Sicherheit

Sicherheitslücke bei HTC-Smartphones: Hersteller plant Patch

Nach Hersteller-Angaben wurden bislang keine Kunden geschädigt
Von / dpa

Sicherheitslücke bei HTC-Handys Sicherheitslücke bei HTC-Handys
Foto: HTC
Mit einem Software-Update will der taiwanische Smartphone-Hersteller HTC ein Sicherheitsproblem bei aktuellen Geräte-Modellen beheben. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, diesem nachzugehen", sagte Deutschland-Geschäftsführer André Lönne heute der Nachrichtenagentur dpa. Sobald die Ergebnisse der noch andauernden Prüfung auf dem Tisch seien, werde ein Security-Update bereitgestellt und nach erforderlichen Tests in Zusammenarbeit mit Mobilfunk-Netzbetreibern den betroffenen Kunden angeboten.

HTC Evo 3D

Sicherheitslücke bei HTC-Handys Sicherheitslücke bei HTC-Handys
Foto: HTC
Nach Informationen des Internet-Portals Android Police ermöglicht eine einfache Code-Anweisung in einer Android-App den Zugang zu einer Protokolldatei mit umfangreichen Nutzerdaten, darunter E-Mail-Adressen, Ortsangaben, Telefon-Kontakte und SMS-Verbindungsdaten. "Das ist so, als ob man die Schlüssel unter die Fußmatte legt und dann erwartet, dass ein Finder die Haustür nicht aufschließt", heißt es bei Android Police. Von dem Problem betroffen sind demnach unter anderem die Modelle EVO 3D, EVO 4G und Thunderbolt.

Sense-Anwendung sammelt Daten

Konkret geht es um die Anwendung htcloggers.apk, die auf den neueren Handys von HTC, die auf dem von Google initiierten Android-Betriebssystem basieren, im Rahmen der Sense-Benutzeroberfläche vorinstalliert ist. Zur Sense-Oberfläche gehören auch eigene Applikationen, mit denen der Handy-Hersteller die Firmware erweitert. Die HTC-Handys mit dem Betriebssystem Windows Phone sind von der Sicherheitslücke dagegen nicht betroffen.

Zwar kann der Nutzer festlegen, dass htcloggers.apk keine Daten verschickt. Gesammelt und auf dem Smartphone gespeichert werden diese aber dennoch. Löschen lässt sich die Anwendung auf normalem Weg nicht. Einzig Nutzer, die sich auf ihrem Smartphone Root-Rechte verschafft haben, können die App von ihrem Handy entfernen - doch genau diese Variante wird von HTC bei neueren Android-Geräten erschwert, da diese mit einem gesperrten Bootloader ausgeliefert werden. Dieser muss zuerst entsperrt werden, um den Root-Zugriff zu ermöglichen. Zudem verlieren Nutzer, die ihr Smartphone rooten, die Garantie-Ansprüche.

HTC: "Bislang sind offenbar keine Kunden geschädigt worden"

HTC räumte in einer Mitteilung für das Technik-Blog Engadget ein, dass eine Sicherheitslücke besteht, "die möglicherweise von einer bösartigen, von Dritten entwickelten Anwendung ausgenutzt werden könnte". Bislang gebe es aber keine Informationen, dass Kunden geschädigt worden seien. Abzuwarten bleibt, wie schnell das Software-Update in der Praxis zur Verfügung steht. Oft vergehen einige Wochen, bis die Mobilfunk-Netzbetreiber eine entsprechende Freigabe erteilen.

Sobald der Patch für das eigene Handy verfügbar ist, erhalten die Nutzer einen Hinweis auf dem Display. Die Installation kann dann direkt über den am Smartphone verfügbaren Internet-Zugang vorgenommen werden. Eine PC-Verbindung ist nicht erforderlich.

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