Erster grüner Spatenstich: Glasfaserausbau mit Saugbagger
Der in Düsseldorf ansässige Telekommunikationskonzern Vodafone bringt die Glasfaser näher an 21.000 Freiburger Haushalte, die einen Kabelanschluss besitzen. Dafür sind auf einer Trassenlänge von rund 10 Kilometern Tiefbauarbeiten notwendig, um 37 Glasfaser-Knotenpunkte zu errichten. Zusätzlich erhalten 7000 Wohneinheiten des BVB Bauverein Breisgau einen FTTB-Anschluss von Vodafone. Zusammen mit dem Multitechnikdienstleister Spie setzen die Düsseldorfer einen Saugbagger ein. Laut Vodafone findet in Freiburg um Rahmen des Glasfaserausbaus der „erste grüne Spatenstich“ statt.
In Freiburg kommt nach Angaben von Vodafone erstmalig ein Saugbagger im Glasfaserausbau zum Einsatz, der im Erdreich umweltschonender arbeitet als andere Verlegemethoden
Foto: Vodafone
Um die Glasfaser zu verlegen, wird das Erdreich über einen Luftstrom angesaugt und in den Sammelraum des Saugbaggers mitgerissen. Der Vorteil: Weder das Wurzelwerk von Bäumen noch erdverlegte Leitungen und Rohre werden auf diese Weise beschädigt. „So gelingt uns der Schutz des Baumbestands und ein sensibler Umgang mit dem Boden und der Vegetation“, erklärt Peter Pfannenstiel, Mitglied der Geschäftsleitung Spie Deutschland & Zentraleuropa sowie Geschäftsführer der Spie SAG GmbH. Der Ausbau des Kabelnetzes soll im ersten Halbjahr 2023 abgeschlossen sein.
Kabelnetzbetreiber setzen auf Glasfaser
Andernorts setzt Vodafone noch auf herkömmliche Verlegemethoden. So etwa vor den Toren Osnabrücks. In Bad Iburg sollen 4000 Haushalte einen Glasfaseranschluss erhalten. Die Tiefbauarbeiten haben bereits begonnen, um eine Glasfasertrasse von Georgsmarienhütte nach Bad Iburg zu verlegen. Des Weiteren baut Vodafone im Ortenaukreis im Rahmen des geförderten Breitbandausbaus für 10.000 Haushalte ein Glasfasernetz auf, das bis 2026 fertig sein soll. In Roding im ostbayerischen Landkreis Cham erhalten 3600 und im niedersächsischen Velpke 4000 Haushalte einen FTTH-Anschluss von den Düsseldorfern.
In Halle baut Tele Columbus für 11000 Haushalte FTTH-Anschlüsse. Bis Ende des Jahres sollen die ersten 4000 Haushalte bereits über ihren neuen Anschluss im Internet surfen können.
Foto: Tele Columbus
Auch Deutschlands Kabelnetzbetreiber Nummer 2 ist im Glasfaserausbau aktiv. Tele Columbus baut in Halle für 11.000 Haushalte FTTH-Anschlüsse. Bis Ende des Jahres sollen die ersten 4000 Haushalte bereits über ihren neuen Anschluss im Internet surfen können. In Nettetal will das Unternehmen bis 2025 für 2500 Haushalte den Glasfaseranteil im Kabelnetz erhöhen sowie 11.000 weitere Wohnungen im Stadtgebiet an das Netz anschließen. Und in Quedlinburg erhalten 4000 Haushalte einen FTTH-Anschluss von Tele Columbus.
Neue Projekte bei Liberty, Vattenfall Eurofiber und Wemacom
Neben den etablierten Branchengrößen sind auch viele neue Markteinsteiger im Glasfaserausbau tätig. Der Name Liberty ist unter Kabelnetzbetreiber zwar ein alter Bekannter, aber in Sachen Glasfaser ist die Tochtergesellschaft Liberty Networks Germany ein Neuling. Unter der Marke „helloFiber“ baut sie in der Metropolregion Stuttgart, genauer gesagt in Rudersberg, Grafenberg, Frickenhausen und Neuffener Tal FTTH-Netze für insgesamt rund 20.800 Haushalte.
Wemag-Vorstand Thomas Murche, Landrat Sebastian Constien und Wemacom-Geschäftsführer Volker Buck (v. l. n. r.) setzen persönlich den ersten Spatenstich in Ziesendorf im Landkreis Rostock
Foto: WEMAG/SKRmedia
Im hessischen Nidda ging der Zuschlag für den Glasfaserausbau an die Deutsche Giganetz. In deren Auftrag baut die Vitronet Gruppe ein FTTH-Netz für rund 6000 Liegenschaften mit 9500 Hausübergabepunkten. In Berlin erschließt Vattenfall Eurofiber rund 8000 Wohneinheiten der Wohnungsgenossenschaft Lichtenberg im Laufe des kommenden Jahres mit FTTB. Und im Landkreis Rostock starte Ende Juni 2022 der geförderte Glasfaserausbau für 2800 Haushalte. Hier wird die Wemacom fast 300 Kilometer Trasse bauen und über 500 Kilometer Leerrohr verlegen. In diese Rohre werden später rund 800 Kilometer Glasfaserkabel eingeblasen. Bis Ende 2023 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.