Fünf-Jahres-Plan

Smartphone-Markt: Huawei will Marktführer werden

Huawei will binnen fünf Jahren an die Weltspitze im Smartphone-Markt - derzeit liegen die Chinesen noch hinter Samsung und Apple.
Von Marie-Anne Winter

Richard Yu, CEO von Huawei auf dem Mobile World Congress 2015 Richard Yu, CEO von Huawei auf dem Mobile World Congress 2015
Bild: dpa
Huawei schickt sich an, den bisherigen Marktführern im Smartphone-Markt ihre Krone streitig zu machen: Wie Smartphone-Chef Richard Yu in einem Gespräch mit der Welt erklärte, will er den chinesischen Konzern binnen fünf Jahren an die Spitzenposition unter den Smartphone-Herstellern führen. "In ein bis zwei Jahren werden wir Apple Richard Yu, CEO von Huawei auf dem Mobile World Congress 2015 Richard Yu, CEO von Huawei auf dem Mobile World Congress 2015
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überholt haben und an zweiter Stelle stehen. In fünf Jahren - das ist mein Ziel - wollen wir auch an Samsung vorbeiziehen", sagte der Manager gegenüber der Tageszeitung. Und er bekräftigte: "Wir geben sehr viel Geld für Forschung und Entwicklung aus."

Huawei und Apple profitieren vom Note-7-Debakel

Huawei profitiert derzeit natürlich - genau wie Konkurrent Apple - auch von Samsungs Debakel mit dem Rückruf seines Phablets Galaxy Note 7, das wegen Akku-Problemen aus dem Verkehr gezogen werden musste. Nach kürzlich veröffentlichten Berechnungen der Marktforscher von Canalys kam Huawei im dritten Quartal in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika auf ein Plus von 70 Prozent. Die Chinesen liegen inzwischen auf dem dritten Platz nach Apple und Samsung - und der Abstand zu Apple beträgt je nach Statistik nur noch wenige Prozent. In China spiele Samsung laut Yu gerade im Segment für hochpreisige Smartphones ohnehin kaum noch eine Rolle, hier dominieren längst Huawei und Apple.

Sicherheit muss vorgehen

Auf die Frage, was Huawei tun würde, damit so etwas wie mit dem Galaxy Note 7 nicht mehr passieren könne, antwortete Yu, dass unbedingt die Sicherheit im Vordergrund stehen müsse. Huawei teste neue Geräte sehr intensiv - neue Akkus würden über ein Jahr lang getestet. Wenn man diesen Zeitraum verkürze, könne es sein, dass man nicht alle möglichen Probleme finde - und das sei gefährlich. Das betreffe aber nicht nur den Akku, auch das Design und der Produktionsprozess müssten genau untersucht werden.

Insgesamt seien die Chinesen aber, was neue Entwicklungen bei Endgeräten angeht, risikofreudiger und probierten gern neue Dinge aus, während die Verbraucher in Europa eher konservativ seien. Deshalb sei es einfacher, in China zu wachsen. Der Huawei-Chef bekräftigte auch, im kompletten Bereich smarter Geräte mitmischen zu wollen - so seien auch neue Wearables, Lösungen für mobile Daten im Auto oder Notebooks von Huawei denkbar.

Vor wenigen Tagen stellten die Chinesen mit dem Huawei Mate 9 ihr neues Flaggschiff vor. Wir waren in München dabei und konnten uns einen ersten Eindruck von dem Phablet mit dem extra großen Display machen: Das Huawei Mate 9 in Bildern.

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