Handy-Test

HTC Tattoo: Das Android-Smartphone im Test

Touchscreen-Handy ist zurzeit das günstigste Android-Smartphone
Von Björn Brodersen

Mit einem Verkaufspreis im freien Handel ab rund 245 Euro ohne Vertrag ist das HTC Tattoo zurzeit mit das günstigste Android-Smartphone auf dem deutschen Handy-Markt. Selbst für ältere Geräte wie das T-Mobile G1 und das von Vodafone vermarktete HTC Magic oder das später herausgekommene T-Mobile Pulse müssen die Käufer derzeit mehr zahlen als für das HTC Tattoo. Wie das HTC Tattoo im Leistungsvergleich mit den anderen Android-Smartphones abschneidet, erfahren Sie in unserem Test-Bericht.

Wie ein Handschmeichler

HTC Tattoo

HTC Tattoo HTC Tattoo
Foto: teltarif.de
Wie das HTC Tattoo zu seinem Namen gekommen ist, ist schnell erklärt: HTC bietet auf der Website unter www.tattoomyhtc.com [Link entfernt] Besitzern des Smartphones an, Wechselcover zu kaufen oder eigene Designs für Front- und Rückseite des Handys verwirklichen zu lassen. Im sogenannten "Tattoo-Studio" können die Handy-Nutzer das Gehäuse mit vorgegebenen oder eigenen Bildern, Symbolen oder Texten verzieren und sich die neu designte Front- und Rückschale für 14,99 Euro plus Versandkosten zusenden lassen. Diese Spielerei mit den wechselbaren Covers kennen wir schon vom Samsung Corby S3650, das gleich mit einem dreiteiligen Set ausgeliefert wird.

Ob verziert oder nicht: Wer das Handy im Barrenformat mit seinen abgerundeten Kunststoff-Kanten in die Hand nimmt, dem fällt der Vergleich zu einem Handschmeichler ein. Das HTC Tattoo ist wie aus einem Guss gebaut und macht mit Maßen von 106 mal 55,2 mal 14 Millimetern und einem Gewicht von 113 Gramm einen kompakten Eindruck. Lediglich die Bedientasten unterhalb des Touchscreens heben sich ein wenig vom Außenmantel ab. Die Tasten zeichnen sich durch einen klaren Druckpunkt aus.

Synchronisation über Google-Server oder via HTC Sync mit dem PC

HTC Tattoo HTC Tattoo
Foto: teltarif.de
Das HTC Tattoo läuft unter dem Betriebssystem Android 1.6 (Cupcake) und hat natürlich Google-Dienste wie Google Mail, Google Kontakte, Google Kalender, Google Maps und Google Talk schon an Bord. E-Mails, Kontakte und Kalender synchronisieren sich automatisch über das Mobilfunknetz mit dem Google-Server. Das bedeutet aber auch: Das Handy muss ständig mit dem Internet verbunden sein, und der Nutzer benötigt dafür einen geeigneten Tarif für Datenübertragungen per GPRS oder UMTS. Voraussetzung dafür ist ein Google-Konto und die Eingabe der Kennung auf dem Handy, das Smartphone lässt sich allerdings auch ohne eine Anmeldung für Google-Dienste nutzen.

Auch ein Datenabgleich zwischen Handy und Outlook-Daten auf dem PC ist - so wie beispielsweise beim HTC Hero - dank auf dem Handy mitgelieferter HTC-Sync-Software beim HTC Tattoo möglich - das funktioniert aber nicht bei allen Android-Smartphones. Auf PCs mit Windows Vista oder Windows 7 wird das per Mini-USB-Kabel verbundene Smartphone ohne eine Installation zusätzlicher Software gleich erkannt und als Laufwerk im Windows Explorer angezeigt. Neben dem mobilen E-Mail-Abruf per POP3 oder IMAP im Push-Verfahren) unterstützt das Android-Handy auch Microsoft Exchange ActiveSync. Allerdings verfügt das HTC Tattoo im Auslieferungszustand über kein Programm, das Office-Dateien anzeigt. Dieses muss der Nutzer sich bei Bedarf aus dem AppStore Android Market herunterladen.

Über dem Betriebssystem liegt beim HTC Tattoo die Nutzeroberfläche Sense, so wie beispielsweise auch beim HTC Hero oder dem ebenfalls von uns getesteten HTC Touch Pro2. So stehen dem Nutzer sieben Homescreens, zwischen denen er per Fingerwischen auf dem Touchscreen seitlich scrollen kann, mit einer größeren Anzahl an Widgets sowie verschiedene, thematisch fokussierte Szenen (zum Beispiel für "Freizeit", "Arbeit", "Spielen" oder "Reisen") zur Auswahl. Dank Sense-Oberfläche werden auch sämtliche Kommunikationsvorgänge zu den einzelnen Kontakten in einer Liste angezeigt. Auch Verknüpfungen und Widgets für die Nutzung sozialer Netzwerke sind integriert. Im Auge behalten sollte der Nutzer die obere Status-Leiste, in der Android aktuelle Hinweise versteckt. HTC Tattoo HTC Tattoo
Foto: teltarif.de

Angetrieben wird das Android-Smartphone von einem Qualcomm-Prozessor MSM7225 mit einem 528-MHz-Takt und 512 MB ROM sowie 256 MB RAM. Anwendungen öffnen sich ausreichend zügig, quälend langsam erfolgt allerdings das Booten des Smartphones.

Display: Schärfe und Kontrast könnten besser sein

Der TFT-LCD-Touchscreen des HTC Tattoo misst 7,1 Zentimeter in der Diagonale, löst dabei 240 mal 320 Pixel auf und stellt nur 65 536 Farben dar. Das Display ist ausreichend hell und farbstark, angenehmer für die Augen wären jedoch ein stärkerer Kontrast und eine größere Schärfe der Anzeige. Mit einem AMOLED-Display eines Omnia-Smartphones von Samsung kommt der Bildschirm des HTC Tattoo lange nicht heran.

Bei Finger-Eingaben reagiert der resistive Touchscreen zuverlässig auch bei leichtem Druck, beim Scrollen per Wischbewegung funktioniert das weniger selbstverständlich. Multitouch wie das Apple iPhone unterstützt das Tatto nicht, kinetisches Scrollen funktioniert in der Regel fast flüssig und lässt sich gut kontrollieren - nur kleiner "Haker" treten ab und zu auf. Der eingebaute Bewegungssensor sorgt dafür, dass die Anzeige in Anwendungen wie Messaging (SMS und E-Mail), dem Browser und Google Maps je nach Ausrichtung des Handys mit einer kurzen Verzögerung ins Hoch- oder Querformt kippt.

Auf der folgenden Seite erfahren Sie mehr über die Multimedia-Funktionen des HTC Tattoo und die mobile Internet-Nutzung mit dem Smartphone.

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