Kabel Deutschland: Umsatzsteigerung durch schnelles Internet
Trotz steigender Abonnementenzahlen, schreibt Kabel Deutschland rote Zahlen
Bild: kabel deutschland
Im dritten Quartal diesen Jahres ist Kabel Deutschland
nach dem Kauf durch Vodafone in die roten Zahlen gerutscht.
Die durch die Übernahme verursachten steuerlichen Belastungen
bei dem Kabelnetzbetreiber bewirken im zweiten Quartal seines Wirtschaftsjahres
(zwischen Juli und September) einen Verlust von gut 129 Millionen Euro.
Umsatzsteigerung durch Telefon- und Internetkunden
Trotz steigender Abonnementenzahlen, schreibt Kabel Deutschland rote Zahlen
Bild: kabel deutschland
Insgesamt legten die Münchner aber weiter zu.
Zwar stieg die Zahl der Abonnements auf 14,6 Millionen, allerdings sank
die Kundenzahl gleichzeitig von 8,5 auf 8,4 Millionen. Somit beziehen die
Haushalte durchschnittlich 1,73 Abonnements von dem Anbieter.
Der leichte Rückgang bei der Gesamtkundenzahl ist auf Abmeldungen indirekter Kundenbeziehungen,
insbesondere durch Tele Columbus, zurückzuführen. Da der Umsatz pro Kunde dieses Kundensegments
vergleichsweise niedrig ausfällt, sind die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Entwicklung
jedoch gering.
Die Zahl der Kunden von Telefon- und Internetanschlüssen hat sich um 18,5 Prozent (84 000) auf knapp 2,1 Millionen erhöht. Inzwischen können bis zu 91,4 Prozent (13,86 Millionen) der angeschlossenen Haushalte mit einer Downloadgeschwindigkeit von derzeit bis zu 100 MBit/s versorgt werden. Insgsamt stieg der Umsatz von Kabel Deutschland auf 471 Millionen Euro, wie das Unternehmen heute mitteilte [Link entfernt] .
Somit konnte der Kabelnetzbetreiber eine Umsatzsteigerung pro Kunde (ARPU) um 1,23 Euro auf 16,95 Euro verzeichnen. Dies liegt vor allem an der erhöhten Nachfrage nach hinzubuchbaren Optionen zum Kabelanschluss wie Pay-TV oder schnelleres Internet. So konnte KDH die Zahl seiner Paket-Abonnements für Internet und Telefon sowie Pay-TV innerhalb eines Jahres um 913 000 auf insgesamt 6,1 Millionen steigern. Diese Produkte machen 42 Prozent aller Abonnements bei Kabel Deutschland aus.
Rote Zahlen durch Übernahme von Vodafone
Seit einigen Wochen ist Kabel Deutschland in der Hand von Vodafone. Der größte Kabelnetzbetreiber Deutschlands soll den Briten im Ringen mit dem Rivalen Deutsche Telekom Vorteile verschaffen, vor allem bei Paketangeboten aus Internet, Telefonie und Fernsehen. Wie genau die Münchner eingegliedert werden, ist noch nicht bekannt. Bekannt hingegen ist, dass die Mehrheitsübernahme auch Kabel Deutschland Geld gekostet hat. Die Gesamtsumme beläuft sich auf rund 205 Millionen Euro, die sich auf den Jahresüberschuss von Kabel Deutschland auswirken werden. So wird der Kabelnetzbetreiber trotz steigender Abonnementzahlen rote Zahlen im Umsatz schreiben. Insbesondere die Abschreibung aktivierter steuerlicher Verlustvorträge, Aufwendungen im Zusammenhang mit der erforderlichen Refinanzierung sowie weitere Transaktionskosten sind der Grund der finanziellen Einbußen. Wie berichtet ist noch immer nicht bekannt, wie sich die Quartalszahlen auf die Aktionärsvergütung auswirkt.
KDH stellt sich neu auf
Vodafone hatte Mitte Oktober die Übernahme von Kabel Deutschland über die Bühne gebracht und hält nun mehr als 75 Prozent der Anteile. Auch ist Vodafone nun mit fünf Mitgliedern im Aufsichtsrat von Kabel Deutschland vertreten. Seit dem 1. November 2013 sind Dirk Barnard (Vodafone Deutschland), Philipp Humm (Vodafone Group Plc), Dr. Thomas Nowak (Vodafone Deutschland), Karsten Pradel (Vodafone Group Plc) und Jens Schulte-Bockum (Vodafone Deutschland) als neue Aufsichtsratsmitglieder der Kabel Deutschland Holding AG gerichtlich bestellt. Philipp Humm soll in der nächsten Aufsichtsratssitzung zum Vorsitzenden gewählt werden. Er löst damit Tony Ball ab, der sein Amt zum 31. Oktober 2013 niederlegte. Mit Tony Ball verließen zu Ende Oktober auch Catherine Mühlemann, Martin David Stewart, Paul Stodden und Torsten Winkler den Aufsichtsrat der Kabel Deutschland Holding AG.