HD-Voice mit dem iPhone 5 im Telekom-Netz im Test
HD-Voice-Test mit dem iPhone 5 im Telekom-Netz
Foto: teltarif
Bereits in den vergangenen Jahren hatten wir zweimal die Möglichkeit, den
HD-Voice-Standard im Mobilfunknetz einem Test zu
unterziehen. In Deutschland wird dieser Codec, der die Sprachverständlichkeit
verbessern soll, bislang nur im Netz der Deutschen Telekom
realisiert.
Nicht nur die Anzahl der Mobilfunk-Netzbetreiber, die HD-Voice unterstützt, ist begrenzt. Der Standard ist auch bei weitem noch nicht mit jedem Handy nutzbar. Zu den Geräten die für HD-Voice geeignet sind, gehört auch das neue iPhone 5 von Apple. Grund genug für uns, zu testen, wie sich Gespräche anhören, die über diesen Standard abgewickelt werden.
Details zum AMR-WB-Standard
HD-Voice-Test mit dem iPhone 5 im Telekom-Netz
Foto: teltarif
Bei HD-Voice handelt es sich - technisch betrachtet - um den Standard
"Adaptive Multirate Codec / wide Band" (AMR-WB). Dabei wird die Datenrate
variabel an die verfügbare Kanalqualität angepasst. Bei AMR-WB wird der
übertragbare Frequenzbereich von etwa 3,4 kHz auf etwa 6,4 kHz
beziehungsweise 7 kHz angehoben, ohne mehr Funkressourcen zu
belegen.
Um in den Genuss von HD-Voice zu kommen, benötigen allerdings beide Gesprächspartner ein Handy, das den Standard unterstützt. Darüber hinaus funktioniert der Codec nur dann, wenn beide Teilnehmer im UMTS-Netz eingebucht sind. GSM ist für HD-Voice nicht geeignet und im LTE-Netz können derzeit noch keine Telefonate geführt werden.
Test in Berlin und im Rhein-Main-Gebiet
Wir haben den Test mit zwei Exemplaren des Apple iPhone 5 durchgeführt. Eines der Geräte war in Berlin im UMTS-Netz der Deutschen Telekom in Berlin eingebucht, das zweite Exemplar wurde im Rhein-Main-Gebiet genutzt. Eine Aktivierung ist nicht erforderlich. Wer mit einem geeigneten Endgerät im Telekom-Netz telefoniert, kann HD-Voice automatisch nutzen.
Wie schon bei früheren Tests mit HD-Voice war die Sprachqualität deutlich besser als bei einem herkömmlichen Handy-Gespräch. Der Sound war in etwa mit einem Skype-Telefonat vergleichbar. Zudem wurden Umgebungsgeräusche weitgehend herausgefiltert und die Übertragung wurde auf die Sprache reduziert.
Störgeräusche werden gut unterdrückt
Auf diesem Weg wurde der Hintergrund in einer fahrenden S-Bahn nahezu vollständig unterdrückt, ein im Büro im nebenbei laufendes Radio war erst dann beim Gesprächspartner zu hören, als das Gerät unnatürlich laut eingestellt wurde. Auch Stimmen aus einem Großraumbüro wurden aus dem Telefonat herausgefiltert.
HD-Voice hinterließ im Test mit dem iPhone 5 demnach einen guten Eindruck. Allerdings kann der Sprachverbesserer im mobilen Betrieb - beispielsweise im Auto oder in der Bahn - nur sehr eingeschränkt genutzt werden. Sobald die Signalstärke des UMTS-Netzes abnimmt, erfolgt ein Umschalten ins GSM-Netz. Hier ist der verbesserte Codec - wie bereits erwähnt - nicht verfügbar.