Quartalzahlen

Kabel Deutschland: Umsatzsteigerung durch schnelles Internet

Internet- und Telefonkunden bleiben weiterhin Wachstumstreiber
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Trotz steigender Abonnementenzahlen, schreibt Kabel Deutschland rote Zahlen Trotz steigender Abonnementenzahlen, schreibt Kabel Deutschland rote Zahlen
Bild: kabel deutschland
Im dritten Quartal diesen Jahres ist Kabel Deutschland nach dem Kauf durch Vodafone in die roten Zahlen gerutscht. Die durch die Übernahme verursachten steuer­lichen Be­lastungen bei dem Kabel­netz­betreiber bewirken im zweiten Quartal seines Wirtschaftsjahres (zwischen Juli und September) einen Ver­lust von gut 129 Millionen Euro.

Umsatzsteigerung durch Telefon- und Internet­kunden

Trotz steigender Abonnementenzahlen, schreibt Kabel Deutschland rote Zahlen Trotz steigender Abonnementenzahlen, schreibt Kabel Deutschland rote Zahlen
Bild: kabel deutschland
Insgesamt legten die Münchner aber weiter zu. Zwar stieg die Zahl der Abonnements auf 14,6 Millionen, allerdings sank die Kunden­zahl gleich­zeitig von 8,5 auf 8,4 Millionen. Somit beziehen die Haus­halte durchschnittlich 1,73 Abonnements von dem Anbieter. Der leichte Rückgang bei der Gesamtkundenzahl ist auf Abmeldungen indirekter Kundenbeziehungen, insbesondere durch Tele Columbus, zurückzuführen. Da der Umsatz pro Kunde dieses Kundensegments vergleichsweise niedrig ausfällt, sind die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Entwicklung jedoch gering.

Die Zahl der Kunden von Telefon- und Internet­an­schlüssen hat sich um 18,5 Prozent (84 000) auf knapp 2,1 Millionen erhöht. Inzwischen können bis zu 91,4 Prozent (13,86 Millionen) der angeschlossenen Haushalte mit einer Download­geschwindigkeit von derzeit bis zu 100 MBit/s versorgt werden. Insgsamt stieg der Umsatz von Kabel Deutschland auf 471 Millionen Euro, wie das Unternehmen heute mitteilte [Link entfernt] .

Somit konnte der Kabel­netz­betreiber eine Umsatz­steiger­ung pro Kunde (ARPU) um 1,23 Euro auf 16,95 Euro ver­zeichnen. Dies liegt vor allem an der erhöhten Nach­frage nach hinzu­buchbaren Optionen zum Kabel­anschluss wie Pay-TV oder schnelleres Internet. So konnte KDH die Zahl seiner Paket-Abonnements für Internet und Telefon sowie Pay-TV inner­halb eines Jahres um 913 000 auf insgesamt 6,1 Millionen steigern. Diese Produkte machen 42 Prozent aller Abonnements bei Kabel Deutschland aus.

Rote Zahlen durch Übernahme von Vodafone

Seit einigen Wochen ist Kabel Deutschland in der Hand von Vodafone. Der größte Kabelnetzbetreiber Deutschlands soll den Briten im Ringen mit dem Rivalen Deutsche Telekom Vorteile verschaffen, vor allem bei Paketangeboten aus Internet, Telefonie und Fernsehen. Wie genau die Münchner eingegliedert werden, ist noch nicht bekannt. Bekannt hingegen ist, dass die Mehr­heits­übernahme auch Kabel Deutschland Geld gekostet hat. Die Gesamt­summe beläuft sich auf rund 205 Millionen Euro, die sich auf den Jahres­überschuss von Kabel Deutschland auswirken werden. So wird der Kabel­netz­betreiber trotz steigender Abonnement­zahlen rote Zahlen im Umsatz schreiben. Insbesondere die Abschreibung aktivierter steuerlicher Verlust­vorträge, Auf­wendungen im Zusammen­hang mit der erforderlichen Re­finanzierung sowie weitere Trans­aktions­kosten sind der Grund der finanziellen Ein­bußen. Wie berichtet ist noch immer nicht bekannt, wie sich die Quartalszahlen auf die Aktionärs­vergütung auswirkt.

KDH stellt sich neu auf

Vodafone hatte Mitte Oktober die Über­nahme von Kabel Deutschland über die Bühne gebracht und hält nun mehr als 75 Prozent der Anteile. Auch ist Vodafone nun mit fünf Mitgliedern im Auf­sichts­rat von Kabel Deutschland vertreten. Seit dem 1. November 2013 sind Dirk Barnard (Vodafone Deutschland), Philipp Humm (Vodafone Group Plc), Dr. Thomas Nowak (Vodafone Deutschland), Karsten Pradel (Vodafone Group Plc) und Jens Schulte-Bockum (Vodafone Deutschland) als neue Auf­sichts­rats­mitglieder der Kabel Deutschland Holding AG gerichtlich bestellt. Philipp Humm soll in der nächsten Auf­sichts­ratssitzung zum Vor­sitzenden gewählt werden. Er löst damit Tony Ball ab, der sein Amt zum 31. Oktober 2013 niederlegte. Mit Tony Ball verließen zu Ende Oktober auch Catherine Mühlemann, Martin David Stewart, Paul Stodden und Torsten Winkler den Aufsichtsrat der Kabel Deutschland Holding AG.

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