Themenspezial: Verbraucher & Service Abgezockt

Wucher-Gebühren: Manche Hotelschnäppchen sind Abzocke

Vor Kosten, die einem bei Reise­buchungen im Netz unter­geju­belt werden, muss man immer auf der Hut sein. Aktuell lauert bei Hotel­ange­boten eine große Gefahr durch versteckte "Service"-Pauschalen.
Von dpa /

Wer bei der Inter­net­suche nach einem bestimmten Hotel auf einen hoch­attrak­tiven Zimmer­preis stößt, sollte besser einen Bogen um das Angebot machen. Insbe­son­dere wenn die Preise der bekannten Buchungs­platt­formen für das gesuchte Hotel weit über diesem Angebot liegen. Dazu rät das Euro­päi­sche Verbrau­cher­zen­trum Deutsch­land (EVZ). Vorsicht bei unseriösen Hotelbuchungen (Symbolbild) Vorsicht bei unseriösen Hotelbuchungen (Symbolbild)
Bild: picture alliance / Rolf Vennenbernd/dpa
Denn hinter einem solchen Angebot würden sich meist unse­riöse Reise­agen­turen verbergen, die Verbrau­che­rinnen und Verbrau­cher abzo­cken: Auf den ursprüng­lich attrak­tiven Preis werde eine "Service-Gebühr" aufge­schlagen, die zwischen 50 und 100 Prozent des Zimmer­preises beträgt.

Das Problem: Diese "Gebühr" ist während der Buchung nicht erkennbar. Man erfährt davon erst nach Eingabe der Kredit­kar­ten­daten und Erhalt der Rech­nung, warnt das EVZ.

Diese Vorge­hens­weise ist nach EU-Recht zwar unzu­lässig. Aber hätten die Agen­turen ihren Sitz außer­halb der Euro­päi­schen Union, sei es schwierig, dagegen vorzu­gehen und das Geld zurück­zuer­halten, so die Verbrau­cher­schützer. Man könne aber immer versu­chen, sich sein per Kredit­karte gezahltes Geld zurück­buchen zu lassen (Char­geback).

Diese Tipps zur Hotel­buchung im Netz gibt das EVZ

  • Gibt man das gesuchte Hotel in eine Such­maschine ein, sollte man vor bezahlten Werbe­anzeigen oben in der Tref­fer­liste auf der Hut sein. Diese sehen auf den ersten Blick oft aus wie der direkte Link zur Webseite des gesuchten Hauses.
  • In der Regel seien solche Anzeigen zwar mit "gespon­sert" oder "Ad" gekenn­zeichnet. Die Verbrau­cher­schützer raten aber zum Einsatz eines Werbe­blo­ckers (Browser-Erwei­terung), um solcher Werbung möglichst ganz zu entgehen.
  • Vor einer Suche Cookies und Brow­ser­ver­lauf löschen. Sonst erhält man auch Werbung und Vorschläge für Hotels aufgrund der bishe­rigen Such­anfragen.
  • Oder: Einfach im Privat-Modus des Brow­sers surfen. Hier spei­chert der Browser keine aufge­rufenen Inter­net­seiten. Cookies werden gelöscht.
  • Preis bei Vergleichs­por­talen sowie Buchungs­platt­formen checken und auch mit einem etwa­igen Direkt­angebot auf der Seite des jewei­ligen Hotels abglei­chen.
  • Grund­sätz­lich besser bei Ihnen bekannten Anbie­tern buchen, denen Sie vertrauen.
  • Immer kritisch prüfen, was im Preis inbe­griffen ist und was nicht. Und vor Abschluss der Buchung den Endpreis prüfen: Im letzten Schritt können Gebühren hinzu­gefügt werden, mit denen Sie nicht rechnen und die leicht über­sehen werden.
  • Bezahlen Sie idea­ler­weise vor Ort. Ist dies nicht möglich, wählen Sie die Kredit­karte als Zahlungs­mittel.

Nur ein paar Klicks bis zur Buchung: Portale im Internet machen die Urlaubspla­nung leicht. Nur, wer führt die Reise am Ende durch? Meist ist man mit einem einzelnen Gesamt­anbieter besser dran.

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