrücke und Schlieren an. Für eine schöne Optik ist regelmäßig Putzen somit unausweichlich.

Die Glasrückseite der Rückseite ist zu den Längsseiten hin gebogen, wodurch das Honor 9 eine gewisse Ähnlichkeit zum Samsung Galaxy S7 bekommt. Durch die Biegung des Glases schmiegt sich das Smartphone gut in die Hand. Aufgrund der Größe von 147,3 mal 70,9 mal 7,5 Millimeter ist es zudem kompakt genug, um einhändig bedient werden zu können. Die Verarbeitung des Gehäuses ist einwandfrei. Größere Abstände zwischen dem Metallrahmen und den Glasflächen gibt es nicht. Die Tasten haben die gleiche Anordnung wie beim Huawei P10 und bieten einen guten Druckpunkt. Selbst den Fingerabdruckscanner im Home-Button hat Honor übernommen.

Honor 9

Der Hybrid-Schlitten für die SIM- und microSD-Speicherkarte fügt sich lückenlos in den Metallrahmen ein. Auch die unteren Zugänge für den Kopfhörer und USB-C-Stecker wurden mit Sorgfalt aus dem Rahmen geschnitten. Wasserfest ist das Honor 9 allerdings nicht - hier muss das Smartphone hinter Flaggschiffen wie dem Galaxy S8, dem LG G6 und dem HTC U11 zurückstecken. Honor 9: Rückseite mit gebogenem Glas erinnert an Samsung-Stil Rückseite mit gebogenem Glas erinnert an Samsung-Stil
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Display mit natürlicher Farbwiedergabe und gutem Kontrast

Das Display des Honor 9 misst 5,15 Zoll in der Diagonale und ist somit minimal größer als der 5,1-Zoll-Screen des Huawei P10. Geschützt wird es durch Gorilla Glass 5, was jedoch weniger Kratzern vorbeugt, sondern eher Glasbruch verhindern soll. Die Auflösung beträgt 1080 mal 1920 Pixel (Full HD), die Pixeldichte liegt bei 428 ppi. Das reicht für eine scharfe Darstellung, bei der einzelne Bildpunkte oder eine Treppchenbildung beim Schriftbild nicht erkennbar sind. Blickwinkel des Honor 9 sind recht stabil Blickwinkel des Honor 9 sind recht stabil
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Bei der Displayhelligkeit und beim Kontrast schneidet der IPS-Screen des Honor 9 gut ab. Spitzenwerte werden jedoch nicht erreicht. Im Vergleich mit dem Huawei P10 leuchtet der Bildschirm des Honor 9 weniger stark: Bei unserer Messung kamen wir auf eine maximale Displayhelligkeit von 470 cd/m² (Huawei P10: 533 cd/m²). Nahezu identisch mit dem Huawei-Geräten fällt hingegen der Kontrast mit 943:1 aus (P10: 946:1).

IPS-Screens sind für ihre natürliche Farbwiedergabe und ihre stabilen Blickwinkel bekannt. So überraschte es nicht, dass sich das Display des Honor 9 nicht nur aus verschiedenen, teils spitzen Winkeln noch gut ablesen lässt, auch der Delta-E-Wert von 5,12 konnte überzeugen. Je niedriger der Delta-E, desto näher liegt die Farbwiedergabe am Ideal. Das Huawei P10 erreichte in dieser Kategorie einen Wert von 5,20 und schneidet somit minimal schlechter ab. CIE-Diagramm zeigt die natürliche Farbwiedergabe des Honor 9 CIE-Diagramm zeigt die natürliche Farbwiedergabe des Honor 9
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Spitzen-Prozessor für Anspruchsvolle

Mit dem Kirin 960 werkelt im Honor 9 der aktuelle Top-Prozessor aus der Huawei-eigenen Chip-Schmiede HiSilicon. Das System on Chip (SoC) wird im kompakten und stromsparenden 16-Nanometer-Verfahren gefertigt und setzt sich aus vier Cortex-A73-Kernen mit einer Taktrate von bis zu 2,4 GHz und vier A53-Kernen mit bis zu 1,8 GHz zusammen. Die Drosselung des Chips wurde minimiert, wodurch das SoC auch bei hoher Beanspruchung stabil arbeitet. Mit 4 GB RAM steht dem Kirin 960 im Honor 9 ein ausreichend großer Arbeitsspeicher zur Seite.

Bei Anwendungen, die das System stark fordern, profitiert das Smartphone von der guten Zusammenarbeit der Chip-Kerne. Im Benchmark-Test von Geekbench erreichte das Honor 9 bei der Multi-Core-Messung 6441 Punkte. Bei der Einzel-Messung der Kerne wurde immerhin eine Leistung von 1855 Punkten erreicht. Damit muss sich die Performance des Kirin 960 nicht hinter der des Snapdragon 835 verstecken. Im direkten Vergleich mit dem HTC U11 (Multi: 6470 / Single: 1922) liegen beide Modelle nahezu gleich auf. Mit 5,15 Zoll ist das Honor 9 recht kompakt Mit 5,15 Zoll ist das Honor 9 recht kompakt
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Der Kirin wird von der Mali-G71 MP8 begleitet. Durch ihre acht Grafikkerne bietet die Grafikeinheit mehr Leistung als die Mali-T880-GPU, die Teil des Vorgänger-Chips Kirin 950 ist. Spiele mit hohen Leistungsansprüchen laufen auf dem Honor 9 flüssig und auch Full-HD-Videos lassen sich ruckelfrei abspielen. So leistungsstark wie die Adreno 540 des Snapdragon 835 ist die ARM-Grafik des Kirin 960 allerdings nicht. Das zeigt sich in den Ergebnissen des 3DMark-Benchmark. Hier kam das Honor 9 zwar auf einen guten Wert von 28 903, liegt aber deutlich hinter dem Ergebnis des HTC U11 mit 40 424 Punkten zurück.

System, Sensoren und Internet/Telefonie

Android Nougat und Emui 5.1

Honor liefert sein aktuelles Top-Smartphone mit Android 7.0 Nougat sowie Emotion UI 5.1 aus. Im Vergleich zur älteren Oberflächen-Version bietet das neue Emui einige Vorteile. So können Nutzer sich nun auf Wunsch einen App Drawer anlegen - die installierten Apps liegen somit nicht alle auf dem Homescreen. Zudem stehen neue Anwendungen wie der App-Klon bereit. Dieser erlaubt es, bei kompatiblen Anwendungen wie WhatsApp und Facebook einen zweiten Nutzeraccount anzulegen. Das ist besonders dann praktisch, wenn das Honor 9 als Dual-SIM-Smartphone mit einer zweiten Rufnummer genutzt wird.

Die Anzahl der ab Werk installierten Apps ruft keine Begeisterungsstürme aus. Denn auf Anwendungen wie Booking.com, eBay, TripAdvisor sowie diverse Testversionen von Games hätte Honor lieber verzichten sollen. Immerhin lassen sich die Apps deinstallieren. Einige Anwendungen sind hingegen recht hilfreich. So verfügt das Honor 9 beispielsweise über einen Infrarotsensor, mit dem sich das Smartphone in Zusammenarbeit mit der vorinstallierten App Smart Controller zur Universal­fernbedienung verwandeln lässt. Im Menü lassen sich die gespeicherten Geräte individuell benennen, sodass Nutzer stets wissen, ob sie ein Gerät mit der passenden Fernbedienung ansteuern. Im Test haben wir die Funktion mit einem drei Jahre alten Smart-TV von Samsung ausprobiert. Das Ändern des Senders und der Lautstärke sowie das Ein- und Ausschalten des Fernsehers funktionierte dabei zügig und problemlos. Smart Controller: Honor 9 wird zur Universalfernbedienung Smart Controller: Honor 9 wird zur Universalfernbedienung
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Aufgrund der zahlreichen ab Werk installierten Programme schrumpft der verfügbare Speicher. Von einer internen Kapazität von 64 GB bleiben dem Nutzer gerade noch 44 GB - ganze 20 GB gehen durch Systemdateien und Apps verloren. Die Nachrüstung der Speicherkapazität ist über eine microSD-Karte möglich. Dabei teilt sich die Speicherkarte den Slot mit dem für die zweite Nano-SIM. Nutzer müssen sich also entscheiden, ob sie die Möglichkeit der Speichererweiterung um zusätzlich bis zu 256 GB nutzen, oder das Honor 9 lieben als Dual-SIM-Smartphone verwenden möchten.

Fingerabdrucksensor im Home-Button

Nutzer können ihr Smartphone nicht nur mittels einer PIN, einem Passwort oder einem Muster sichern, sondern auch mittels Fingerabdruck. Denn das Honor 9 verfügt über einen entsprechenden Sensor. Dieser ist nicht auf der Rückseite des Gerätes platziert, sondern befindet sich nun im neuen Home-Button. Der Button reagiert nicht auf Druck, sondern auf das bloße Auflegen des Fingers. Das Entsperren des Smartphones funktioniert auch aus dem Standby heraus - ein vorheriges Aktivieren des Gerätes ist somit nicht notwendig. Auch das Honor 9 hat nun einen Home-Button mit Fingerabdrucksensor Auch das Honor 9 hat nun einen Home-Button mit Fingerabdrucksensor
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Auf Wunsch dient der Fingerabdrucksensor als Ersatz für die Sensor-Tasten für die Befehle Zurück, Taskleiste und Home. Dies muss in den Einstellungen unter Navigations-Tasten zuvor aber eingestellt werden. Die virtuellen Tasten werden in diesem Fall ausgeblendet, was Platz auf dem Display freigibt. An die Bedienung über den Home-Button müssen sich Nutzer unter Umständen erst gewöhnen, da diese anders funktioniert als das reine Drücken eines Buttons. So öffnet ein Wisch zur Seite das Task-Menü, ein kurzes Tippen dient als Zurück-Befehl und ein langes Drücken des Buttons führt zurück zum Homescreen.

Der Fingerabdrucksensor reagierte im Test gut auf unsere Eingaben. Der aufgelegte Finger wird zuverlässig erkannt und kann auch aus verschiedenen Winkeln gelesen werden. Ist die Haut allerdings nass, verweigert der Sensor unter Umständen seinen Dienst. In diesen Fällen fragt das Honor 9 die alternativ festgelegte Entsperrmethode mittels PIN oder Muster ab.

Telefonie und Internet

Das Telefonieren mit dem Honor 9 funktioniert gut, der Verbindungsaufbau erfolgt schnell. Leider unterstützt das Smartphone kein Wifi Calling oder - anders als das Huawei P10 - kein VoLTE. Wir haben Standard-Testtelefonate im 3G-Netz von Telefónica und von der Telekom geführt und verstanden unseren Gesprächspartner auch dann noch gut, wenn die Umgebungsgeräusche etwas lauter waren. Denn die guten Filter minimieren die Störgeräusche während der Telefonate zuverlässig, ohne aber die Enden der Wörter zu verschlucken. Die Lautstärke bei der Freisprech-Telefonie über den Mono-Lautsprecher ist ausreichend hoch. Der Klang des Lautsprechers ist in Ordnung, zeigt jedoch die gewohnten Schwächen eines Smartphone-Speakers in den Höhen und den fehlenden Bässen. Honor 9 verfügt über Mono-Speaker und USB-C-Port Honor 9 verfügt über Mono-Speaker und USB-C-Port
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Im Bereich des mobilen Internets zeigt sich das Honor 9 gut aufgestellt. Das Smartphone unterstützt nicht nur WLAN ac im 2,4- und 5-GHz-Band, Verbindungen sind auch über GPRS/EDGE, UMTS/HSPA+ und LTE möglich. Über Mobilfunk können dank LTE Cat.12 Datenraten von bis zu 600 MBit/s im Downstream und bis zu 100 MBit/s im Upstream erreicht werden - soweit diese Datenraten von den Netzen unterstützt werden. Das Honor 9 hält Verbindungen auch über eine längere Dauer stabil und erkennt einmal gespeicherte Netzwerke zuverlässig.

Honor setzt auf Chrome als Standard-Browser, Nutzer können auf Wunsch jedoch alternative Browser installieren. Wie lange der Standard-Browser benötigt, um Webseiten aufzubauen und darzustellen, testen wir mit unserem eigens entwickelten Browser-Test. Das Honor 9 erreichte hier einen Wert von 121, liegt also über dem Ergebnis des Huawei P10, das ebenfalls mit Chrome-Browser auf 112 Punkte kam. Das Honor 9 rendert Webseiten somit etwas schneller als der Konkurrent. Auf Wunsch lässt sich das Honor 9 in ein Dual-SIM-Smartphone verwandeln Auf Wunsch lässt sich das Honor 9 in ein Dual-SIM-Smartphone verwandeln
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Wie bereits erwähnt, lässt sich das Honor 9 auf Wunsch als Dual-SIM-Smartphone nutzen. Da das Gerät nur eine Sende- und Empfangseinheit besitzt, werden Anrufe, die auf eine SIM-Karte gehen, automatisch auf die Mailbox weitergeleitet, sobald der Nutzer über die andere SIM-Karte telefoniert (Dual-SIM Standby). Über das Menü kann der Nutzer festlegen, mit welcher SIM-Karte er über LTE im Internet surfen möchte, welche also standardmäßig für die Datenverbindung zuständig ist. Beide Nano-SIM-Slots sind prinzipiell LTE-fähig, nur mit einem kann jedoch der schnelle Datenstandard genutzt werden. Der jeweils andere Slot unterstützt nur 2G- bzw. 3G-Verbindungen. Zudem lässt sich für jeden Slot einzeln festlegen, ob Nutzer das Datenroaming im Ausland erlauben wollen, oder nicht.

Akku, Dual-Kamera und Fazit

Akku enttäuscht bei Laufzeit

Das Honor 9 bringt einen fest eingebauten Akku mit einer Kapazität von 3200 mAh mit. Laden lässt sich die wiederaufladbare Batterie über den USB-C-2.0-Port, wobei auch Fast Charging unterstützt wird. Hierfür ist allerdings die Verwendung des mitgelieferten Netzteils und des Ladekabels notwendig. In 15 Minuten wurde der zuvor vollständig entladene Akku auf einen Batterie-Stand von 18 Prozent geladen. Ein voller Ladezyklus dauerte knapp eineinhalb Stunden.

Obwohl die Akkus des Honor 9 und des Huawei P10 die gleiche Kapazität haben und auch die Hardware- bzw. Software-Voraussetzungen nahezu identisch sind, ergaben sich im Akkutest von teltarif.de (Informationen dazu hier) recht unterschiedliche Laufzeiten. Während das Huawei P10 ganze 7:51 Stunden aushielt, ging der Batterie des Honor 9 bereits nach 6:27 Stunden die Puste aus. Auch eine Wiederholung des Akkutests änderte nichts am Resultat. Der Unterschied von rund eineinhalb Stunden lässt sich nicht erklären und befördert das Honor 9 im Bereich Akku weit hinter das Huawei P10.

Kamera mit zwei Linsen

Wie das Huawei P10 bringt auch das Honor 9 eine Dual-Kamera mit einem monochromen Sensor und einem RGB-Sensor mit. Auf das Leica-Branding und auf die Summarit-Linsen müssen Nutzer des Honor-Smartphones allerdings ebenso verzichten wie auf den optischen Bildstabilisator (OIS). Im Honor 9 arbeitet stattdessen nur eine elektrische Bildstabilisierung. Zudem gibt es einen Phase-Detection-Autofokus und einen Dual-LED-Blitz. Dual-Kamera des Honor 9 Hinten finden sich wiederum zwei Linsen
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Der Hauptsensor ist der monochrome Sensor, der Bilder mit bis zu 20 Megapixel im 4:3-Format aufnimmt. Der Farbsensor bietet hingegen 12 Megapixel. Beide Sensoren verfügen über eine eher kleine f/2.2-Blende, deren Lichtdurchlass bei schwachen Lichtverhältnissen nicht immer für eine genügend starke Aufhellung ausreicht. Aus diesem Grund wirken im Dunkeln aufgenommene Aufnahmen körnig und wenig detailreich. Es zeigt sich ein gelber Schleier, der sich über die gesamte Aufnahme legt. Farben lassen sich immerhin aber klar voneinander unterscheiden, auch wenn die Farbräume bei den gelblichen Tönen verlaufen.

Ein grau-gelber Schleier zeigt sich auch bei den Bildern, die bei Kunstlicht mit Blitz aufgenommen wurden, auch wenn diese Aufnahmen deutlich klarer und kontrastreicher wirken. Vor allem bei dunklen Tönen kommen Details aber nicht zur Zufriedenheit zur Geltung. Das wird besonders bei den dunklen Blütenblättern deutlich.

Die zwei Linsen der Dual-Kamera erfassen das Objekt, wobei die beiden Aufnahmen in einem weiteren Schritt zu einem Bild zusammengefasst werden. So lassen sich Fotos mit mehr Tiefenschärfe und nachträglich veränderbarem Fokus aufnehmen. Durch den zweifachen Hybrid-Zoom ist es möglich, näher an das Bildobjekt heranzuzoomen, ohne dabei Qualitätsverluste zu erhalten. Selbst Nahaufnahmen, die an den Makro-Bereich heranreichen, sind somit möglich. Die Frontkamera des Honor 9 Die Frontkamera des Honor 9
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Die Kamera-App des Honor 9 ist schnell einsatzbereit und lässt sich aufgrund ihres übersichtlichen Aufbaus gut bedienen. Die Dual-Kamera fokussiert zügig und löst ebenso schnell aus. Nutzer können sowohl bei Foto- als auch Video-Aufnahmen relevante Einstellungen wie den ISO, die Belichtungszeit und den Weißabgleich dank Profi-Modus selbst vornehmen. Alternativ steht auch ein Automatik-Modus zur Verfügung.

Das Honor 9 verfügt über zahlreiche weitere Modi wie Nachtaufnahme, Lichtmalerei und Panorama. Aber auch zwei Modi, die beim Huawei P10 nicht zu finden sind, gehören zur Ausstattung des Honor 9. Dabei handelt es sich um das 3D-Panorama sowie um den 3D-Creator. Mit 3D-Panorama lassen sich Gegenstände aufnehmen, die nach der Bearbeitung mittels dem sogenannten Fyuse-Programm als 3D-Bild dargestellt werden. Ähnlich arbeitet der Modus 3D-Creator, allerdings wird hier ein Gesicht aus verschiedenen Winkeln aufgenommen, aus dem im Anschluss ein Avatar erstellt wird.

Mit dem Honor 9 lassen sich Videos auf Wunsch in 4K und im 16:9-Format aufnehmen. Die dazugehörige Tonaufnahme gelang in unserem Test recht gut. Sprache wurde sauber und verständlich aufgenommen, Umgebungsgeräusche konnten aber nicht vollständig gefiltert werden.

Für Selfie-Aufnahmen gibt es eine 8-Megapixel-Kamera, bei der der sogenannte Display-Blitz für die Aufhellung sorgt. Einen Front-LED-Blitz bietet das Honor 9 hingegen nicht. Videoaufnahmen sind mit der vorderen Kamera maximal in Full HD möglich. Bei heller Umgebung gelingen Selfie-Aufnahmen recht gut. Die Fotos wirken detailreich, kontraststark und Farben werden natürlich wiedergegeben. Ist es dunkel, zieht die Kamera den Display-Blitz zur Beleuchtung heran. Durch den frontalen Lichteinfall zeigt sich ein Lichtkranz um das Gesicht und es kommt zu scharfen Abstufungen beim Übergang zum unbeleuchteten Hintergrund. Wir hatten zudem große Schwierigkeiten, eine scharfe, verhältnismäßig unverwackelte Aufnahme im Dunkeln zu erhalten.

Honor 9: Insgesamt gut, doch mit überraschenden Schwächen

Das Honor 9 bietet viel Ausstattung zum bezahlbaren Preis. Sowohl das moderne Design als auch die hervorragende Verarbeitung gefallen. Für Abzüge sorgt jedoch die sehr glatte, schmutzanfällige Oberfläche. Die Prozessor-Leistung liegt auf oberstem Niveau. Sowohl bei der Grafik-Performance als auch im alltäglichen Betrieb zeigt das Honor 9 nur wenige Schwächen. Extras wie der Infrarotsensor und die Dual-SIM-Fähigkeit gefallen und auch bei der Telefonie schneidet das Honor 9 gut ab.

Die Kamera konnte allerdings nicht ganz überzeugen. Vor allem bei Aufnahmen im Dunkeln zeigen sich Schwächen. Aufgrund der guten technischen Basis und den umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten haben wir hier mehr erwartet. Enttäuscht hat zudem die Akkulaufzeit, die zwar auf mittlerem Niveau liegt, aber deutlich hinter der des nahezu identisch ausgestatteten Huawei P10 zurückfällt.


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Gesamtwertung von teltarif.de
Honor 9

PRO
  • Leistungsstarker Prozessor
  • Hohe Speicherkapazität
  • Infrarotsensor
  • Dual-SIM
CONTRA
  • Nur mäßige Akku-Leistung
  • Unnötige Apps installiert
  • Enttäuschende Kamera-Leistung bei wenig Licht
Testzeitpunkt:
07/2017
Honor 9
Testurteil
gut (1,8)

Einzelwertung Honor 9

9
Gesamtwertung
gut (1,8)
85 %
  • Gehäuse / Verarbeitung 9/10
    • Material 10/10
    • Haptik 8/10
    • Verarbeitung Gehäuse 10/10
  • Display 9/10
    • Touchscreen 10/10
    • Helligkeit 9/10
    • Pixeldichte 6/10
    • Blickwinkelstabilität 8/10
    • Farbechtheit (DeltaE) 9/10
    • Kontrast 8/10
  • Leistung 9/10
    • RAM 8/10
    • Benchmark 3DMark 9/10
    • Benchmark Geekbench 10/10
    • Benchmark Geekbench Single -
    • Benchmark Geekbench Multi -
    • Benchmark Browsertest 10/10
    • Benchmark Antutu -
  • Software 9/10
    • Aktualität 10/10
    • Vorinstallierte Apps 7/10
  • Internet 10/10
    • WLAN 10/10
    • LTE 10/10
    • LTE Geschwindigkeit 10/10
    • 3G 10/10
    • 5G -
    • Empfangsqualität 9/10
    • Dual-SIM -
  • Telefonie 9/10
    • Sprachqualität 9/10
    • Lautstärke 9/10
    • Lautsprecher (Freisprechen) 8/10
  • Schnittstellen / Sensoren 9/10
    • USB-Standard 9/10
    • NFC 10/10
    • Navigation 10/10
    • Bluetooth 9/10
    • Kopfhörerbuchse 10/10
    • Video-Out 10/10
    • Fingerabdruckscanner 10/10
    • Iris-Scanner 0/10
    • Gesichtserkennung -
  • Speicher 7/10
    • Größe 8/10
    • SD-Slot vorhanden 5/10
  • Akku 7/10
    • Laufzeit (Benchmark) 7/10
    • Wechselbar 0/10
    • Induktion 0/10
    • Schnellladen 10/10
  • Kamera 6/10
    • Hauptkamera
    • Bildqualität hell 8/10
    • Bildqualität dunkel 5/10
    • Bildstabilisator 5/10
    • Blende 0/10
    • Frontkamera
    • Bildqualität hell 8/10
    • Bildqualität dunkel 3/10
    • Kameraanzahl -
    • Video 9/10
    • Handling 7/10
  • Bonus 3
    • App-Klonung, Dual-SIM, Infrarot-Sensor
alles ausklappen
Gesamtwertung 85 %
gut (1,8)

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