Windows-Mobile-Handy

HTC Touch2: Windows-Mobile-Handy im Test

TouchFLO-Oberfläche und Windows Mobile 6.5 beißen sich
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Das Touch2 kann bei Anschluss an einen PC als Modem genutzt werden. Die Synchronisation des HTC-Smartphones mit einem PC oder Notebook mit Windows XP gestaltet sich für den einfachen Anwender etwas schwierig, da zunächst eine entsprechende Software aus dem Internet heruntergeladen werden muss, sonst ist keine Synchronisation möglich. Während die Software für das Windows Mobile-Gerätecenter unter Windows 7 schnell und automatisch gesucht, danach installiert und übersichtlich angezeigt wird. Dort hat der Nutzer Zugriff auf alle seine Dateien, Programme und Dienste. Windows-Mobile-Gerätecenter Windows-Mobile-Gerätecenter
Screenshot: teltarif.de

E-Mails und SMS lassen sich mit dem Finger oder dem Stift schreiben. Aber auch hier ist der Einsatz des beigefügten Stiftes für eine schnelle und einfache Bedienung unabdingbar, sonst entstehen schnell nervige Tippfehler bei der Eingabe über die virtuelle QWERTZ-Tastatur. Die Qualität beim Telefonieren ist gut, die Stimme des Gesprächspartners wird klar und ohne störenden Nebengeräusche wiedergegeben. Dem HTC Touch2 dient ein Li-Ionen-Akku mit 1 100 mAh als Energiequelle. Der Hersteller verspricht eine Gesprächszeit bei UMTS von bis zu 6,2 Stunden oder 500 Stunden bei Standby. Doch in der Praxis reichten schon kurze Gespräche aus, um den Akku enorm zu schwächen. Mit den Programmen Office Mobile und Adobe Reader LE lassen sich problemlos die entsprechenden Dateien anzeigen.

HTC Touch2

Die 3,2-Megapixel-Kamera ist ein nettes Feature, doch wer hier auf durchgängig brauchbare Aufnahmen hofft, täuscht sich. Schon schummerige Lichtverhältnisse verschlechtern die Qualität der Bilder deutlich, zudem wurde auf ein unterstützendes Blitzlicht und einen Autofokus verzichtet. Wenigstens funktionierte der automatische Weißabgleich problemlos - während die Aufnahmen bei genügend Licht und mit der Sonne im Rücken nette Bilder liefern können. Die Kamera kann auch Videos aufzeichen. Die Aufnahmen waren jedoch nur mäßig, für ein nicht auf Multimedia ausgelegtes Handy aber ausreichend. Das Anschauen von Videos auf dem Smartphone macht bei einer Auflösung von gerade mal 352 mal 288 Pixel aber wenig Spaß. Die Filme werden in den Formaten 3GPP, H.263 und MPEG4 aufgenommen und wiedergegeben.

Fazit: Schwächen übertrumpfen die eigentlichen Stärken

Die Bedienung des HTC Touch2 erhält durch die TouchFlo-Oberfläche einen echten Mehrwert. Allerdings ist auch durch Windows Mobile die Navigation generell schleppend und der Touchscreen reagiert langsam auf Eingaben. Zudem bauen sich einzelne kleine Anwendungen und insbesondere Internetseiten noch zu langsam auf und bleiben schon mal hängen. Auch der Akku muss vergleichsweise oft aufgeladen werden und die Kamera ist für ein Multimediagerät unterdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorgänger kann das mobile Endgerät allerdings mit einem größeren Speicher und einem leistungsstärkeren Prozessor punkten. Allerdings ist der Preis recht hoch angesetzt, schließlich erhält man das HTC Tattoo mit Android-Betriebssystem, einem flüssig bedienbaren Touchscreen und einem Lagensensor ab 245 Euro im herkömmlichen Handel. Die Kamera ist bei beiden HTC-Smartphones ein größerer Schwachpunkt.

Das Touch2 kann als Business-Handy für Einsteiger gehandelt werden: Ein Office-Paket steht dem zukünftigen Nutzer schon fertig installiert zur Verfügung. Wer sich für das HTC Touch2 entscheidet, erhält ein mit Multimedia-Anwendungen bestücktes Windows-Smartphone, leider überwiegen die Schwächen, gerade in Punkto Steuerung, die auf Dauer anstrengend wird. Für die Bedienung via Finger wäre ein größerer TFT-Touchscreen wünschenswert gewesen.

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