iOS 14.5: Finale Version auf dem iPhone ausprobiert
Seit wenigen Tagen sind die neuen Betriebssystem-Versionen für nahezu alle Geräte von Apple verfügbar. Der seit Februar laufenden Beta-Test ist damit beendet. Wir haben in den vergangenen Tagen iOS 14.5 auf dem iPhone 12 Pro Max, iPadOS 14.5 auf dem iPad Pro 10.5, watchOS 7.4 auf der Apple Watch Series 3 und macOS 11.3 auf dem MacBook Pro 2019 ausprobiert.
Ganz neu sind die Eindrücke nicht, denn zumindest iOS 14.5 und watchOS 7.4 begleiten wir bereits seit der ersten Beta-Version. Die wichtigste neue Funktion ist das Entsperren eines iPhone mit Face ID über die Apple Watch, wenn eine Corona-Schutzmaske getragen wird. Das klappte mit der von uns verwendeten Konfiguration schon während der Beta-Phase recht gut, wenn auch nicht hundertprozentig zuverlässig.
Apple Watch signalisiert iPhone-Freischaltung
iOS 14.5 ausprobiert
Foto: teltarif.de
Kaum ist das Display des Smartphones eingeschaltet, signalisiert die Apple Watch (die getragen werden und entsperrt sein muss) über ein haptisches Feedback, dass das Handy über die Uhr entsperrt wurde. Das wird auch auf dem Apple-Watch-Display angezeigt. Wurde das iPhone versehentlich oder gar von einer fremden Person entsperrt, so genügt ein Antippen des Apple-Watch-Displays, um das Handy wieder zu sperren.
Entsperrt wird nur das iPhone selbst. Für Apple Pay oder auch für Apps, die normalerweise mit Face ID geöffnet werden, muss dann doch wieder die PIN-Eingabe genutzt werden. Das ist unpraktisch, aus Sicherheitsgründen aber wohl nicht anders machbar. Ideal wäre ein iPhone, das neben der Gesichtserkennung auch wieder einen Fingerabdrucksensor an Bord hat. Das könnte beim iPhone 12S oder iPhone 13 der Fall sein. Die neuen Geräte werden für September erwartet.
iPhone-Entsperrung nicht immer zuverlässig
In unserem Fall klappt das Entsperren des iPhone über die Apple Watch zu 99 Prozent. Andere Nutzer berichten von deutlich schlechteren Ergebnissen. Wo das Problem liegt, ist unklar. Im Laufe der Beta-Phase hat sich aber herausgestellt, dass es ratsam ist, nach dem Einschalten des iPhone-Displays auch wirklich zu warten, bis das haptische Feedback der Apple Watch die Freischaltung des Telefons signalisiert.
Versucht man zu früh, auf den Startbildschirm des iPhone zuzugreifen, so "verhakt" sich die Software meistens, sodass es auch im zweiten oder dritten Anlauf oft nicht funktioniert. In diesem Fall hilft dann nur die PIN-Eingabe, die auch bisher schon beim Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung obligatorisch war.
Akku-Probleme bei iPad und Apple Watch
Seit der Installation der Apple-Updates gibt es auch eine Schattenseite. Während die Akkulaufzeit des iPhone 12 Pro Max unverändert ist, müssen das iPad Pro 10.5 und die Apple Watch Series 3 deutlich früher als bisher mit dem Ladekabel verbunden werden. Zugegeben: Das sind beides nicht ganz aktuelle Geräte. Dennoch ist diese Erfahrung unschön und es bleibt zu hoffen, dass Apple mit einem Bugfix-Update nachbessert.
Kurios ist, dass die noch ältere Apple Watch Series 2 (für die watchOS 6.3 als letzte Firmware-Version verfügbar ist) nun deutlich länger auf einer Akkuladung durchhält als die Apple Watch Series 3. Man kommt noch gut über den Tag. Ein ganzes Wochenende ohne zwischenzeitliches Nachladen des Akkus ist aber undenkbar. Dieser Effekt trat zu Beginn der Beta-Phase noch nicht auf und hatte sich irgendwann im März eingeschlichen. Unverständlich, dass Apple hier vor der Veröffentlichung der finalen Version von watchOS 7.4 nicht nachgebessert hat.
iOS 14.5 soll eigentlich Akku-Probleme lösen
iPhone über die Apple Watch entsperrt
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Während wir im Test zumindest bei iPad und Apple Watch schlechtere Akkulaufzeiten beklagen mussten, soll iOS 14.5 in einigen Fällen sogar bisherige Akku-Probleme lösen. Das betrifft allerdings nur die iPhone-11-Reihe. Ein Smartphone der Serie aus dem Jahr 2019 hatten wir für den Test nicht zur Verfügung, sodass wir nicht sagen können, ob das tatsächlich gelungen ist.
Konkret geht es um eine Neukalibrierung des Akkus. In einigen Fällen wurde die Leistungsfähigkeit eines iPhone-11-Akkus softwareseitig falsch eingestuft. Das hatte zur Folge, dass der Akku nicht mehr die höchstmögliche Leistung abgab, obwohl der von der Hardware her dazu noch in der Lage wäre. Diesen Fehler hat Apple mit dem Firmware-Update korrigiert. Sollte die Neukalibrierung nicht funktionieren, muss der Akku ausgetauscht werden.
iPhone 12 bekommt 5G mit Dual-SIM
iPhone 12, iPhone 12 Mini und iPhone 12 Pro (Max) sind die ersten Smartphones von Apple, die den neuen Mobilfunkstandard 5G unterstützen. Zum Verkaufsstart im Herbst 2020 klappte das allerdings nur im Single-SIM-Modus. Dabei spielte es keine Rolle, ob eine Nano-SIM oder die eSIM verwendet wurde. Sobald beide SIMs aktiv waren, wurden die 5G-Punkte im iPhone-Menü "ausgegraut" und es war der Hinweis zu lesen, dass 5G im Dual-SIM-Modus nicht verfügbar sei.
Nun ist 5G auch im Dual-SIM-Modus nutzbar. Interessant im Test mit dem iPhone 12 Pro Max war die Feststellung, dass die 5G-Verbindung im Vodafone-Netz etwas schneller als im Telekom-Netz aufgebaut wird, sobald man sich in einer Region aufhält, in der der neue Netzstandard verfügbar ist. Das dürfte aber eher ein Effekt sein, der auf die Konfiguration in den Mobilfunknetzen zurückzuführen ist.
Siri gibt es jetzt auch als Mann
Die Sprachassistentin Siri begleitet iPhone-Besitzer nun schon seit mehreren Jahren. Bislang stand nur eine weibliche Stimme zur Verfügung. Jetzt gibt es auch eine männliche Siri. Bei unserem Testgerät war die als "Stimme 2" im Menü gelistete Frauenstimme weiter voreingestellt. Bei neuen Geräten, bei denen kein Backup einer früheren iPhone-Konfiguration eingespielt wird, fragt Apple wohl im Rahmen der Ersteinrichtung nach, welche Stimme es sein soll.
Verbesserungen bringt iOS 14.5 auch für den Datenschutz mit sich. Apps müssen jetzt beim Nutzer "nachfragen", ob sie Daten und Aktivitäten tracken dürfen. Die einmal getroffenen Einstellungen können später wieder angepasst werden. Dazu steht der neue Punkt "Tracking" im Menü Einstellungen - Datenschutz zur Verfügung.
Mac-Probleme unter Big Sur
5G im Dual-SIM-Modus
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Beim MacBook Pro fällt unter macOS Big Sur generell auf, dass die Sidecar-Funktion nicht mehr so reibungslos funktioniert wie zuvor. Oft kommt es zu Problemen, wenn der Mauszeiger zum als Zweitdisplay genutzten iPad bewegt wird. Hebt man die Sidecar-Verbindung wieder auf, so sind Darstellungsfehler auf dem MacBook keine Seltenheit. Oft "verschwinden" Menüpunkte aus dem auf dem Bildschirm sichtbaren Bereich, sodass der Rechner neu gestartet werden muss, wenn er wieder verwendet werden soll.
Caschys Blog berichtet über einen weiteren Effekt speziell unter macOS 11.3. Demnach kommt es zu Verbindungsproblemen auf den an einer AVM FRITZ!Box verwendeten Netzwerkspeicher, sofern der Zugriff über das SMB-Protokoll erfolgen soll. Eine Lösung gibt es bislang nicht. Als Workaround kann ein FTP-Client genutzt werden. Als weitere Alternative kommt der webbasierte Zugang in Betracht.
Viele neue Funktionen - aber auch Probleme
Die Software-Updates von Apple bringen zahlreiche neue Features mit sich. Vor allem das Entsperren des iPhone über die Apple Watch, wenn eine Corona-Schutzmaske getragen wird, ist in Zeiten der Pandemie eine deutliche Verbesserung. Allerdings leistet sich Apple auch Fehler. So ist es nicht nachvollziehbar, warum sich die Akkulaufzeit der Apple Watch deutlich reduziert hat. An der iPhone-Entsperrfunktion liegt es nicht, denn das Akkuproblem hatte sich erst im Laufe der Beta-Phase eingestellt.
Zugriffsprobleme auf Netzwerkspeicher sind bei einem Arbeitsgerät wie dem Mac, der schließlich auch nicht gerade zum Schnäppchenpreis zu haben ist, nicht akzeptabel. Während Apple die Softwarefehler, die wir bei iOS 13 über viele Monate beobachtet haben, für das iPhone mittlerweile im Griff hat, kann man das für macOS leider nicht sagen - siehe auch die Einschränkungen bei der Verwendung des iPads als Zweitdisplay. Das Mac-Betriebssystem hat in den vergangenen Jahren viel von der Präzision verloren, auf die sich die Nutzer früher verlassen konnten.
Die Quartalszahlen von Apple zeigen, dass der Mac an Akzeptanz gewinnt. Nun muss der Hersteller aber auch alles daransetzen, um wieder eine fehlerfreie Software zu liefern.